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Der 7. Lehrling (German Edition)

Der 7. Lehrling (German Edition)

Titel: Der 7. Lehrling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Hesse
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neckte eine weibliche Stimme aus der Dunkelheit.
    „Guten Abend, Katalin!“, rief Meara der Stimme entgegen und eilte zur Kreuzung. Die beiden Hexen fielen sich um den Hals und betrachteten sich dann gegenseitig im Licht des Mondes. Katalin war eine von den Lehrlingen, die nun im letzten Lehrjahr sein mussten. Meara hatte sich über die Jahre mit ihr angefreundet.
    „Komm, wir gehen den Rest des Weges zusammen“, schlug Meara vor. „Nein, das geht nicht“, entgegnete Katalin. „Ich bin heute Nacht einer der Vorposten, die rings um Filitosa aufgestellt sind. Du hast jetzt noch etwa eine Stunde vor Dir.“ Sie grinste. „Oder muss ich Dir etwa den Weg beschreiben?“
    Nach ein paar weiteren freundschaftlichen Worten machte sich Meara auf, um das letzte Stück Weg so schnell es ging hinter sich zu bringen.
     
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    Quentin lag im Bett. Durch die ganze Grübelei war der Tag noch anstrengender gewesen, als er durch die Arbeit ohnehin schon war. Das musste ein Ende haben, und so hatte er beschlossen, nicht eher zu schlafen, bis ihm eine Lösung eingefallen war.
    Auf der einen Seite war der Wunsch immer noch groß, andere zu finden, die so waren wie er. Er wusste allerdings nicht, wie. Und niemand schien darüber zu sprechen. Auch seine Eltern hatte er niemals von so einer merkwürdigen
Gabe
sprechen hören.
    Auf der anderen Seite fühlte er sich bei Finja und Falk sehr wohl. Und dass Finja wusste, was mit ihm los war, machte ihm nichts aus – ganz im Gegenteil! Er fühlte sich seit langer Zeit zum ersten Mal verstanden, und das gab ihm ein gutes, geborgenes Gefühl.
    Er nahm seine kleine Kugel in die Hand, die sofort zu leuchten begann, und starrte hinein. Dann traf Quentin seine Entscheidung.
    Er würde zuerst seine Lehre beenden und nebenbei darüber nachdenken, wie er anschließend seine Suche nach den „anderen“ beginnen konnte. Finja konnte ihm dabei bestimmt mit ihrem Rat zur Seite stehen.
    Genau so werde ich es machen!
, dachte Quentin und drehte sich zur anderen Seite um.
    Mit der leuchtenden Kugel in der Hand schlief er endlich ein.
     
    #
     
    Fast schon schlafwandelnd kam Meara an einer Kreuzung an. Sie kannte diese Stelle sehr gut, es war einer der Zugänge nach Filitosa. Normale Menschen hätten an dieser Stelle allerdings gar keine Kreuzung gesehen. Für sie erhob sich auf der rechten Seite des Weges eine lange Reihe von scheinbar undurchdringlichem Dornengestrüpp, auf das Meara jetzt ohne Zögern zuschritt.
    Kurz vor dem Dickicht bewegte Meara kurz die Finger und murmelte halblaut die Worte „
Duram andæn
“, worauf im Nu die Illusion verblasste. Nachdem sie den Zugang passiert hatte, verschwand mit einem kleinen Rascheln die Lücke zwischen den Büschen wieder. Nur noch eine knappe halbe Stunde!
    Ihre Müdigkeit verflog, als Meara die ersten Lichter des Dorfes durch den Wald schimmern sah. Ihr erstes Ziel war natürlich das Haupthaus. Dort angekommen, wurde sie von einem ziemlich schläfrigen Lehrling freundlich begrüßt. Er gab ihr den Laufzettel, erklärte ihr die Dinge, die sie am nächsten Tag zu erledigen hatte, und fragte sie zum Schluss, ob er sie jetzt zu ihrer Unterkunft führen dürfe.
    Meara aber hatte trotz aller Müdigkeit Hunger und Durst. Mindestens etwas trinken wollte sie noch, bevor sie sich ins Bett legen würde. „Kein Problem!“, sagte der Lehrling zu ihr, „die Küche ist rund um die Uhr geöffnet. Nur ob Du noch Schlaf bekommst, wenn Du erst einmal da bist, bezweifle ich stark ...“ Er lächelte wissend und begleitete die verwirrt dreinschauende Meara zum Speisesaal.
    Sie waren noch ein gutes Stück vom Speisesaal entfernt, als sich Meara schließlich das Lächeln erklären konnte: Schon aus dieser Entfernung konnte man deutlich hören, dass der Speisesaal alles andere als verlassen war. Laute Gespräche und Lachen drangen durch die massive Tür. Dort angekommen, verabschiedete der Lehrling Meara, wünschte ihr guten Appetit und verschwand wieder auf seinen Posten im Foyer.
    Meara zog die schwere Eichenholztür auf und sah in den vertrauten Raum, in dem sie schon als Lehrling manchen langen Abend verbracht hatte. Köpfe flogen zu ihr herum, und von mehreren Tischen wurden ihr Grüße entgegengerufen, die sie winkend und lachend erwiderte. Sie bewegte sich händeschüttelnd durch einen ausgelassenen Haufen von etwa dreißig bis vierzig Gesellen, bis sie sich zu einer Gruppe ihres Abschlussjahres durchgekämpft hatte. Dort ließ sie sich nieder und trank durstig

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