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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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haben auch das Videoband mit dem Schusswechsel in Richmond überprüft, genau, wie Sie uns gebeten haben.«
    Web warf ihm einen Blick zu. »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Sie hatten Recht, da war etwas. Ein klingelndes Telefon.«
    »Es war kein Klingelton. Es war eher ein...«
    »Ein Pfeifen? Stimmt. Es war ein Handy. Sie wissen ja, Sie können ja fast jedes Klingelzeichen programmieren, das Sie haben wollen. In diesem Fall war es das Pfeifen eines Vogels. Niemand hat groß darüber nachgedacht. Wir haben es ja schließlich nicht als Beweis gebraucht, um Ernie Free festzunageln.«
    »Wessen Telefon war es?«
    »David Canfields. Ein Handy, das seine Mutter ihm für Notfälle gegeben hatte.«
    Noch während Web fassungslos dreinschaute, nickte Bates traurig. »Gwen hat ihn angerufen. Er hat den Anruf nicht entgegengenommen. Wahrscheinlich dachte sie, das sei die einzige Möglichkeit, überhaupt mit ihm zu sprechen. Sie hat sich nur den schlechtesten Zeitpunkt dafür ausgesucht. Sie hat natürlich nicht gewusst, wann das HRT reingehen würde.«
    »Dann glauben Sie, deshalb wurden bei den Morden Telefone benutzt?«
    »Tja, das werden wir nie genau wissen, aber es sieht so aus. Weil sie nicht mehr mit ihrem Sohn sprechen konnte, wollte sie vielleicht, dass die Telefone das Letzte waren, was diese drei Männer je sahen. Sie hat auch ein schriftliches Geständnis hinterlassen, das Billy entlastet. Gwen hat wohl befürchtet, dass sie diese Sache nicht überlebt, und sie hat Recht behalten.
    Wir konnten auch ein paar von Straits Männern festnageln, die an jenem Abend nicht auf der Farm waren. Sie haben nur allzu gern ausgepackt.«
    »Gut. Der Mann hat genug gelitten.«
    Bates schüttelte den Kopf. »Diese Typen haben bestätigt, dass Gwen nichts mit dem Drogenhandel zu tun hatte. Aber sie hat es wohl später herausgefunden und ihren Anteil verlangt. Mein Gott, und sie sah so normal aus.«
    »Sie war normal«, fauchte Web. »Aber was mit ihrem Sohn passiert ist, hat ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt.« Er seufzte schwer. »Wissen Sie, ich habe jeden Grund, die Frau zu hassen, aber sie tut mir nur Leid. Und ein Teil von mir denkt, hätte ich ihren Sohn gerettet, wäre nichts von alldem passiert. Vielleicht habe ich mehr Schaden angerichtet als Gutes getan.«
    »Sie können nicht für alles die Verantwortung übernehmen, Web. Das wäre nicht fair.«
    »Tja, das Leben war auch nicht sehr fair zu Gwen Canfield, oder?«
    Die beiden Männer gingen weiter.
    »Wenn Sie ein paar gute Nachrichten hören wollen.. Das FBI hat Sie wieder eingestellt, und wenn Sie wollen, wird Buck Winters sich persönlich bei Ihnen entschuldigen. Und ich zähle
    darauf, dass Sie es wünschen.«
    Web schüttelte den Kopf. »Ich brauche etwas Zeit, um darüber nachzudenken, Perce.«
    »Über Bucks Entschuldigung?«
    »Ob ich zum FBI zurückkehre.«
    Bates sah ihn mit offenem Mund an. »Sie machen Witze. Jetzt hören Sie aber auf, Web, Ihr ganzes Leben steckt doch im FBI.«
    »Ich weiß, und genau das ist das Problem. Ich habe da noch etwas zu erledigen, das ich mir vorgenommen habe.«
    »Tja, lassen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen. Nach dieser Sache werden Sie vom FBI alles bekommen, was Sie wollen.«
    »Herrje, das ist ja richtig nett von ihnen.«
    »Wie geht es Romano?«
    »Er meckert und beklagt sich, also geht es ihm gut.«
    Sie blieben stehen und schauten zu der Villa zurück, wo Billy Canfield sich gerade umdrehte und ins Haus ging.
    Bates zeigte auf ihn. »Dieser Bursche tut mir wirklich Leid. Er hat alles verloren.«
    Web nickte zustimmend.
    »Erinnern Sie sich daran, was er auf der Party gesagt hat? Dass der beste Platz, wo man seine Feinde haben sollte, direkt vor einem ist, wo man sie ständig sehen kann?« Bates schüttelte den Kopf und schaute sich um. »Tja, seine Feinde waren überall um ihn herum, und der arme Kerl hat es nicht mal gewusst.«
    »Ja.«
    »Soll ich Sie mit zurücknehmen?«
    »Ich werde noch eine Weile hier herumhängen.«
    Bates und Web wechselten einen Händedruck. »Danke für alles, Web.«
    Bates drehte sich um und ging davon, während Web
    weiterschlenderte. Und dann blieb er stehen, drehte sich um, sah in Bates' Richtung und dann zur Villa. Web spurtete plötzlich zum Steinhaus los, stürmte durch die Tür und hinab zum Untergeschoss, in dem er schnurstracks zu Billys Taxidermieraum lief. Die Tür war abgeschlossen. Web brach das Schloss problemlos auf, ging hinein und fand sofort, was er suchte. Er nahm

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