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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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dich nicht um.«
    Romano sah kurz zum Himmel. »Woher weißt du das?«
    »Paulie, bitte, ich weiß, dass ich kein Recht habe, dich darum zu bitten, aber wir haben nicht mehr viel Zeit. Du tust damit das Richtige.« Verzweifelt fügte er hinzu: »Gott wird es verstehen.«
    Die Männer sahen sich langsam an, und dann schüttelte Romano den Kopf, humpelte zu Gwen hinüber und kniete neben ihr nieder. Er nahm ihre Hand in die seine, schlug das Kreuz über ihr und fragte sie, ob sie beichten wollte, und sie bejahte schwach.
    Als sie fertig war, stand Romano auf und trat zurück.
    Web kniete wieder neben Gwen nieder. Ihre Augen wurden schon glasig, doch sie konnte sich noch einmal kurz auf ihn konzentrieren und lächelte sogar schwach, als wolle sie ihm danken, während sie mit jedem Atemzug mehr Blut aus ihrem Körper pumpte. Die Ähnlichkeit mit der Verletzung, die ihren Sohn das Leben gekostet hatte, war verblüffend.
    Sie umklammerte Webs Hand mit erneuerter Kraft und hauchte die Worte: »Es tut mir so Leid, Web. Können Sie mir verzeihen?«
    Web sah in die wunderschönen Augen, die von Sekunde zu Sekunde trüber wurden. In diesen Augen und den Gesichtszügen der Frau sah er ein anderes Bild, das eines Jungen, der ihm vertraut und den er im Stich gelassen hatte.
    »Ich verzeihe Ihnen«, sagte er zu der Sterbenden, und er hoffte, dass irgendwo, irgendwie, David Canfield auch ihm verzieh.
    Mit diesen Worten trat Web zurück und gab Billy ihre Hand, der sie ergriff und neben seiner Frau niederkniete. Web beobachtete, wie Gwens Brust sich immer schneller hob und senkte und schließlich dann einfach damit aufhörte und die Hand erschlaffte. Während Billy leise über der Leiche seiner Frau schluchzte, half Web Claire auf, legte einen Arm unter Romanos Schulter, um ihn zu stützen, und dann gingen die drei langsam davon.
    Der Knall des Gewehrschusses ließ sie alle zusammenfahren. Als sie sich umdrehten, ging Billy gerade von Straits Leiche davon. Rauch kräuselte sich aus dem Lauf seiner Waffe empor.

KAPITEL 56

    In den nächsten paar Tagen überschwemmten die Polizei und das FBI East Winds geradezu, trugen Beweise zusammen, sammelten Leichen ein und versuchten ganz allgemein herauszufinden, was geschehen war, obwohl das selbst unter den besten Umständen noch eine ganze Weile dauern würde. Sehr bedrückt war die Stimmung, als man in einem Grab tief in den Wäldern von East Winds die Leiche des Jungen fand, der in der Gasse gegen Kevin ausgetauscht worden war. Der Junge wurde als ein Ausreißer aus Ohio identifiziert, der irgendwie das ausgesprochene Pech gehabt hatte, Nemo Strait und Clyde Macy über den Weg zu laufen und zweifellos der Aussicht auf etwas schnell verdientes Geld erlegen war.
    Als Web über das Gelände ging, konnte er nur den Kopf darüber schütteln, wie schnell sich das pastorale Anwesen in ein Schlachtfeld verwandelt hatte. Bates hatte seinen Urlaub abgebrochen und überwachte die Ermittlungen. Romano war im Krankenhaus und ließ seine Beinverletzung versorgen, doch die Kugel hatte weder den Knochen noch eine große Arterie getroffen, und die Ärzte sagten bei jemandem, der so fit war wie Paul Romano, eine schnelle und vollständige Erholung voraus. Doch Web war überzeugt, dass Angie ihrem Mann wirklich einheizen würde, weil er fast ums Leben gekommen war. Falls jemand Romano dazu bringen konnte, seinen Job aufzugeben, wollte sie zweifellos diese Ehre beanspruchen.
    Als Web die Auffahrt zur Villa entlangging, sah er, wie Bates aus der Haustür kam. Billy Canfield stand auf der Veranda und sah anscheinend ins Leere. Dem Mann ist nichts geblieben, dachte Web. Bates sah Web und kam zu ihm hinüber.
    »Verdammt, was für ein Schlamassel«, sagte Bates.
    »Tja, jetzt ist ziemlich klar, dass es schon seit geraumer Weile  ein Schlamassel war.«
    »Ja, da haben Sie Recht. Wir haben in Straits Haus Unterlagen gefunden und seine Lieferanten ausfindig gemacht. Die Kugel, die Antoine Peebles getötet hat, konnten wir zu einer Pistole zurückführen, die wir bei Macy gefunden haben. Ed O'Bannon ist auch aufgetaucht, auf einer Müllkippe. Er wurde mit derselben Waffe getötet. Und das Gewehr, das Macy bei sich hatte, als Sie ihn erschossen haben, wurde auch bei den Anschlägen auf Richter Leadbetter und Chris Miller benutzt.«
    »Die Ballistiker haben mal wieder das Kaninchen aus dem Hut gezogen. Sind Sie nicht einfach begeistert, wenn sich die einzelnen Teile so wunderschön zusammenfügen?«
    »Ach ja, und wir

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