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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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vertragliches Übereinkommen mit den menschlichen Mitgliedern des Landwirtschaftlichen Hilfsprogramms geschlossen, und dies stellte ihn offiziell unter den Schutz jedes Mitglieds dieser einheimischen Gemeinde.
    Es gab also keinen Grund, sich dieser Versammlung von Dilbianern nicht zu nähern. Zumindest konnte er sich den Weg zu Greentrees Residenz zeigen lassen, wenn nicht sogar jemanden finden, der bereit war, ihm sein Gepäck ins Dorf zu tragen. Und es bot ihm die Gelegenheit, einen unvoreingenommenen Eindruck von den Eingeborenen zu erhalten, bevor er mit Greentree sprechen würde und sich von dessen Meinung beeinflussen lassen konnte.
    Er marschierte also weiter mit seinem Koffer durch den Hain, bis er auf der anderen Seite des Hains herauskam und sich, wie es schien, auf dem Hof eines Anwesens befand.
    Auf dem Hof war ein Holztisch aufgestellt, und an diesem Tisch saßen ein halbes Dutzend über zweieinhalb Meter große, bärenähnliche Geschöpfe, von oben bis unten mit braunschwarzem Haar bedeckt sowie mit einigen Riemen, an denen jedes dieser Geschöpfe ein riesiges Schwert sowie einige Satteltaschen und Beutel hängen hatte. Die Gesellen am Tisch aßen und tranken aus großen hölzernen Krügen, die ständig aus einem offenen Faß nachgefüllt wurden. Ein paar Meter vom Tisch entfernt lag ein Stapel von Säcken, die offenbar mit Wurzelgemüse gefüllt waren, ein halber Ochse und ein geschlossenes Faß wie jenes, aus dem sie tranken, sowie alle möglichen anderen Dinge, einschließlich eines dreibeinigen Holzschemels. Ein kleines, schweineähnliches Tier war mit einem Strick an einen der schweren Gemüsesäcke gebunden. Es grunzte und knabberte an dem Strick, von dem es sich bald befreit haben würde.
    Aber niemand auf dem Hof achtete auf das Tier. Aller Aufmerksamkeit richtete sich auf eine kleinere, rundlichere Gestalt – einen guten Kopf kleiner als die Gesellen am Tisch und eigentlich schon fett zu nennen. Aus der Tatsache, daß die Stimme dieses Geschöpfs eine Oktave höher lag als die der übrigen und dieses Geschöpf außerdem kein Schwert trug, schloß Bill, daß es sich um ein weibliches Geschöpf handeln mußte. Sie stand etwas abseits vom Tisch und schrie die anderen an, besonders einen, der auch kein Schwert trug, wie Bill jetzt bemerkte, aber noch betrunkener war als die übrigen und am Kopf des Tisches saß.
    „Mußt du dich mit diesen Halunken und Nichtsnutzen zusammensetzen und betrinken! Warum tust du das, Blechohr? Nun, antworte mir? “
    „Weil sie es mir gesagt haben“, murmelte das Geschöpf am Kopf des Tisches, das offensichtlich Blechohr hieß. Seine Zunge war etwas schwer, aber sein Ausdruck, soweit Bill ihn auf dem pelzigen Gesicht deuten konnte, war durchaus nicht unglücklich.
    „Nun, warum läßt du dir das einfach sagen? Warum kämpfst du nicht gegen sie wie ein Mann?“
    „Ist unhöflich, nicht mit Gästen zu trinken“, protestierte Blechohr leicht lallend.
    „Unhöflich! Gäste!“ schrie sie. „Abtrünnige, Räuber, Diebe …“
    „Nun halt aber die Luft an, Manches Ding! Es ist unnötig, so garstig zu werden!“ brummte einer der schwerttragenden Trinker warnend. „Was recht ist, ist recht. Falls in dem Stapel dort etwas ist, was ihr wirklich nicht entbehren könnt, so steht es dir frei, zum Tal hinüberzulaufen und mit Knochenbrecher zu sprechen …“
    „Oh, ja!“ schrie Manches Ding. „Mit Knochenbrecher soll ich sprechen, wie? Aber er ist auch nicht besser als der Rest von euch – erlaubt Süßes Ding, ihre Nase in die Luft zu recken und ihn von oben herab zu behandeln! Wenn es hier in der Gegend ein paar richtige Männer gäbe, wären sie längst mit Gesindel wie ihm und euch fertig geworden! Als ich jung war, da hatte ein Mädchen nicht viel zu sagen, wenn es sein Zuhause noch nicht verlassen wollte. Der Mann, der sie begehrte, kam einfach eines Tages herein, packte sie und trug sie davon …“
    „So wie Blechohr es mit dir gemacht hat, wie?“ unterbrach einer der Schwertmänner, und seine Trinkgesellen brachen in ein schallendes Gelächter aus, das Bill die Ohren erdröhnen ließ. Selbst Blechohr erstickte fast an dem Inhalt seines Holzkrugs, obgleich doch in gewissem Maß seine eigene Person Gegenstand des Scherzes war.
    Manches Ding schrie etwas zurück, aber ihre Worte gingen in dem Getöse unter. Als sich das Gelächter nach einigen Minuten etwas legte, grölte der Sprecher der Schwertmänner über den Tisch: „Ich habe nämlich gehört, daß du

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