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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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und in die Systeme eindringen…« Einige Kinder räkelten sich und gähnten. Sie erwarteten ein langes, langweiliges Verfahren anstelle rascher Aktion. »Wir müssen sicher sein. Wenn wir in eine…«
    »Das wissen wir«, sagte Paola Birdsong. Sie wußten es alle auswendig: Wenn wir in ein zivilisiertes Sternsystem eindringen, sind wir in Gefahr. Alle hinreichend fortgeschrittenen Zivilisationen bewaffnen sich. Nicht alle Systeme erkennen das Gesetz an. Nicht alle kennen das Gesetz.
    Die Bewohner dieser Sterngruppe wußten nichts vom Gesetz oder erkannten es nicht an.
    »Aber zunächst ist beschlossen, die Fernsonden zu entsenden. Das ist ein Anfang.«
    Martin schaute die im Schulraum versammelten Gesichter an. Alle waren feierlich ernst. Ungeduld und Ärger waren durch Erwartung und kaum verhohlene Furcht ersetzt. Sie waren seit fünfeinhalb Jahren unterwegs. Dies war das erste Mal, daß sie wirklich eine Entscheidung getroffen hatten, das erste Mal, daß das Suchteam mit einer solchen Aussicht konfrontiert wurde.
    »Dies ist keine Übung, Martin? Bist du sicher?« fragte Ginny Chocolate zitternd.
    »Keine Übung«, bestätigte Martin.
    »Was tun wir jetzt?«
    »Wir warten und handeln«, sagte Hans.
    Die meisten in der Gruppe hoben beide Arme. Andere saßen in betroffenem Schweigen da.
    »Zeit, erwachsen zu werden«, sagte Paola und klopfte Martin auf den Arm. Martin legte einen Arm um sie und drückte sie. Theresa warf ihm einen scharfen Blick zu. Keine Eifersucht – er war der Boss und ermutigte alle.
    Martin ließ Paola los und streifte Theresa leicht im Vorbeigehen. Die lächelte und streichelte seine Schulter. Dann trennten sie sich; er ging nach hinten. Martin wünschte mehr als alles, mit ihr zu sein und seine Verantwortung los zu werden; aber sie würden erst nach Stunden wieder beisammen sein können.
    Ungefähr zehn Personen gingen mit Hans, um in den Wurmräumen zu üben. Der Rest verschwand in den privaten Räumen im ausgedehnten Labyrinth von Hallen, Kojen und Kammern. Zwei Vögel blieben zurück. Sie putzten sich und schwebten herum mit Krallen, die sich an nichts klammerten.
    Martin hatte jetzt drei Dinge zu erledigen: Mit Ariel sprechen, um sie, so gut er konnte, wieder in die Gruppe zu bringen, und dann William und Eire aufzusuchen, um mit ihnen zu reden.
    Bis er mit ihnen fertig wäre, würde Theresa eine Party der Wendys in der ersten Heimkugel besuchen; und das würde sie noch weitere Stunden getrennt halten.
     
    In den entferntesten Tiefen des Schiffs, wo sich der Schwanz der Dämmerungsgleiter zu einem Punkt verjüngte, zwischen den großen dunklen Gestalten, die nie erklärt worden waren, fand Martin Ariel in einer locker zusammengerollten Kugel schwebend und anscheinend im Schlaf.
    »Du und ich, wir kommen nicht besonders gut miteinander aus, wie?« sagte er. Sie öffnete die Augen und blinzelte ihn kalt an.
    »Du bist eine Mißgeburt der Mütter. Du schwimmst darin, nicht wahr?«
    Martin versuchte, nicht auf ihren Ärger zu reagieren. Er wunderte sich indessen, warum man sie vor Jahren jemals für die Freiwilligen der Zentralen Arche ausgewählt hatte. Sie war am wenigsten kooperativ und stur und oft am aggressivsten.
    »Es tut mir leid. Du kennst unsere Gruppengesetze. Ich freue mich ebenso sehr wie du, wenn ich nicht Boss bin. Vielleicht solltest du versuchen…«
    »Ich bin es satt«, unterbrach sie ihn und bog die Beine in Lotoshaltung. »Wir sind nichts als Marionetten. Warum hat man uns an erster Stelle hierher gebracht? Die könnten alles selber tun. Wie können wir ihnen helfen? Siehst du nicht, daß es ein Bluff ist?«
    Martin empfand ihre Worte wie eine Ohrfeige. Aber er war der Boss. Er mußte die Ruhe behalten oder durfte mindestens Ariel nicht merken lassen, wie wütend er war. »Es ist nicht leicht. Wir sind alle freiwillig dabei.«
    »Ich habe mich gemeldet, ohne zu wissen, in was ich da hineingeraten würde«, erwiderte Ariel heftig.
    »Man hat es euch doch aber gesagt«, erklärte Martin unsicher.
    »Wir waren Kinder. Wir machten Spiele, in denen es um Glanz und Ruhm ging. Wir waren auf eine schnelle Vergeltung aus. Jetzt verlangen sie von uns, ernstzumachen, und wir wissen nicht einmal, warum… Weil sie uns nicht alles mitteilen.«
    »Sie haben uns noch nicht aufgefordert, etwas zu tun. Hakims Team hat die Gruppe gefunden…«
    »Die Mütter beobachten diese Sterne schon seit Jahrtausenden. Wißt ihr das nicht?«
    Martin schluckte und schaute weg. »Sie sagen uns alles,

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