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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Zahlen hinsichtlich des Zeitbedarfs für die Angleichung der Geschwindigkeit.«
    »In Ordnung«, sagte Drake. »Geben Sie es ein. Beschleunigung in ...« – er blickte zum Chronometer – »zwei Minuten, sechzehn Sekunden.«
    »Ja, Sir«, sagte Lieutenant Cristobal.
    Drake streckte die Hand aus und drückte die Taste für allgemeine Durchsagen. »Achtung, hier spricht der Captain. Wir werden in zwei Minuten wieder beschleunigen. Alle Vorsichtsmaßnahmen sind sofort einzuleiten.«
    Wieder gab es eine scheinbar endlose Wartezeit, während der Chronometer die Sekunden heruntertickte. Doch als die Schwere schließlich zurückkehrte, fehlte ihr die erdrückende Gewalt, an die sich alle während der Reise gewöhnt hatten. Schon nach wenigen Augenblicken meldete Argos Cristobal:
    »Geschwindigkeiten angeglichen, Captain. Wir halten jetzt bei 100.000 Kilometern Distanz Position.«
    »Sehr gut, Navigator.« Drake wandte sich den Gesichtern seines Stabs zu und sagte: »Nun, nachdem dies erledigt ist, bitte ich um Ihre Meldungen!«
    Sobald die Discovery Altas innere Verkehrszone hinter sich gelassen hatte und auf maximale Beschleunigung gegangen war, hatte Drake seinen Stab wie jetzt über die Bordsprechanlage zusammengerufen und über ihre Mission unterrichtet. Die Konferenzschaltungen hatten sich seither wiederholt mit der geeigneten Strategie zur Herstellung eines Kontakts mit dem fremden Raumschiff befasst. Dabei hatte der anhaltende Beschleunigungsdruck auch den Nerven übel mitgespielt. Schließlich aber waren sie übereingekommen, dass es zunächst darauf ankommen würde, den Schiffstyp ihres Besuchers zu identifizieren und seine Herkunft festzustellen.
    Mittels der Spektralanalyse des beobachteten Plasmaausstoßes war es möglich, Rückschlüsse auf die Triebwerksleistung des Außenseiters zu ziehen. Dies und seine beobachtete Beschleunigung ermöglichte wiederum eine Schätzung seiner Masse. Die Ergebnisse waren beeindruckend. Nach vierzigstündiger Beobachtung hatte der Computer der Discovery gemeldet, dass das Raumschiff aus der Fremde eine Gesamtmasse von etwas mehr als 200.000 Tonnen besitzen müsse. Nur die größten Kriegsschiffe der Großen Flotte vor dem Ausbruch der Supernova und die riesigen Kolonietransporter hatten derartige Außenmaße aufzuweisen gehabt.
    »Fangen Sie an, Chefingenieur.«
    »Ja, Sir«, antwortete Gavin Arnam. Mit fünfundvierzig war Arnam das älteste Besatzungsmitglied an Bord des Kreuzers. Sein rosiges Gesicht zeigte die Wirkung der anhaltenden Beschleunigung deutlicher als alle anderen mit Ausnahme von Stan Barrett, den Drake auf annähernd fünfzig schätzte. »Wir haben die Analyse abgeschlossen. Sein Photonenantrieb ist mindestens acht Prozent effizienter als der unsrige. Dies und die Größe seiner Treibstofftanks erklärt seine Fähigkeit, die Beschleunigung aufrechtzuerhalten.«
    »Wie lange wird er dazu noch in der Lage sein?«
    Arnam hob die Schultern. »Schwer zu sagen, Sir. Sicherlich länger als wir. Ein Schiff von dieser Größe hat zweifellos genug Beine unter sich.«
    »Gut. Nachrichtenabteilung: Gibt es schon eine Reaktion von unserem Besucher?«
    »Keine, Sir. Wir haben in jeder Sprache, die im Archiv gespeichert ist, Freundschaftsbotschaften ausgesandt und alle Kanäle und unseren Kommunikationslaser eingesetzt. Entweder ist seine Sende- und Empfangsanlage defekt, oder er will einfach nicht mit uns sprechen.«
    »Besteht die Möglichkeit, dass er von unserer Anwesenheit nichts weiß?«
    »Schwerlich, Captain. Neben all dem Radiogeräusch, das wir gemacht haben, zielte unser Plasmaausstoß in den vergangenen zwanzig Stunden direkt auf ihn. Um uns zu übersehen, müsste er nicht nur taubstumm, sondern auch blind sein.«
    »Feuerleitzentrale.«
    »Hier, Sir.«
    »Haben Sie irgendeine Reaktion ausgemacht?«
    »Negativ, Captain.«
    Drake fuhr fort, seinen Stab über den derzeitigen Stand der Dinge zu befragen. Die Meldungen waren stets die gleichen. Als er die Umfrage beendet hatte, waren sich alle Offiziere an Bord des Kreuzers darin einig, dass ihr ursprünglicher Plan, mit dem Besucher Verbindung aufzunehmen, noch immer der beste sei. Zuletzt richtete Drake das Wort an den Sonderbeauftragten des Ministerpräsidenten.
    »Ich bitte Sie um Ihre Meinung, Mr. Barrett.«
    Barrett lächelte. »Gemäß Paragraph sieben, Captain?«
    »Gemäß Paragraph sieben«, bestätigte Drake.
    »Dann lassen Sie für das Protokoll festhalten, Sir, dass ich keine Meinung abzugeben hatte. Ich

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