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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Isolierungen.
    Aber sehr bald hatten die Suchtrupps Spuren der Schiffsbesatzung gefunden. Ihre persönlichen Habseligkeiten lagen in den Wohnquartieren verstreut. Nach der Größe dieser Quartiere schätzte Marston, dass die Besatzung der Conqueror mehr als tausend Mann betragen haben musste. Reste einer hastig unterbrochenen Mahlzeit trieben überall in der Kombüse und den Räumen der Offiziers- und Mannschaftsmesse.
    Nach den ersten zwanzig Stunden an Bord hatten die Suchtrupps der Discovery dreiundsechzig Besatzungsmitglieder des Schlachtschiffes gefunden, deren Überreste dort trieben, wo sie im Kampf gefallen waren. Die meisten Toten waren in gepanzerten Schutzanzügen unbekannter Konstruktion gefunden worden, die von den altanischen Ingenieuren im Vergleich zu den eigenen rasch als erheblich fortgeschrittener erkannt worden waren. Trotzdem war die Panzerung in allen Fällen durch Explosionssplitter oder Laserstrahlen durchlöchert worden. Diejenigen, die nicht sofort den Tod gefunden hatten, waren bald darauf gestorben. In Räumen, die noch Atmosphäre enthielten, wurden Leichen gefunden, die anscheinend als Verletzte noch während des Gefechts dorthin gebracht worden waren. Viele von diesen wiesen Schrapnellwunden auf. Es fanden sich auch zahlreiche Gliedmaßen und Körperteile. Große Abschnitte des Schiffes waren jedoch infolge der schweren Schäden unzugänglich. Richard Drake hatte nie an einem Gefecht im Raum teilgenommen, doch hatte er die historischen Berichte gelesen und wusste, wie verheerend die Kombination von Explosivstoffen und Vakuum sein konnte. Er hatte auch Aufnahmen gesehen, die seine Leute über Bildfunk aus dem Wrack gesendet hatten. Beides ging ihm durch den Sinn, als Marston und Symes ihn zu den Gefallenen der Conqueror führten. Sie traten durch eine instand gesetzte Luftschleuse in eine Abteilung, die von den Bergungsmannschaften in ein Leichenschauhaus umgewandelt worden war.
    Sobald sie drinnen waren, nahm Marston seinen Helm ab; Drake und der junge Fähnrich folgten seinem Beispiel. Die Luft im Abteil war ein Kälteschock, als Drake den Helm von den Schultern hob. Der weiße Dampf seines Atems umgab ihn, als er den Helm unter den Arm klemmte und sich der Doppelreihe von Leichensäcken zuwandte, die auf das Deck geschnallt waren.
    »Wenn Sie mir folgen wollen, Captain«, sagte Symes.
    Er führte Drake an einer Sicherheitsleine, die durch die Abteilung gespannt war, zu einem der nächsten Leichensäcke. Drake betrachtete die sterblichen Überreste darin durch das transparente Plastikmaterial.
    Er schüttelte den Kopf, dann ging er zum nächsten Sack auf der rechten Seite, dann zu einem dritten. »Ein Schiff von der Erde, ganz recht!«
    »Ja, Sir.«
    Auf ungefähr der Hälfte der von Menschen bewohnten Welten zählte die überwältigende Mehrzahl der Siedler zu einem einheitlichen rassischen Typ. Alta war ein Beispiel solch einer Kolonie. Die ursprünglichen Bewohner waren zu 95 Prozent Weiße gewesen – eine Folgeerscheinung des Umstands, dass New Providence zweihundert Jahre früher fast ausschließlich von ausgewanderten Nordamerikanern und Westeuropäern kolonisiert worden war. Andere Planeten waren von anderen Rassen besiedelt worden. Die meisten Siedler der ›Garten der Harmonie‹ genannten Welt waren aus den Bergen, Steppen und Tälern Chinas gekommen; die meisten Bewohner N'domos stammten aus den Wäldern, Savannen und Industriezonen Mittel- und Südafrikas, während die Mehrzahl der Bewohner Noumoleas von den Inseln und Völkern des Großen Pazifischen Beckens gekommen waren. Anthropologen und Soziologen auf der Suche nach Dissertationsthemen hatten auf diesen Welten mit ihren homogenen Bevölkerungen wenig von Interesse gefunden. Viel faszinierender waren für sie die anderen Welten, für die Skorzen, Cinco de Mayo und Roughneck Beispiele waren. Diese Welten waren von einer zusammengewürfelten Bevölkerung aus den verschiedensten Weltgegenden besiedelt worden, so gründlich durchmischt und verschiedensprachig, als hätten die für Auswanderungsvisa zuständigen Computer sich einen mutwilligen Scherz erlaubt.
    Aber noch immer in der Geschichte hat es die Menschen verschiedener Herkunft zu ihresgleichen gezogen, haben sie der Geborgenheit gemeinsamer Sprache und Volkskultur gegenüber der entwurzelten Massenzivilisation den Vorzug gegeben, und wenn es auch vielfach gegen die Wünsche, Sitten, Traditionen oder Vorurteile der Alteren zu Vermischungen unter den Jungen kam,

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