Der Antares-Krieg
Kapitän zur Begrüßung und schüttelte ihm die Hand.
»Ihr zwei kennt einander?«
»Wir lernten uns auf einer von Mrs. Mortridges Gesellschaften kennen.«
»Sie haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis, Mrs. Drake.«
Anschließend machte Drake sie mit den Offizieren der Conqueror und seines Stabes bekannt. Verschiedene von ihnen hatte sie schon bei Gesellschaften kennen gelernt, die sie selbst gegeben hatten, bevor die Flotte ausgelaufen war. Andere Offiziere waren ihr unbekannt, da sie ihren Borddienst erst vor kurzem angetreten hatten. Sie grüßte jeden einzelnen freundlich. Der jüngste von ihnen, ein Fähnrich, erkundigte sich höflich, ob Bethany gut geschlafen habe.
»Danke, sehr gut, Fähnrich«, antwortete sie und übersah sein plötzliches Erröten, als ihm verspätet die Implikationen der Frage bewusst wurden.
»Mabry, machen Sie Platz für den Admiral und seine Frau«, befahl Captain Carter.
»Bitte behalten Sie Ihren Platz, Mr. Mabry. Mein Mann und ich werden uns zu Commander Walkirk setzen, wenn es ihm nichts ausmacht. Ist es Ihnen recht, Phillip?«
»Es ist mir eine Ehre, Bethany.«
»Können wir, Richard?«, fragte Bethany. »Oder verlangt das Protokoll, dass du beim Kapitän und deinen Stabsoffizieren sitzt?«
»Einer der Vorteile, kommandierender Admiral an Bord eines Flaggschiffes zu sein, ist, dass ich sitzen kann, wo immer es mir gefällt. Außerdem haben wir Mr. Mabry heute Morgen genug Unannehmlichkeiten bereitet.«
Die Bemerkung verstärkte die Röte im Gesicht des Fähnrichs. Sie gingen mit Phillip Walkirk an seinen Tisch, zogen Stühle heraus, die mit elastischen Kordeln am Tisch festgemacht waren, und setzten sich. Einen Augenblick später stand ein Steward in weißer Livree neben Richard. Wie die Mitglieder der Musikkapelle war auch er ein Marinesoldat. Sie gaben ihre Bestellungen auf, und er zog sich diskret zurück.
»Ich kann mich nicht erinnern, an Bord der Discovery solchen Luxus gesehen zu haben«, sagte Bethany. »Die Offiziersmesse wartete mit einem hundert Jahre alten Selbstbedienungsautomaten auf. Man musste tatsächlich aufstehen und sich das Essen selber holen.«
»Der Dienst an Bord eines Flaggschiffes hat seine Vorteile«, stimmte Phillip ihr zu. »Unser kleiner Kreuzer hat nicht mal einen Automaten.«
»Was mich auf eine Frage bringt«, sagte Drake, dem plötzlich bewusst wurde, dass der Prinz inzwischen wieder an Bord seines Schiffes sein sollte. »Warum sind Sie noch hier, Commander?«
»Ich bat ihn zu bleiben, Richard«, antwortete Bethany.
»Denn: Ich wollte ihn dabei haben, wenn ich den Grund meines Kommens erkläre. Ich dachte mir, du würdest mich vielleicht nicht so laut anschreien, wenn es Zeugen gibt.«
Drake sah sich in der vollen Offiziersmesse um. »Warum denke ich, dass mir nicht gefallen wird, was als Nächstes kommt?«
»Wir können warten, wenn du möchtest.«
»Besser, wir bringen es hinter uns. Was tust du hier, Frau?
Was war so wichtig, dass du das Kind verlassen musstest?
Und was ist diese Ladung, um die Phillip sich gestern Abend kümmern sollte?«
»Die letzte Frage ist die leichteste. Die Ladung besteht aus zwei Ryall.«
»Zwei? Du hast Varlan mitgebracht?«
Sie nickte.
»Wer ist der andere?«
»Periskay. Wir nahmen ihn auf Corlis an Bord.«
»Was soll das? Willst du einen interstellaren Zoo einrichten?«
»Ich setze meine Studien fort«, erwiderte sie naserümpfend. Dann beugte sie sich näher und sagte in verschwörerischem Ton: »Richard, ich glaube, ich habe etwas entdeckt.«
»Was?«
»Ich glaube, ich weiß, wie dieser Krieg zu einem Ende gebracht werden kann, ohne die Ryall auszurotten.«
Drake lehnte sich zurück und betrachtete seine Frau mit schmalen Augen. Es war, als hätte sein Gehirn einen Schalter betätigt. Der liebende Ehemann war ersetzt durch den kühlen, berechnenden Admiral, der für das Leben von Hunderttausenden verantwortlich war, die unter ihm dienten. Er schwieg bedenklich lange, doch endlich kam er zu einer Entscheidung und sagte: »Vielleicht hattest du Recht, Schatz. Dies besprechen wir am besten in meiner Befehlszentrale, dort sind wir jetzt ungestört. Ich nehme an, Commander, dass Sie von der Entdeckung meiner Frau wissen?«
»Sie hat mich informiert, Admiral.«
»Dann kommen Sie am besten mit. Steward! Packen Sie unser Frühstück ein. Wir werden es später essen.«
Wenn Richard Drakes Kajüte sich nicht wesentlich von denen der anderen Offiziere unterschied, ließ seine Befehlszentrale
Weitere Kostenlose Bücher