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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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die Diskontinuität der Wellenfront des Ausbruchs durchgegangen ist.«
    »Wirklich?«, fragte Dardan ungläubig. Er tauschte einen Blick mit Barrett und Wilson.
    »Das ist eine Theorie, Admiral. Ich persönlich habe zu dem Thema keine feste Meinung, weder so noch so.«
    »Vielleicht sollten Sie eine haben.«
    »Wie darf ich das verstehen, Sir?«
    Dardan holte tief Luft und lehnte sich zurück. »Es wird Sie interessieren, Professor Pianovich, dass eine unserer Sensorstationen vor ungefähr zwanzig Stunden ein Objekt ausmachte, welches hoch in der nördlichen Hemisphäre dieses Systems erschienen ist. Dieses Objekt ist sehr groß. Aus den Eigentümlichkeiten seines Spektrums haben wir gefolgert, dass es ein Raumschiff von außerhalb des Systems Valeria ist.«

2
    Ein Raumschiff!
    Richard Drake versuchte die Bedeutung zu verstehen, die in dieser Enthüllung steckte. Genau genommen waren die Kreuzer, die den Kern der altanischen Raumstreitkräfte bildeten, allesamt Raumschiffe. Vor zwölf Jahrzehnten waren die Discovery und ihre beiden Schwesterschiffe Teil der irdischen Flotte gewesen. Hätten sie nicht das Pech gehabt, auf einer Rundreise durch die östlichen Kolonien zu sein, als Valerias Faltpunkt verschwand, wären Discovery, Dagger und Dreadnought vermutlich noch immer in den Diensten von Mutter Erde gewesen. Noch waren die drei Schlachtkreuzer die einzigen Raumschiffe, die durch den Ausbruch der Antares-Supernova gefangen waren. Zweihundert andere interstellare Raumschiffe – Frachter, Passagierschiffe und Jachten – waren an jenem schicksalhaften Tag im System gewesen. Aber ein Raumschiff ohne einen Faltpunkt war ein Widerspruch in sich selbst. Ohne Zugang zum Faltraum konnte ein solches Schiff nirgendwohin.
    Und deshalb hatte das Erscheinen eines Raumschiffs im System Valeria weitreichende Implikationen. Es bedeutete, dass die lange Isolation endlich überwunden war, dass der interstellare Handel bald wieder aufgenommen werden konnte. Es bedeutete, dass die altanische Bevölkerung, die seit mehr als einem Jahrhundert in einem Zustand der Stagnation gelebt hatte, unter den Anregungen von hundert Jahren neuer Ideen und Erfindungen aus dem gesamten, von Menschen besiedelten Raum wieder zum Leben erwachen würde. Es bedeutete, dass seine eigene Discovery wieder die Freiheit gewinnen würde, zwischen den Sternen zu fliegen – vielleicht sogar zur Erde.
    Drake sah Professor Pianovich an, der starr vor Staunen dastand. Im Gegensatz zu ihm gaben sich Dardan, Wilson und Barrett kühl und gelassen und verrieten sich dadurch als Eingeweihte.
    Nach mehreren Sekunden räusperte sich Pianovich und fragte ein wenig unsicher: »Kann es sich nicht um einen Irrtum handeln, Admiral?«
    »Kein Irrtum. Commodore, bitte unterrichten Sie unseren Gast.«
    »Ja, Sir.« Wilson stand auf und schritt hinüber zur Projektion, wo er Pianovichs Platz einnahm, während der Professor sich zu Barrett auf die Couch setzte. Wilson gab einen Code in die Konsole ein, und das Bild der bläulich weißen Supernova verschwand. An seiner Stelle erschien eine schematische Darstellung des Systems Valeria. Im Innern der dreidimensionalen Darstellung schwebte ein winziger roter Pfeil über dem goldenen Lichtpunkt, der Valeria darstellte. Die Umlaufbahnen der vier innersten von insgesamt zwölf Planeten waren deutlich zu erkennen.
    »Das Schiff erschien hoch in der nördlichen Hemisphäre, ungefähr 250 Millionen Kilometer von Valeria entfernt. Die Position ist nahe bei jener des Valeria-Napier-Faltpunkts, stimmt aber nicht mit ihm überein.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher, Professor.«
    »Dann hat die Supernova die lokale Ausformung des Faltraumes gestört«, sagte Pianovich.
    »Ja, Sir, das war auch unsere Folgerung. Wenn die Störung stark genug ist, dann mag der Zusammenhalt oder, besser gesagt, das Zusammenwirken der Faltlinien nicht mehr so sein, wie es war. Das System Napier und New Providence sind möglicherweise nicht mehr am anderen Ende unseres lokalen Zugangs.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass unsere Sprungtabellen nicht mehr gültig sein könnten?«
    »Das ist eine ernst zu nehmende Möglichkeit, Captain Drake.« Wilson wandte sich wieder an Pianovich. »Darum haben wir Sie hierher gebeten, Sir. Wir dachten, dass Sie und Ihre Kollegen eine Möglichkeit finden könnten, die Faltlinien für uns neu zu kartieren.«
    Pianovich starrte lange Sekunden mit nachdenklicher Miene ins Hologramm. Schließlich nickte er. »Es könnte möglich

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