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Der Atlantis-Komplex

Der Atlantis-Komplex

Titel: Der Atlantis-Komplex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Informationen. Zum einen hatte der Runenbann im Gegensatz zum Blick keine bremsende Wirkung, ganz im Gegenteil: Die Lebenskraft wurde dadurch noch gesteigert, deshalb durften die Opfer bei einem Dauerbann auch nicht über längere Zeit in Aufregung geraten, weil sie sonst buchstäblich ausbrannten. Zum anderen wusste Butler nicht, dass Turnball mit einer Kampfsituation in der Röhre gerechnet hatte und deshalb entsprechend bewaffnet war.
    Prompt waren innerhalb von Sekunden beide Butlers ausgeschaltet: Juliet stürzte sich mit voller Kraft auf Holly, diesmal ohne überflüssige Sprüche oder stilisierte Wrestling-Bewegungen, denn Holly war eine ernstzunehmende Gegnerin. Besagte Gegnerin stand bis zum allerletzten Moment reglos und mit hängenden Armen da, dann duckte sie sich so schnell, dass ein Geisterbild von ihr in der Luft stehen zu bleiben schien, und zog Juliet die Beine weg. Juliet schlug hart mit dem Kopf auf den Boden, und als sich die Sterne vor ihren Augen verzogen hatten, kniete Holly auf ihrer Brust, die Neutrino auf Juliets Kopf gerichtet.
    »Keine Funken«, keuchte Juliet. »Bloß keine Funken.«
    »Keine Funken«, wiederholte Holly dumpf, dann schob sie den Waffenlauf in den Ausschnitt von Juliets Trikot und drückte ab. Juliet zuckte einmal heftig, dann erschlaffte sie. Ohne jeden Funken.
    Butler war die Sache etwas ruhiger angegangen. Wenn alles so war, wie es schien, müsste er Turnball und seine kleinen Spießgesellen ohne Probleme ausschalten können. Vielleicht reichten schon ein paar Drohgebärden, um sie in die Flucht zu schlagen.
    Doch Turnball wirkte keineswegs verängstigt, sondern eher gekränkt. »Mister Butler, ist Ihnen als Diener eines großen Strategen nicht in den Sinn gekommen, dass ein anderer großer Stratege − in diesem Fall ich − eine solche Situation vorhergesehen haben könnte?«
    Butlers Magen zog sich zusammen. Turnball ist bewaffnet .
    Seine einzige Chance bestand darin, sich auf Turnball zu stürzen, bevor dieser die Waffe ziehen konnte. Fast hätte er es auch geschafft, aber fast ist in einem Kampf ungefähr so hilfreich wie Gumminadeln bei einem Strickwettbewerb.
    Turnball löste die klobige Waffe aus einem Haltegurt hinter seinem Rücken und schoss Butler achtmal in Kopf und Brust. Die Augen des Leibwächters verdrehten sich, aber sein Schwung trieb ihn weiter vorwärts, so dass Turnball mit einer raschen Bewegung zur Seite springen musste, um nicht zerquetscht zu werden. Ark Sool und Unix hingegen waren nicht schnell genug. Butler landete auf ihnen wie ein Meteor, quetschte ihnen die Luft aus den Lungen und brach ihnen mehrere Rippen.
    »Olé!« , rief Turnball, der sich keinen Stierkampf entgehen ließ, wenn er in Spanien war. Der Verlust seiner Mannschaft schien ihn nicht sonderlich zu kümmern.
    Die Vibrationen aktivierten einen der Feuerlöscher, der offenbar besonders empfindlich war, und sofort füllte sich die Röhre mit wirbelndem weißen Pulver.
    »I’m dreaming of a white Christmas …« , sang Turnball und richtete seine Waffe auf Foaly, der sich zumindest bemühte, mutig dreinzuschauen. »Gefällt Ihnen meine Waffe? Sie wurde während des ersten Kobold-Aufstands zur Kontrolle der Massen entwickelt. Rein chemische Munition. K. o.-Kugeln aus Zolpidemtartrat. Gasbetrieben, mit selbst auflösenden Patronenhülsen. Garantiert funkenfrei. Manchmal ist Lowtech eben die bessere Wahl.«
    Artemis rang plötzlich nach Luft, als wäre er gerade aus dem Meer aufgetaucht.
    »Ah, mein junges Genie ist wieder munter. Stehen Sie auf, Master Fowl.«
    Noch leicht benommen, erhob Artemis sich, Kopf und Kleider mit weißem Pulver bestäubt.
    »Und jetzt seien Sie so gut und erwürgen Sie den Zentauren für mich.«
    Es folgte eine etwas unbehagliche Minute, während derer Artemis versuchte, die Hände um Foalys breiten Hals zu legen, und dann ziemlich kraftlos darauf herumdrückte.
    Foaly fand das Ganze eher peinlich als schmerzhaft.
    Turnball wischte sich eine Lachträne aus dem Auge. »Ach, das ist einfach zu köstlich. Aber nun reicht es − Leonor wartet. Kommen Sie her, Artemis, und Sie auch, Captain Short. Und bringen Sie den Dämon mit. Wir müssen von hier fort sein, bevor der Generator des Shuttles in die Luft fliegt.«
    Artemis und Holly befolgten den Befehl mit der Gefühllosigkeit von Automaten. Holly zerrte den armen, immer noch nach Luft ringenden Nr. 1 am Kragen seines Kittels hinter sich her, und Artemis ging an Foaly vorbei, ohne ihn auch nur eines Blickes

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