Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Atlantis-Komplex

Der Atlantis-Komplex

Titel: Der Atlantis-Komplex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
Erste stand, und Holly starrte durch das Liniengewirr, auf der Suche nach dem verräterischen Lichtschein der Sondentriebwerke. Zunächst bemerkte sie nichts Ungewöhnliches im Atlantik, doch dann entdeckte sie auf Südsüdwest, etwa hundert Faden tiefer, vier blau leuchtende Scheiben.
    »Da!«, rief sie. »Ich sehe sie.«
    »Sollten wir nicht den nächsten Shuttlehafen ansteuern?«, fragte Foaly. »Und versuchen, Haven City zu kontaktieren?«
    »Nein«, erwiderte Holly. »Wir müssen dranbleiben und versuchen herauszukriegen, was das Ziel der Sonde ist. Wenn wir sie verlieren, dann finden wir sie dank deines Tarnstahls nie wieder, erst recht nicht hier im Wasser.«
    »Das war schon wieder eine Stichelei, junge Dame«, sagte Foaly beleidigt. »Glaub ja nicht, dass ich nicht mitzähle.«
    »Zählen«, rief Orion. »Das hat Artemis auch oft getan.«
    »Ich wünschte, wir hätten Artemis jetzt hier«, sagte Holly grimmig. »Von mir aus auch mit seinen Fünfen. Da würde ich fünfe gerade sein lassen. Er wüsste bestimmt, was zu tun ist.«
    Orion zog einen Schmollmund. »Aber Sie haben doch mich. Ich kann Ihnen helfen.«
    »Lass mich raten: ein Biwak?«, schoss Holly zurück.
    Orion sah so betrübt aus, dass Holly einlenkte. »Also gut. Wenn du mir wirklich helfen willst, dann behalte die Funkanzeige im Auge und sag mir sofort Bescheid, wenn wir ein Signal haben.«
    »Ich werde Sie nicht enttäuschen, holde Maid«, schwor Orion. »Diese Funkanzeige ist von nun an mein heiliger Gral, und ich werde seinem kalten Herzen aus Drähten und Kondensatoren ein Signal entlocken.«
    Foaly wollte sich gerade einmischen und Orion erklären, dass die Funkanzeige weder Drähte noch Kondensatoren besaß, aber als er den Blick sah, den Holly ihm zuwarf, beschloss er, doch lieber den Mund zu halten.
    »Und du«, sagte Holly in einem Tonfall, der ihrem Blick entsprach, »denkst jetzt mal darüber nach, wie es jemand geschafft haben könnte, den großen Foaly auszutricksen. Dann haben wir vielleicht eine Chance, diese Sonde unter Kontrolle zu bekommen, bevor noch jemand verletzt wird.«
    Das war schon wieder eine Stichelei , dachte Foaly, aber er war klug genug, es nicht laut auszusprechen.
    Tiefer und tiefer tauchten sie in immer dunkleres Blau. Die Sonde blieb unbeirrt auf Kurs, ohne sich von Felsen oder anderen Hindernissen aufhalten zu lassen, und schien die Rettungskapsel, die ihr folgte, nicht zu bemerken.
    Die müssen uns doch sehen , dachte Holly und gab Vollgas, um den Anschluss nicht zu verlieren. Aber selbst wenn die Sonde ihre Verfolger entdeckt hatte, ließ sie sich nichts davon anmerken, sondern pflügte mit konstanter Geschwindigkeit durch das Meer und steuerte stur ihr Ziel an, wo immer das sein mochte.
    Holly hatte eine Idee. »Foaly, du hast doch ein Handy dabei, oder?«
    Der Zentaur schwitzte in der sauerstoffarmen Luft, und sein hellblaues Hemd war mittlerweile überwiegend dunkelblau. »Natürlich. Ich habe schon nachgesehen, aber ich habe keinen Empfang.«
    »Ich weiß, aber was für Programme hast du da noch drauf? Irgendwas Navigationstaugliches?«
    Foaly nahm sein Handy heraus und scrollte durch die Programme. »Ja, ich habe eine Navi-App. Die funktioniert auch ohne Empfang.« Er brauchte keine weiteren Anweisungen, sondern löste die Gurte, stand auf und legte sein Handy auf den Omnisensor des Schaltpults. Sofort erschien das Display auf dem kleinen Bildschirm, der in die Windschutzscheibe eingebaut war.
    Ein 3-D-Kompass zeichnete ein paar Sekunden lang die Bewegungen der Rettungskapsel auf, die Holly genau in der Spur der Sonde steuerte.
    »Okay, er hat unsere Position«, sagte der Zentaur. »Die App stammt übrigens von mir. Mit dem kleinen Schätzchen verdiene ich mehr als mit meiner ganzen ZUP -Arbeit.«
    »Die Fakten, Foaly.«
    Er zog das kleine Icon auf dem Bildschirm an der geraden Linie entlang, bis es auf den Meeresboden traf. Genau dort erschien ein pulsierender roter Kreis.
    »Oh, was für ein hübscher Kreis«, sagte Orion.
    »Ja, aber nur aus sicherer Entfernung.« Foaly war bleich geworden.
    Holly löste für eine halbe Sekunde den Blick von der Sonde. »Jetzt sag schon, Foaly. Was ist da unten?«
    Schlagartig spürte der Zentaur die volle Last seiner Verantwortung, was er seit dem Angriff der Sonde … seiner Sonde erfolgreich verdrängt hatte. »Atlantis. Bei allen Göttern, Holly, die Sonde steuert direkt auf Atlantis zu.«
    Hollys Blick wandte sich wieder den vier Lichtkreisen zu. »Kann sie die

Weitere Kostenlose Bücher