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Der Atlantis-Komplex

Der Atlantis-Komplex

Titel: Der Atlantis-Komplex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Kuppel durchstoßen?«
    »Dazu ist sie nicht entwickelt worden.«
    Holly schwieg nur bedeutungsvoll.
    »Gut, ich gebe zu, sie tut eine Menge Dinge, für die sie nicht entwickelt worden ist.«
    »Und?«
    Foaly stellte ein paar Berechnungen auf dem Bildschirm an, die außer ihm wohl nur Artemis verstanden hätte, wäre er da gewesen. »Möglich wäre es schon«, sagte er dann. »Die Sonde würde schweren Schaden nehmen, aber bei der Geschwindigkeit könnte sie einen Riss in die Kuppel schlagen.«
    Holly holte alles aus dem Motor der Kapsel heraus. »Wir müssen Atlantis warnen. Orion, was sagt die Funkanzeige?«
    Der Menschenjunge hob den Blick vom Bildschirm. »Keinen Ton, Prinzessin, aber das Lämpchen hier blinkt recht nachdrücklich. Hat es eine besondere Bedeutung?«
    Foaly sah ihm über die Schulter. »Die Kapsel muss im Tunnel einen Riss bekommen haben. Wir verlieren Sauerstoff.«
    Einen Moment lang ließ Holly die Schultern hängen. »Egal. Wir bleiben auf Kurs.«
    Foaly raufte sich die verbliebenen Ponyfransen. »Nein. Wir versuchen besser, aus dem Bereich des Störsenders herauszukommen. Wir sollten zusehen, dass wir an die Oberfläche kommen.«
    »Was, wenn die Sonde den Kurs ändert?«
    »Dann trifft sie nicht Atlantis, und niemand wird ertrinken oder sonst wie zu Schaden kommen.«
    Es widersprach Hollys Instinkten davonzulaufen. »Es kommt mir vor, als würden wir die Leute da unten im Stich lassen.«
    Foaly deutete auf den Bildschirm. »Bei der Geschwindigkeit braucht die Sonde drei Stunden bis Atlantis. Uns geht in fünf Minuten der Sauerstoff aus. In sechs Minuten sind wir bewusstlos, in zwölf tot, und dann können wir niemandem mehr helfen.«
    »Mir ist ein bisschen schwummrig«, sagte Orion. »Aber zugleich fühle ich mich ganz wunderbar. Mir ist, als würde ich gleich einen passenden Reim auf das Wort ›orange‹ finden.«
    »Sauerstoffmangel«, bemerkte Foaly. »Aber vielleicht ist das bei ihm auch der Normalzustand.«
    Holly drosselte das Gas. »Meinst du, wir schaffen es?«
    Foaly tippte eine komplizierte Gleichung ein. »Wenn wir sofort die umgekehrte Richtung einschlagen, vielleicht. Wenn derjenige, der hinter allem steckt, es jedoch geschafft hat, den Störsender zu verstärken, dann nicht.«
    »Mehr als vielleicht ist nicht drin?«
    Foaly schüttelte müde den Kopf. »Nein.«
    Holly wendete die Kapsel in drei geschickten Zügen. »Immer noch besser als alles, was wir bisher hatten.«
    Was jetzt ablief, war ein ungewöhnliches Wettrennen, bei dem die Konkurrenten in entgegengesetzte Richtungen strebten. Das Ziel der Kapsel war einfach: Jetzt, wo sie wussten, wohin die Sonde steuerte, blieben Holly sechs Minuten, um die Kapsel aus der Reichweite des Störsenders zu bringen. Außerdem wäre es nett, ein wenig Sauerstoff zum Atmen zu haben. Zum Glück steuerte die Sonde weiterhin steil nach unten, also musste sie die Kapsel nur steil nach oben bringen. Wenn sie es schafften, vor Ablauf der sechs Minuten die Oberfläche zu erreichen, wunderbar. Sie würden funken, bis Haven City das Signal empfing. Wenn nicht, würde die Sonde die Schutztürme von Atlantis abrasieren, bevor irgendjemand sie auch nur bemerkte. Ein weiterer kleiner Nachteil wäre, dass sie dann tot waren.
    Komisch , dachte Holly. Mein Puls ist nicht mal spürbar erhöht. Seit ich Artemis Fowl kenne, sind diese Leben-oder-Tod-Situationen fast schon normal für mich geworden .
    Verstohlen blickte sie zu dem Romantiker hinüber, der Artemis’ Gesicht trug, was er natürlich bemerkte.
    »Einen Penny für Ihre Gedanken, Prinzessin. Obgleich sie das Lösegeld eines Königs wert wären.«
    »Ich wünschte, du würdest verschwinden«, sagte Holly unumwunden. »Und uns Artemis zurückgeben. Wir brauchen ihn.«
    »Hmmm«, machte Orion. »Dieser Gedanke ist nicht so wertvoll, wie ich gehofft hatte. Warum wollen Sie Artemis zurück? Er ist böse und gemein zu allen.«
    »Weil Artemis es schaffen würde, uns lebend aus dieser Situation herauszubringen, die Bewohner von Atlantis zu retten und wahrscheinlich auch noch herauszufinden, wer hinter alldem steckt.«
    »Gut, das mag sein«, erwiderte Orion beleidigt. »Aber seine Sonette sind seelenlos, und das Opernhaus, das er entworfen hat, diente nur der Selbstbeweihräucherung.«
    »Prima, genau das brauchen wir jetzt«, spottete Foaly. »Jemanden, der Opernhäuser entwerfen kann.«
    »Oh ja, verräterischer Zentaur«, entgegnete Orion gereizt. »Jemand, der Sonden entwerfen kann, ist natürlich

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