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Der Aurora Effekt

Titel: Der Aurora Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wolf
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schon wesentlich spannender und ich verspreche ihnen, es wird garantiert Beachtung finden.
    Angelique und Winter schauten sich sorgenvoll an und Winter legte einen Arm um ihre Schultern, was Fynn belustigt zur Kenntnis nahm.
    »Ursprünglich dachte ich an ein Ziel mitten in Amerika, aber die amerikanischen Medien sind viel zu manipulierbar und mein Vorhaben macht die öffentliche Plattform zur unverzichtbaren Voraussetzung.« Fynn strich sich durch seine grauen Haare und wies auf Winter. »Sie wissen, was morgen für ein Tag ist?«
    Überrumpelt zuckte dieser mit den Schultern. »Worauf wollen sie hinaus?«
    Fynn entblößte seine makellosen Zähne und strahlte wieder dieses unergründliche Lächeln. »Lieben sie die Rolling Stones?«
    Winter war wie benommen, was sollte das denn jetzt. Dieser Fynn war gefährlich und irre. »Kommen sie bitte auf den Punkt«, gab er, mit nicht zu überhörendem ärgerlichem Unterton in der Stimme zurück.
    Fynns Blick wurde hart. »Heute Abend geben die Rolling Stones in der wunderschönen Allianz Arena in Deutschland ein Benefizkonzert. 65.000 Karten sind verkauft und alle namhaften TV Stationen übertragen, natürlich live. Ich verspreche ihnen, das wird ein unvergesslicher Event.«
     
    Angelique und Winter waren sprachlos. Dieser Mann plante den Tod von Tausenden von Menschen aus Rache für den Tod seiner Familie. Winter wollte gerade aufspringen, als plötzlich die Tür aufflog. Er fröstelte unwillkürlich, nicht aber nicht wegen der eisigen Kälte, die durch die Tür in den Raum drang, sondern vielmehr beim Anblick der ihm bestens bekannten Gestalt, die den Raum betrat. Blitzartig wich alle Energie aus seinem Körper und er ließ sich zurück auf seinen Stuhl sacken.
    »Hallo Mark, du hättest nicht herkommen sollen«, kam es von einer ihm nur allzu vertrauten Stimme.
    Winters Puls raste und er wollte zunächst seinen eigenen Sinnen nicht trauen. Isabels Augen sahen traurig aber dennoch fest entschlossen aus. Sie strahlte eine Distanziertheit aus, die Winter so noch nie bei ihr gesehen hatte. Isabel sah ihn regungslos an und musterte Angelique ebenfalls mit einem kurzen abfälligen Blick, bevor sie durch den kleinen muffigen Raum schritt und sich an Fynns Seite gesellte.
    »Ich denke, sie kennen sich«, stellte Fynn trocken fest. »Tja, man sieht sich halt wirklich immer zweimal im Leben. Ich bitte jedoch um Ihr Verständnis, das wir keine Zeit für belangloses Geplänkel mehr haben und ich sie bitten muss, uns zu folgen.«
    Winter starrte Isabel an, die Frau, mit der er sein Leben verbringen und die Welt umsegeln wollte. Vor ihm stand eine ganz andere Isabel und Winter war geschockt. »Isabel, was ist passiert?« flüsterte er nur, nicht imstande, seine Stimme zu erheben. Angelique saß ebenfalls wie angewurzelt da und wechselte ihren Blick abwechselnd von Fynn zu Isabel, doch Winters Augen waren weiterhin nur starr auf Isabel gerichtet, in deren Hand plötzlich etwas Metallisches aufblitzte.
    »Du bedrohst uns jetzt nicht wirklich mit einer Pistole?« Winters Gedanken waren komplett blockiert. Da stand die Frau, die er liebte oder geliebt hatte, vor ihm und bedrohte ihn mit einer Waffe. Liebte er sie noch? Soviel war passiert. War das seine Isabel, die dort vor ihm stand und ihn abschätzend betrachtete wie ein Stück Vieh? Nein, das konnte alles nicht wahr sein. Winter begann zu zittern. »Warum tust du das?«, stammelte er, woraufhin Isabel nur mit der Pistole ein Zeichen machte, dass sie den Raum verlassen sollten.
    Nur langsam ließen Angelique und Winter sich von Isabel und Fynn auf das Stahldeck von Sealand eskortieren. Beim Anblick des Hubschraubers dachte Fynn sofort an Dirk, ihren Piloten. Was war mit ihm, sitzt er wohlmöglich noch abflugbereit am Steuerknüppel? Nein, bestimmt hatte man ihn auch schon überwältigt. Winter traute sich nicht, einen prüfenden Blick auf den Heli zu werfen, zu groß war die Angst, dass man daraufhin erst Recht den Heli genauer auf weitere Insassen prüfen würde.
    Fynn stand vor einer Luke, die eine rostige Stahlleiter freigab, die senkrecht nach unten führte. »Darf ich sie bitten, uns in die Katakomben von Sealand zu folgen?«
    Nachdem Fynn vorangeklettert war, folgten Angelique und Winter als letztes, bevor Isabel ihnen folgte, die Pistole im Anschlag. Bevor Winter die ersten Stufen der Leiter bestieg, warf er einen hilflosen Blick direkt in Isabels Augen, woraufhin diese rasch wegblickte. Ein verzweifelter Versuch, aber Isabel

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