Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch
sozusagen unsere Lieblingsrisiken. Es gibt Bindungsrisiken, nun ja, soll man sich in eine Beziehung hineinstürzen oder nicht, man weiß ja nie, was dabei herauskommt. Und es gibt existenzielle Risiken. Das sind sozusagen die grundlegenden menschlichen Risikoquellen. Beziehungen und Existenzen. Dazwischen gibt es noch Risikoabschätzungen - was soll ich tun im Handel und in der Wirtschaft (noch ein Bier oder ist dann schon der Lappen weg?), oder was soll ich jetzt in diesem Augenblick in meinem Leben tun? Das sind gewissermaßen »Risikinos«, die ganz kleinen Risiken.
Aber letztlich muss man natürlich sagen: Risiko ist die Voraussetzung für Freiheit. Ohne Freiheit gibt es kein Risiko und es gibt auch keine Freiheit ohne Risiko. Das heißt, Sie haben eigentlich immer die Gelegenheit, auch ganz anders entscheiden zu können. Wenn ich aber feige bin, meine ich, nee, das Risiko nehme ich nicht auf mich. Also mit anderen Worten: Wer wagt, gewinnt. Es sei denn, er verliert.
Frisch gezapft
Entropie
Das kriegen wir auf einmal nicht hin, das ist mir schon klar, aber ich versuch’s trotzdem mal. Also: Entropie ist das Maß für die Anzahl der Möglichkeiten, die es gibt. Und die Entropie nimmt immer zu, weil die Anzahl der Möglichkeiten ständig zunimmt. Aber warum nimmt die Anzahl der Möglichkeiten im Kosmos immerzu zu? Weil das Universum expandiert. Und es gibt überhaupt keine Chance, da wieder herauszukommen.
Der Begriff Entropie wird auch oft verwendet als ein Maß für Unordnung. Aber bevor Sie nun in Erwägung ziehen, den Stoßseufzer »Hach, ist das wieder entropisch!« anzubringen, wenn Sie mal wieder den Lippenstift in Ihrer Handtasche nicht finden: Vorsicht, denn so stimmt das nun eigentlich auch wieder nicht. Denn im Grunde ist Entropie nur eine Aussage darüber, ob ein System mehr Möglichkeiten hätte, sich auch ganz anders zu verhalten, als es das tut. Die Entropie ist sozusagen der Zustand, den ein System zu maximieren versucht. Also gewissermaßen möglichst viele Möglichkeiten realisierbar zu haben. Und das wiederum hat etwas mit Unordnung zu tun.
Die Unordnung ist ein Zustand maximaler Entropie. Je maximaler die Entropie in einem System werden
kann, umso mehr versucht ein System, in diese Richtung zu gehen. Das können Sie übrigens gut bei einem Glas Bier beobachten. Frisch gezapft. Ganz frisch. Also ein frisches Pils. Wenn Sie dieses Bier stehenlassen, dann wird aus dem Schaum irgendwann mal Bier. Das bedeutet, nach dem Satz von der zunehmenden Entropie und dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, dass offenbar der Schaum der geordnetere Zustand ist - relativ gesehen zur Flüssigkeit. Weil, der Schaum verwandelt sich ja in Flüssigkeit. Das merken Sie auch, wenn Sie nur lange genug warten. Der Schaum, das sind Bläschen, und die Teilchen, die sich darin befinden, können sich nur innerhalb der Bläschen wenden und bewegen, während in der Flüssigkeit überall Bewegungsraum für die Teilchen vorhanden ist. Aber denken Sie jetzt nicht weiter darüber nach, trinken Sie lieber Ihr Bier leer. Prost.
Galaktisches Gerülpse
Trinken im Weltraum
Also, damit wir uns jetzt nicht falsch verstehen: Ich meine Trinken, gepflegt Trinken, nicht Saufen. Dass die da oben das nicht dürfen, ist klar. Obwohl ja eigentlich keiner da ist, der das so einfach überprüfen könnte, den Funkverkehr kann man schließlich abstellen. Und nachdem auf bewegten Bildern aus dem All alle irgendwie herumtorkeln, könnten die sich da schon ordentlich einen hinter die Binde gießen.
Aber damit geht’s schon los. Da ist nämlich nichts mit Gießen, das fliegt Ihnen schneller um die Ohren und schnurstracks in die nächste Hightechanlage, als Sie schlucken können. Nein, Sie bekommen Ihre Getränke da oben in kleinen Plastikbeutelchen serviert, Strohhalm inklusive. Rotwein auf diese Weise einverleibt, knallt ganz schön, aber ein Genuss ist das nun auch wieder nicht.
Wirklich interessant wird es dann bei der Aufnahme von kohlendioxidhaltigen Getränken. Das ist ja hier auf der Erde nichts Ungewöhnliches. Man öffnet eine Dose oder entploppt eine Flasche und gießt den Inhalt in sich rein. Das läuft dann da hinten richtig runter und kracht vor allen Dingen dann, wenn das Kohlendioxid hinterher wieder rauskommt.
Ja genau. In der Schwerelosigkeit kommt da gar nichts raus. Hier, also auf der Erde, ist es die Schwerkraft, die gewissermaßen das eine vom anderen trennt, deswegen können die Gase nach oben und als ordentliches
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