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Der Barbar

Der Barbar

Titel: Der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie wollte eine Frage stellen, schaffte es jedoch nicht und sah mich fragend an.
    »Was ist passiert?«
    Purdy zuckte mit den Schultern. Sie war noch immer durcheinander. Sie deutete nach vorn. »Da ist etwas gewesen, John. Ein Hindernis!«
    Ich sehe keines!, wollte ich sagen. Es blieb beim Wollen. Ich bezweifelte, das Purdy gelogen hatte. Eine Erklärung brauchte sie mir auch nicht zu geben, denn ich wollte selbst herausfinden, was mit ihr passiert war.
    Aber ich war vorsichtiger als sie. Sicherheitshalber streckte ich meinen linken Arm nach vorn und hatte gut daran getan, denn das Hindernis war da.
    Eine Wand!
    Erst wollte ich darüber lachen, bis mir einfiel, dass Wand nicht gleich Wand ist.
    Sie war da, und sie war unsichtbar. Nicht mal so sichtbar wie Glas. Aber es gab sie, und sie veränderte auch die Aussicht auf die Gestalt dahinter.
    Ich hatte mich schon vorher gewundert, wie scharf konturiert der Barbar zu sehen war. Diese unsichtbare scharfe Wand konnte eine Erklärung dafür sein.
    Ich unternahm einen zweiten Versuch.
    Auch jetzt blieb der Widerstand bestehen. Die Gestalt dahinter war momentan nicht interessant für mich. Ich musste wissen, ob es uns gelingen konnte, das Hindernis zu überwinden. Dass es eine entscheidende Rolle in diesem Fall spielen würde, stand für mich fest. Hier baute sich praktisch das Rätsel dieser Welt auf. Noch für uns ein Hindernis, aber wir mussten es durchbrechen.
    Beim zweiten Versuch schaffte ich es ebenfalls nicht. Allmählich war ich davon überzeugt, dass es einzig und allein an dem Barbaren lag, die Wand zu öffnen oder zu entfernen. So war er in der Lage, uns zu manipulieren.
    »Du kommst auch nicht durch, John...«
    »Hattest du etwas anderes gedacht?«
    Purdy hob die Schultern. »Ich kann mir nur schlecht erklären, was das da ist. Man sieht es nicht, und ich denke...«
    »Sprechen wir von einer Wand.«
    »Nein, nein, das glaube ich nicht. Wände sind zu sehen. Hier sehe ich nichts, nur ihn dahinter. Oder es ist die berühmte unsichtbare Mauer, gegen die man läuft.«
    »Ja«, murmelte ich. »So ähnlich...«
    »Wie bitte? So ähnlich?«
    Ich nickte. »So ähnlich. Du kannst sagen, was du willst, Purdy, aber ich stufe dieses Hindernis nicht als eine Wand ein. Es ist mehr eine Grenze, verstehst du?«
    »Noch nicht...«
    »Denk mal wieder an deine Wohnung, als er getroffen und trotzdem nicht verletzt wurde.«
    »Und?«
    »Er steht vor uns wie vor kurzem. Aber er befand sich in einer anderen Zeit. Ja, ich bin mir ganz sicher. Der Barbar wartete in einer Zeitglocke auf uns. Wir kommen nicht an ihn heran, so lange er es nicht will. Er kann seinen Zeitschutz öffnen und schließen. Das ist die Lösung. Wir sehen ihn vor uns, aber er ist nicht normal, sondern eingeschlossen in einer Zeitkapsel oder einer Zeithöhle, wenn du das Ganze hier nimmst.«
    Purdy Prentiss staunte. Der Barbar war für uns beide vergessen, nun galt es, über die Worte nachzudenken. Ich sah, dass sie schließlich nickte und dabei flüsterte. »Ja, ja, das... das... denke ich schon. Wenn ich es mir recht überlege, gibt es keine andere Lösung – oder?«
    »Nicht für mich.«
    Die Staatsanwältin hatte nachgedacht und formulierte ihre Gedanken in einer Frage.
    »Ist er dann unbesiegbar?«
    Die Worte schlugen mir auf den Magen. Auch deshalb, weil ich mir die Frage ebenfalls gestellt hatte. Es konnte durchaus sein, ich wollte es nur nicht hoffen und ballte für einen Moment die Hände zu Fäusten.
    »Du denkst auch daran, nicht?«
    »Ich kann es nicht ausschließen«, gab ich zu. »Aber ich will es nicht hoffen. Bisher habe ich noch keinen dämonischen Gegner kennen gelernt, der unbesiegbar gewesen wäre. Abgesehen von dem absolut Bösen, von Luzifer eben. Aber keine Kreatur aus Atlantis.«
    »Dann glaubst du auch jetzt nicht daran?«
    »So ist es.«
    »Und wie willst du an ihn herankommen?«
    Darauf wusste ich keine Antwort. Es war im Prinzip einfach. Man musste nur die Wand aufbrechen, die es eigentlich nicht gab und die mehr ein Zeitschutz war.
    Aber sie konnte nicht durch mich allein aufgebrochen werden.
    Da brauchte ich Hilfe von der anderen Seite. Der Barbar war dazu bereit, davon war ich fest überzeugt. Nur bestimmte er leider den Zeitpunkt.
    Purdy Prentiss hatte sich entschlossen. Sie nickte mir kurz zu und sagte: »Ich versuche es.«
    »Was willst du tun?«
    »Die Wand aufbrechen.«
    »Und wie?«
    »Er muss mir dabei helfen«, erklärte sie und lächelte mich an. »Nur er kann es tun. Ich

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