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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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„Aber ich vermute, er hat ein paar sehr böse Männer als Hilfe zur Befreiung Bonapartes engagiert.“
    „Nein, das kann nicht sein. Das gab es schon einmal, erinnern Sie sich? Warum dann ein zweites Mal? Ein Mann könnte doch sicher eine interessantere Beschäftigung finden.“
    „Gut“, pflichtete Chelsea ihm bei. „Aber was dann?“
    „Aber was dann? Mal sehen. Im Grunde gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Nicht jeder in Frankreich ist glücklich mit der neuen Regierung, und es gibt wohl noch viele Hühnchen zu rupfen, sozusagen. Deshalb tippe ich auf eine Art Putsch. Nichts geht über einen guten Regierungsumsturz alle paar Jahre. Märsche durch die Straßen für aussichtslose Sachen, Barrikaden bauen, Farben tragen, patriotische Lieder singen, hier und da jemanden an einem Laternenmast aufhängen. Das lieben die Franzosen. Und ich glaube wirklich, wir Engländer haben ihnen im Lauf der Jahre ein, zwei Mal geholfen und ihnen unter die Nase gerieben, wie unglücklich und unterdrückt sie in ihrem Land sind und dass kein Grund besteht, böse auf uns zu sein. Vive la France, maison des idiots .“
    „Sei still“, mahnte Beau, nahm Chelsea beim Ellenbogen und führte sie zum Eingang des Gasthauses. „Überlass mir das Reden.“
    „Er ist heute Abend ein bisschen verdrießlich, nicht wahr? Leider neigen wir alle drei dazu, hin und wieder Launen zu haben. Das liegt den Blackthorns wohl im Blut. Ich hoffe sehr, dass er Sie gut behandelt hat. Trotz seines hohen Alters bezweifle ich, dass er viel Erfahrung mit Frauen hat. Lassen Sie mich richtigstellen: mit kultivierten Frauen“, flüsterte Puck Chelsea ins Ohr, als sie in der Eingangshalle zurückblieben und Beau auf den dicken Wirt zuging.
    „Meinen Sie das ernst?“, flüsterte sie zurück. Ihr Magen machte ihr immer noch gehörig zu schaffen.
    „Ich meine selten etwas ernst. Ich kann mich nicht erinnern, wann das zuletzt von mir verlangt wurde. Mal sehen. Da war dieser Abend, als der Comte frühzeitig von … Nein, das habe ich mit erstaunlichem Geschick gehandhabt. Also nein, ich erinnere mich nicht. Ah, da kommt Beau und macht immerhin ein annähernd zufriedenes Gesicht. Gott sei Dank.“
    „Aller guten Dinge ist eins. Er ist hier“, berichtete er leise. „Und soweit der Wirt informiert ist, hält Jack sich allein in seinem Zimmer auf. Das erspart uns Zeit, die wir nicht im Überfluss haben. Und jetzt raus hier.“
    Puck öffnete den Mund, wahrscheinlich, um eine Frage zu stellen, doch die hätte er an Beaus Rücken richten müssen, denn der Mann war bereits auf dem Weg zur Tür und ließ Puck und Chelsea keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
    Draußen strebte er schnell dem Ende des Gebäudes zu und drückte sich in den Schatten. Wieder blieb den anderen beiden nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Chelsea hätte ihm gern seine Unhöflichkeit vorgeworfen, doch sie war ziemlich sicher, dass er im Augenblick keinen Sinn für Humor aufbrachte. Der Zorn strömte ihm sozusagen aus allen Poren.
    Endlich ergriff Beau das Wort und berichtete Puck knapp, worum es ging und welchen Plan Chelsea sich ausgedacht hatte. Sie würden hier warten, verborgen in der Dunkelheit, bis die beiden Männer The Crown and Harp betraten. Dann würden sie noch eine volle Minute warten, bevor sie hinein- und nach oben gingen, wo Chelsea an die Tür klopfen und um Einlass bitten würde.
    „Ich gebe mich als Dienstmädchen aus, das frische Handtücher bringt“, erklärte sie Puck, nicht ohne Stolz, denn es war ihre Idee gewesen. „Wenn sich die Tür dann öffnet, trete ich zurück, und Sie und Beau stürmen ins Zimmer und befreien Ihren Bruder heroisch aus der drohenden Gefahr. Das heißt, ihr rettet ihn.“
    „Das wird ein Spaß. Ich wollte schon immer heroisch sein“, sagte Puck. „Aber lasst mich überlegen. Wenn er nun keine frischen Handtücher will? Vielleicht sollten Sie ihm etwas anbieten, was nur wenige Männer je ablehnen würden.“
    Chelsea nickte. „Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Wissen Sie, in dem Gasthaus, in dem wir heute übernachten, haben gefallene Mädchen gewohnt. Ich glaube, sie sind dort eingekehrt, um … hm, um die Reisenden zu unterhalten.“
    „Tatsächlich? Ich gerate immer in die falschen Unterkünfte.“
    „Puck“, sagte Beau drohend.
    „Nein, nein, ich bin ja ernst. Also wirklich, Beau. Entschuldigen Sie, lieber Herr“, sagte er mit bemerkenswert weiblicher Stimme, „aber ich dachte, während Sie fleißig Ihr Land verraten,

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