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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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inzwischen sogar schon manchmal für seinen eigenen. So geht es einem Mann, wenn er Gefühle für eine Frau entwickelt.
    Doch sollte er es ihr sagen? Würde er das Risiko eingehen?
    Er hatte einmal einseitig geliebt und trug seine Narben zum Beweis. Sehenden Auges wollte er nicht ein zweites Mal in die Falle tappen.
    „Warte“, sagte Chelsea zu ihm, als sie einen letzten Hügel bewältigt hatten und die Stadt Gateshead zu ihren Füßen lag. Seite an Seite saßen sie auf ihren Pferden und blickten auf die Lichter und Häuser hinunter; nicht übermäßig eindrucksvoll im Vergleich zu London, aber einen Augenblick des Innehaltens wert, während Chelsea den Anblick bewunderte. „Hattest du genug Zeit, um dir einen Plan zu überlegen?“
    „Darüber hinaus, dass ich meinen Bruder retten will, um ihm den Hals umzudrehen? Nein.“
    „Das dachte ich mir.“ Chelsea parierte gekonnt ihre Stute durch, die eifrig vorwärts strebte, wahrscheinlich in dem Glauben, dass die Unterbringung in der größeren Stadt bessere Stallqualität bieten würde. „Deshalb habe ich es getan. Mir einen Plan überlegt, meine ich.“
    Er gab das Zeichen zum Weiterreiten, dieses Mal im Schritt. „Tatsächlich? Wie überaus hilfreich von dir. Spielst du, rein zufällig, versteht sich, in diesem Plan eine Rolle?“
    „Na ja …“
    „Nein. Chelsea, du hast es versprochen.“
    „Ich bitte dich, Oliver, das habe ich ganz sicher nicht. Ich habe mich nur einverstanden erklärt.“
    „Wo liegt der Unterschied?“ Unterwegs ließ er den Blick hierhin und dorthin schweifen; er versuchte, sich zu erinnern, welche von dem halben Dutzend Gasthäusern, die er schon aufgesucht hatte, die zwei Crowns waren, von denen die Mörder – er musste aufhören, sie in seinen Gedanken so zu bezeichnen – eines anstreben würden, um seinen Bruder zu treffen.
    „Oh ja, unbedingt. Eine Einverständniserklärung gilt nur, wenn der oder die Betreffende die Möglichkeit sieht, zu tun, womit er oder sie sich einverstanden erklärt hat, und wenn die Möglichkeit nicht besteht, wird die Erklärung null und nichtig. Ein Versprechen gilt für immer. Es … es ist wie ein Gelöbnis.“
    „Wie ein Ehegelöbnis. Das gilt auch ewig, und das erscheint mir zunehmend wie eine sehr lange Zeit.“
    „Ja, Oliver. Es gilt ewig – und du bist wieder einmal nicht sehr amüsant. Aber ich will es dir trotzdem erklären. Mein Einverständnis damit, in Pucks Hotelzimmer zu bleiben, galt so lange für mich, wie diese Einverständniserklärung nötig war, um hierherzugelangen. Doch jetzt sind wir hier, und ich bin nicht mehr einverstanden damit, dass ich, als diejenige, die dir von dem Belauschten berichtet hat, wie ein Kind abgeschoben werden soll, während ihr zur Rettung schreitet.“
    „Wodurch die Einverständniserklärung null und nichtig wird“, resümierte Beau, bemüht, das Gesagte auseinanderzudividieren. Weibliche Logik. Nichts konnte einem Mann schlimmer zusetzen. „Da hast du ein schlagkräftiges Argument, Chelsea, aber die Antwort lautet immer noch Nein.“
    Sie hatten den Stadtrand erreicht, und da die Straßen menschenleer waren, fielen Beau und Chelsea umso stärker auf. Gateshead war eindeutig nicht London; in Mayfair wären die Straßen um diese Zeit gestopft voll von Kutschen und Partygängern. Hier gingen die Einwohner anscheinend frühzeitig zu Bett. Beau und Chelsea mussten von den Straßen verschwinden. Wenn die beiden Männer Chelsea zu Gesicht bekämen, würden sie sie erkennen, und das würde bestimmt nichts Gutes nach sich ziehen.
    „Du denkst, ich würde euch im Weg sein, nicht wahr?“
    „Falsch. Ich weiß , dass du im Weg sein würdest. Es hat seine Gründe, dass Frauen nicht in den Krieg ziehen, weißt du?“
    „Ja. Einer der Gründe ist der Größenwahn der Männer. Hast du nie von den Amazonen gelesen? Nun, es gab auch noch die Sirenen und dergleichen mehr, doch die lassen wir jetzt mal außer Acht. Außerdem würde ich ja nicht aktiv mitwirken. Ich weiß doch, dass du dir den Kopf darüber zerbrichst, wie du während der Anwesenheit der Mörder ins Zimmer deines Bruders gelangen kannst. Du spielst wahrscheinlich mit dem Gedanken, die Tür einzutreten, nicht wahr? Das ist völlig unnötig.“
    „Tatsächlich? Und wie würdest du vorgehen?“ Woher wusste sie, dass genau das ihn beschäftigt hatte? Wenn er die Tür eintrat, hätte Jack ein Messer im Rücken, bevor er und Puck auch nur ihre Pistolen auf die Männer richten konnten.
    „Ganz

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