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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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«
    Borro zuckte mit den Schultern. » Ich glaube, du musst ihm einfach nur etwas Zeit geben. «
    » Keiner von uns weiß genau, was während seiner Gefangenschaft mit ihm geschah, Borro. «
    » Ja eben! Und da ist es doch eigentlich nicht ungewöhnlich, dass er wenig redet und meistens irgendwelchen trüben Gedanken nachzuhängen scheint. Aber das wird sich schon von allein wieder ändern. « Borro seufzte. » Hoffe ich zumindest. «
    Sie fanden ein paar Drachenkinder, die sich offenbar gegenseitig angegriffen und schwer verletzt hatten. Einige von ihnen lebten noch, waren aber zu schwach, um sich gegen das aus dem Sand hervordringende Getier zu wehren. Käfer, Schlangen, Skorpione und Myriaden von etwa fingerdicken Wüstenwürmern vertilgten die verletzten, hilflosen Tiere bei lebendigem Leib.
    » Diese Gegend scheint nicht ganz so leblos zu sein, wie es den Anschein hatte « , sagte Zalea.
    » Ich habe das nie gedacht « , murmelte Arvan unterdessen.
    » Du hast diese Wesen die ganze Zeit gespürt? «
    » Zumindest habe ich etwas gespürt, auch wenn ich teilweise keine Ahnung hatte, was das war… «
    Mal sehen, ob ihr Wille stärker ist als der von Baumschafen und Ranken, überlegte Arvan. Er versuchte einige dieser hungrigen Geschöpfe zu beeinflussen. Ihr Wille war auf ein einziges Ziel gerichtet: So viel wie möglich von der sich unverhofft darbietenden Beute zu bekommen.
    Nun gehorcht schon!, dachte Arvan und versuchte, sich noch mehr auf sie zu konzentrieren, so wie er es früher immer getan hatte, wenn ihm ein eigenwilliges Tier zu weit in die äußeren, dünnen Äste des Herdenbaums gelaufen war und Gefahr lief, sich zu Tode zu stürzen.
    Von den Skorpionen und Schlangen ließen sich nur wenige beeinflussen, wie er rasch feststellte. Das Gleiche galt für die Käfer, die so gut wie gar nicht darauf reagierten. Aber immerhin krochen plötzlich Hunderte der Wüstenwürmer von den halb zerfleischten Körpern der Drachenkinder fort. Zumeist sah man nur ein leichtes Kräuseln des Sandes, wenn sie sich ungefähr einen Fingerbreit darunter fortbewegten. Wer sagt es denn! Es geht doch, dachte Arvan. Und das gab ihm ein kurzes Gefühl der Zufriedenheit. Es war schon länger her, dass er auf seine besondere Verbindung zu Pflanzen und anderen Geschöpfen mit einem einfachen und nicht allzu stark ausgeprägten Willen geachtet hatte. Die Tatsache, dass er mit dem Elbenstab die mächtigste magische Waffe Athranors zur Verfügung gehabt hatte, spielte dabei natürlich eine Rolle. Wer brauchte schon eine so vergleichsweise schwache Form der Magie, wenn ihm im Notfall doch die Macht des Elbenstabes zur Verfügung stand? Doch das hatte sich ja nun grundlegend geändert. Von der Macht des Elbenstabes war ihm, wie es schien, nichts geblieben, und er war wieder auf das angewiesen, was er schon zuvor an Kräften und Begabungen besessen hatte.
    Umso mehr freute es ihn, dass immer mehr der fingerdicken Würmer auf ihn zukrochen und aus dem Sand herauskamen. Es wimmelte nur so von ihnen.
    Lass die Spielerei!, schalt ihn ein Gedanke Lirandils.
    Rhomroor trat vor. Er griff mit seinen beiden Pranken zu. Die groben Orkfinger umfassten unzählige Würmer; einige fielen wieder zu Boden. Aber den größten Teil stopfte der Ork sich in sein Maul und würgte sie schmatzend herunter.
    » Wenn dieser Kerl so etwas essen kann, spricht nichts dagegen, dass wir es auch tun « , meinte Whuon. » Ich habe jedenfalls einen Riesenhunger. «
    Er begann sogleich damit, Würmer aufzusammeln.
    » Ich habe auch einen Hunger wie ein Katzenbaum « , meldete sich Borro daraufhin zu Wort. » Aber ich würde doch vorschlagen, die Würmer erst über einem Feuer zu rösten, bevor wir es wagen, sie zu vertilgen. «
    » Dann gib mir deinen Köcher, Halbling! « , forderte Whuon. » Der eignet sich als Behälter für unseren Proviant– und die wenigen Pfeile, die dir noch geblieben sind, kannst du auch hinter den Gürtel stecken. «
    In den Bergen suchten sie sich vor Einbruch der Nacht eine geschützte Stelle. Holz gab es hier so gut wie keines– aber dafür genug Brennsteine, mit denen sich leicht ein Feuer entfachen ließ. » Große Wellen haben sie aus dem Meer bis weit in das Land getragen « , sagte Rhomroor, während er ein paar der bräunlich schimmernden Steine aufeinanderschichtete. Lirandil entzündete das Feuer mit einer Formel, woraufhin Flammen aus den Steinen schlugen.
    » Das ist gewiss nicht die Art, in der ein elbischer Fährtensucher

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