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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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besser daran getan, das Erbe des Ersten Elbenkönigs Elbanador nicht so leichtfertig zu vergessen… Allerdings hat wohl seit jenen fernen Zeiten niemand damit gerechnet, dass Ghool sich noch einmal erheben könnte, als er nach der Schlacht am Berg Tablanor besiegt schien. «
    » Schien « , wiederholte Asrado das entscheidende Wort. » Das ist das Wesentliche: Man hat nicht genau genug geprüft, ob sein Ende wirklich auch unwiderruflich gewesen ist. « Jetzt erst bemerkte Asrado den Starken Narbenmann in seiner Tunika. Er trug das gebogene Holz, das zurückkehrte, unter dem Arm. Dass diese Waffe aus dem Holz des Runenbaums gefertigt worden sein musste, sah auch Asrado auf den ersten Blick.
    » Das ist Qaláq « , stellte Grebu ihn vor. » Lange Zeit war er der einzige Freund, von dem ich wusste, dass er mir geblieben war. «
    » Anzahl Freunde jetzt doppelt so hoch « , erhob der hagere Mann jetzt seine Stimme.
    » Mir scheint, ich bin Euch einiges schuldig « , stellte Asrado gerührt fest. » Schließlich habt Ihr mir mit Eurer hölzernen Wunderwaffe das Leben gerettet. «
    » Leben retten soll nicht umsonst gewesen sein « , erklärte Qaláq. » Darum jetzt nicht weiterreden. « Er deutete den Baum empor in Richtung der zahlreichen Astgabelungen.
    » Er meint, dass wir jetzt hinaufklettern sollten « , ergänzte Grebu. Er hob die schräg gestellten, sehr buschigen Augenbrauen und fuhr fort: » Dann wird Qaláq Euren Dank sicherlich zu schätzen wissen! «
    Der Starke Narbenmann hatte das gebogene Holz bereits hinter den Gürtel seiner Tunika gesteckt und mit dem Aufstieg begonnen. Asrado beobachtete ihn einen Moment lang mit kritischem Blick. » Für einen Menschen macht er das ja ganz gut « , stellte er fest, während Qaláq mit erstaunlich sicheren Griffen und Tritten die Stellen in der sehr groben Borke des Baumes fand, die Halt boten.
    » Glaubt mir, wenn Ihr oder irgendein anderer Halbling in seinem Alter wäre, wäre er ganz gewiss nicht schneller als er! «
    » Dann muss ihm ein Dunkelalb diese Narben eingebrannt und ihm magische Kräfte verliehen haben « , vermutete Asrado, während die beiden Halblinge bereits hinter dem Narbenmann herkletterten und dabei feststellten, dass wohl keiner von ihnen ihn hätte einholen können.
    » Magie ist schon das richtige Wort « , meinte Grebu. » Allerdings hat diese Magie wohl nichts mit seinen Narben zu tun, sondern mehr mit den Kräften des Runenbaums. «
    » Ich denke, wir haben uns gegenseitig eine Menge zu erzählen « , glaubte Asrado.
    Als Asrado und Grebu die Hauptastgabel des Runenbaums erreichten, war der Starke Narbenmann längst dort und wartete auf sie. Dabei lauschte er aufmerksam.
    » Sein Gehör und sein Geruchssinn sind zwar nicht ganz so gut wie bei einem Elben, aber trotzdem erstaunlich gut « , erklärte Grebu flüsternd an Asrado gerichtet. » Besser als die Sinne jedes Halblings– von Menschen gar nicht erst zu reden! «
    Qaláq machte eine energische Handbewegung, mit der er den beiden Halblingen wohl unmissverständlich bedeutete, still zu sein. Er wirkte angestrengt. Gleichzeitig waren jetzt immer deutlicher die Geräusche der Verfolger zu hören.
    » Wir sind hier sicher « , erklärte Grebu– der Geste des Starken Narbenmannes zum Trotz. » Wolfskrieger und Orks werden an dem Baum einfach vorbeigehen, sich über die Lichtung wundern und vielleicht denken, ein Zauber würde verhindern, dass dort etwas wächst! «
    » Und wenn unseren Verfolgern Magie zur Verfügung stehen sollte? « , hakte Asrado nach. » Was, wenn Ghool selbst diesen Baum sucht– und dabei seine enormen Kräfte einsetzt. «
    » Glaubt mir eins, werter Asrado: Wenn es Ghool bisher möglich gewesen wäre, diesen Baum zu finden oder ihn gar zu vernichten, dann hätte er es längst getan. «
    Qaláq setzte unterdessen zu einem Spurt an, der ihn quer über den großen Platz auf der Hauptastgabel des Runenbaums führte. Überall dort, wo seine bloßen Füße die Borke berührten, veränderten sich die Kolonnen von Runen, die jede Handbreit dieses Baumes bedeckten. Manchmal leuchteten sie auf, oder sie vereinten sich zu größeren Zeichen. Der Starke Narbenmann lief einen von der Hauptastgabel abzweigenden Ast entlang und war dabei so schnell, dass Asrado sich erneut nur voller Verwunderung am Kopf kratzen konnte. » Euer Freund scheint hier geboren zu sein « , stellte er fest.
    » Es verhält sich nicht ganz so, aber man kann schon sagen, dass der Runenbaum seine Heimat

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