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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Ihr seid es wirklich! «
    » So wahr er leibt und lebt « , bestätigte der alte Halbling, der allerdings außer seinem Langmesser gar keine Waffe trug. » Ich kann es kaum fassen: Es hat anscheinend doch noch jemand überlebt, der zum Stamm von Brado dem Flüchter gehörte! « Grebu musste schlucken, so gerührt war er darüber. » Ich hatte schon befürchtet, ich wäre der Letzte! «
    » Der Letzte nicht, aber viele sind wir nun auch nicht gerade mehr « , gab Asrado zurück. Seine Starre löste sich nun. Er steckte sein Rapier weg und ging auf Grebu zu. Einen Augenblick blieb er vor dem Alten stehen, musterte ihn noch einmal ungläubig und kopfschüttelnd von oben bis unten und fasste den Alten dann bei den Schultern. » Es tut gut, Euch zu sehen, Grebu! «
    » Dasselbe kann ich umgekehrt sagen, werter Rapiermeister. «
    Grebu machte eine wegwerfende Handbewegung. » Nicht immer hat man sich in der Vergangenheit auf Gomlos Baum über mein Erscheinen gefreut « , stellte er fest. » Ein Halbling, der so lange bei den Menschen in der verderbten Stadt Carabor gelebt hat, ist schließlich zweifellos ein Verräter am wahren Halblingtum und ein Verderber der Jugend– während ein Halbling, der etwas auf sich hält, sich möglichst nicht weiter von seinem Wohnbaum entfernt, als der Schatten von dessen Geäst reicht! «
    » Ihr übertreibt, werter Grebu. «
    Grebu hob die buschigen, an den Außenseiten deutlich in die Höhe gerichteten Augenbrauen. » Wirklich? « Er zuckte die Schultern und seufzte traurig. » Um ehrlich zu sein, ich täte viel dafür, wenn wieder alles beim Alten wäre, wenn dafür all die Bewohner von Gomlos Baum und den anderen Wohnbäumen am Langen See nicht umgekommen wären! «
    Asrado sah den Alten prüfend an. » Woher kommt Ihr so plötzlich? Beherrscht Ihr jetzt schon Magie und könnt Euch unsichtbar machen? Man hat sich ja von jeher allerhand wunderliche Geschichten über Euch erzählt, Grebu– und immerhin würde dies auch erklären, wieso Ihr diesen Schrecken überlebt habt, der über uns alle gekommen ist. «
    » Magie ist meine Sache nicht « , erklärte Grebu. In der Ferne waren Geräusche zu hören. Vögel stoben auf und flüchteten in das hohe Geäst der Riesenbäume. Laute Rufe durchdrangen den Wald und mischten sich mit dem Heulen der Wolfsmenschen.
    » Wolfsmenschen, Orks, Dämonenkrieger… Die Wälder sind voll von den Schergen Ghools, wie mir scheint « , stellte Grebu fest.
    » Und da Ihr einige von ihnen gerade eindrucksvoll in die Flucht geschlagen habt, werden die Davongekommenen sofort den anderen Bescheid geben und auf Rache sinnen. «
    » Nicht lange reden! Zum Baum zurückkehren! « , rief indessen ein energischer, durchdringender Bass.
    Asrado war verwirrt. Er starrte erst Grebu an, dann wandte er das Gesicht in Richtung der Lichtung, wo er aber niemanden sehen konnte.
    » Mein Freund Qaláq hat recht « , erklärte Grebu.
    » Euer Freund …? «
    » Er hat das gebogene Holz, das zurückkehrt, geschleudert und Euch so die Feinde vom Hals geschafft, Meister Asrado! Allerdings vermag er den engeren Umkreis des Baumes nicht zu verlassen, deswegen sollten wir jetzt zu ihm gehen. «
    » Von welchem Baum in aller Waldgötter Namen sprecht Ihr? «
    » Das werdet Ihr gleich sehen « , versprach Grebu. » Und davon abgesehen führe ich Euch damit zu einem Versteck, wo wir vor der Rache der Wolfsmenschen sicher sind. «
    » Wenn Ihr das sagt, Grebu. « Zweifel klang in den Worten Asrados mit. Aber angesichts der Tatsache, dass die Geräusche im Unterholz immer deutlicher zu hören waren und wohl nicht mehr viel Zeit verstreichen würde, bis die Feinde in größerer Zahl zurückkehrten, schien er nichts gegen den Vorschlag des alten Grebu einzuwenden zu haben.
    Also folgte er dem Halbling, sah sich dabei aber immer wieder besorgt um.
    » Nun beeilt Euch doch, Meister Asrado « , tadelte ihn Grebu. » Es wird uns nicht viel Zeit bleiben. «
    Als sie dann die Lichtung betraten und vor ihnen der mächtige Runenbaum wie aus dem Nichts auftauchte, blieb Asrado mit offenem Mund stehen. Die Runen, die die Borke bis zu den Wurzeln bedeckten, veränderten sich ständig. Asrado hob den Kopf, um emporzublicken. Dieser Baum war so gewaltig, dass die mächtigen Riesenbäume in seiner Umgebung nur wie Zunderholz und Gestrüpp wirkten. » Bei den Waldgöttern! « , entfuhr es ihm. » Es gibt ihn also wirklich! «
    » Natürlich gibt es den Runenbaum wirklich, und wir Halblinge hätten sicherlich

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