Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
tief Luft zu holen. In dem stillen Raum klang es wie ein Aufkeuchen.
Wieder glitten seine Finger über ihre Hüften, irgendwie besänftigend, aber die Berührung hatte erneut eine gegensätzliche Wirkung, denn sie hätte sich am liebsten wieder die Kleider vom Körper gerissen. Das war schlecht, einfach furchtbar: nicht nur die unangenehme Erkenntnis, dass sie
ihn immer noch begehrte, sondern die Tatsache, dass er das auch deutlich erkennen konnte.
Aber er sagte immer noch kein Wort, regte sich nicht, stand einfach da, die Fingerspitzen leicht auf ihren Hüften.
»Nein«, beantwortete sie seine unausgesprochene Frage, verleugnete gleichzeitig ihre Lust und alles andere und schob sich an ihm vorbei. »So gut war es auch wieder nicht.«
»Ach, komm schon. Dir fällt bestimmt noch etwas Besseres ein.«
Sie hatte schon den halben Flur passiert, als sie sich wieder umdrehte. »Wie bitte?«
Wie er da stand, eine Schulter am Türrahmen, mit nacktem Brustkorb, barfuß, die Jeans tief auf den Hüften und einem Gesichtsausdruck, als könnte er genau erkennen, was in ihr vorging … »Ich dachte, du würdest mich noch irgendwie beleidigen wollen, damit du sicher sein kannst, dass ich dich niemals anrufe oder sonstwie versuche, dich zu treffen.«
Mia musste sich große Mühe geben, nicht zusammenzuzucken.
»Denn das würdest du doch am liebsten tun, stimmt’s?«, drängte er. »Mich so sauer machen, dass nicht die geringste Chance besteht, dass ich dich jemals wiedersehen möchte.«
Mia öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
Er wartete mit der Geduld eines Heiligen. Eines rauen, zerknitterten, fantastischen Heiligen.
Oder wie ein Lehrer.
Yeah, jetzt fiel es ihr wieder ein. Er hatte ihr erzählt, er sei Lehrer. Ein Lehrer in Lederjacke auf einem Motorrad. Gott, ihre Hormone hatten nicht die geringste Chance gehabt.
Doch jetzt hatte sie sie wieder unter Kontrolle. »Leb wohl, Kevin.«
»Vergiss ja meinen Namen nicht«, rief er ihr hinterher. »Denn du wirst ihn sicher irgendwann wieder aussprechen wollen.«
Gegen ihren Willen drehte sie sich noch einmal um. »Nein, ganz bestimmt nicht.«
Wie er da in dieser täuschend entspannten Haltung an der Tür lehnte. »Du hast also nichts weiter empfunden?«
Sie hatte eine verdammte Menge empfunden, vor allem überwältigende Lust, aber nun schien die helle Sonne, und sie verspürte nur noch das verzweifelte Bedürfnis zu verschwinden. »Nein, absolut nichts.«
»Du lügst«, schalt er sie sanft.
Gut. Jetzt würde sie genau das tun, was er ihr vorher schon vorgeworfen hatte. Sie würde dafür sorgen, dass er froh wäre, wenn sie endlich ging. »Wir waren uns gestern Abend einig, dass die Sache nur für eine Nacht war, so wie man sich kratzt, wenn es einen juckt.«
»Genau«, erwiderte er so gelassen, dass es sie fast verrückt machte. »Doch das war, ehe wir beide im Bett einfach explodiert sind.«
Jaja, genau das war geschehen, aber nun schnitt Mia eine Grimasse und ließ ihre Stimme ein wenig zweifelnd klingen. »Ich würde sagen, äh … mmmmh … ja, es war in Ordnung«, sagte sie lässig.
Er sah sie ungläubig an, stieß sich von dem Türrahmen ab und ließ die Arme sinken. »Du bist genauso abgefahren wie ich. Ich habe immerhin die Kratzer von zehn Fingernägeln auf meinem Rücken als Beweis. Und die Bissspuren an der Schulter. Und einen …«
»Ich sagte doch, es war in Ordnung «, wiederholte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Was beabsichtigte er? Warum rastete er nicht aus? Warum war sie jetzt diejenige, die wütend wurde?
Dann kniff er misstrauisch die Augen zusammen. »Sag mir doch einfach, was dir nicht gefallen hat.«
»Wie?«
»Ich kann das verkraften.«
Mia lächelte gepresst, denn jetzt würde sie ihn tatsächlich bis aufs Äußerste reizen. »Beklag dich nur ja nicht anschließend, dass ich dich nicht gewarnt hätte.«
Er spreizte die Hände. »Komm schon, das Schlimmste zuerst.«
Mia trat einen Schritt auf ihn zu und hob einen Finger. »Deine Füße stinken.«
Das stimmte nicht, aber sie wollte einfach einen Makel finden. Das Problem war nur, dass Kevin keine Fehler hatte. Nicht dass er völlig perfekt war - kein Mann war das jemals -, aber ihr war noch keine Macke an ihm aufgefallen.
Vermutlich hatte er keine.
Sie streckte einen zweiten Finger hoch. »Du hast ein Schnarchproblem.«
»Wie bitte? Das ist doch völlig verrückt. Ich …«
»Und drittens …«
»Drei Probleme?«
»Ja. Ehrlich gesagt …« Sie zuckte die Achseln.
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