Der Besucher - Roman
halten. Seiner Meinung nach haben sich die Ayres für den Rückzug entschieden, für Selbstmord und Wahnsinn, da sie nicht fähig waren, sich der Zeit anzupassen. Quer durch ganz England, so sagt er, verschwänden auch andere Familien des niederen Adels auf genau die gleiche Weise.
Diese Theorie klingt recht überzeugend, und dennoch habe ich manchmal meine Zweifel. Ich denke dann an den armen, gutmütigen Gyp; ich erinnere mich an jene geheimnisvollen schwarzen Flecken an Wänden und Decke von Rodericks Zimmer; ich sehe vor mir, wie sich plötzlich die drei kleinen Blutstropfen auf Mrs. Ayres’ Bluse abzeichnen. Und ich denke an Caroline. Ich denke an Caroline kurz vor ihrem Tod, wie sie über die mondbeschienene Empore geht. Ich denke daran, wie sie ausrief: »Du!«
Ich habe nie versucht, Seeley an seine andere, abseitigere Theorie zu erinnern: dass Hundreds von einem dunklen Keim zerstört wurde, einer Art gefräßigen Schattengestalt, irgendeinem »Fremdling«, entsprungen aus dem geplagten Unbewussten eines Menschen, der in irgendeiner Verbindung zu dem Haus stand. Doch bei meinen einsamen Besuchen merke ich selbst, wie wachsam ich bin. Hin und wieder spüre ich etwas, eine Gegenwart, oder ich nehme aus dem Augenwinkel eine Bewegung war, und dann macht mein Herz einen halb ängstlichen, halb erwartungsvollen Satz. Ich hoffe dann immer, dass sich mir das Geheimnis endlich offenbaren wird; dass ich sehen werde, was Caroline gesehen hat, und es erkenne, so wie sie es getan hat.
Sollte es auf Hundreds Hall jedoch tatsächlich spuken, dann zeigt sein Geist sich mir nicht. Wenn ich mich umdrehe, werde ich stets enttäuscht – denn was ich sehe, ist bloß eine zerbrochene Scheibe, aus der mir mein eigenes verzerrtes Gesicht verwirrt und voller Verlangen entgegenblickt.
Danksagung
I ch danke all jenen, die mein Buch während der Arbeit daran gelesen und mich mit ihren Ratschlägen unterstützt haben: Alison Oram, Sally O-J, Antony Topping, Hirani Himona, Jennifer Vaughan, Terry Vaughan und Ceri Williams. Dank auch meiner Agentin, Judith Murray, und meinen Verlegerinnen in Großbritannien, den USA und Kanada: Lennie Goodings, Megan Lynch und Lara Hinchberger. Ich danke den Mitarbeitern von Greene & Heaton Ltd, Little Brown, Riverhead und McClelland & Stewart, die das Manuskript gelesen und überarbeitet haben. Hilda Walsh danke ich für ihre Informationen über Muskeln. Mein besonderer Dank geht an Angela Hewins, die mir geduldig auf meine Fragen zum Leben in Warwickshire Rede und Antwort stand. Und ganz besonderer Dank auch an Lucy Vaughan.
Einen Teil der Geschichte habe ich während meines einmonatigen Aufenthalts im Hedgebrook Women Writers’ Retreat auf Whidbey Island geschrieben, und ich möchte an dieser Stelle den Mitarbeitern von Hedgebrook danken, dass sie mir diesen Aufenthalt ermöglicht haben – ebenso danke ich den Autoren, die ich dort kennen lernen durfte, für ihre inspirierenden Gespräche.
Auch verschiedenen Werken der Sachliteratur bin ich zu Dank verpflichtet:
Edmund Gurney, Frederic W. H. Myers und Frank Podmore: Phantasms of the Living (London, 1886) (gekürzte deutsche Ausgabe: Gespenster lebender Personen und andere telepathische Erscheinungen , Leipzig 1897)
Catherine Crowe: The Night Side of Nature (London, 1848 )
(auf Deutsch erschienen als: Die Nachtseite der Natur oder Geister und Geisterseher. Nach der zweiten engl. Ausgabe übersetzt von Carl Kolb. Stuttgart 1849 )
Harry Price: Poltergeist over England (London, 1945 )
Hereward Carrington und Nandor Fodor: Haunted People (New York, 1951)
Nandor Fodor: On the Trail of the Poltergeist (New York, 1958 )
A.R.G. Owen: Can We Explain the Poltergeist? (New York, 1964 )
Kenneth Lane: Diary of a Medical Nobody (London, 1982 ); u.: West Country Doctor (London, 1984 )
John Pemberton: Will Pickles of Wensleydale (London, 1970 )
Dawn Robertson: A Country Doctor (Kirkby Stephen, 1999 )
Geoffrey Barber: Country Doctor (Ipswich, 1974 )
Geoffrey Tyack: Warwickshire Country Houses (Chichester, 1994 )
George Hewins: The Dillen ; hg. von Angela Hewins (London, 1981 )
Angela Hewins: Mary, After the Queen (Oxford, 1985 )
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