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Der blaue Stern

Der blaue Stern

Titel: Der blaue Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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verkauft Geschichten im Basar .«
    »Ich weiß, ich weiß«, unterbrach Jubal den Jungen unwirsch. Aus irgendeinem Grund schienen heute alle zu denken, daß er nichts über die Leute in der Stadt wußte. »Was hat er mir denn zu sagen? Und warum ist er nicht selbst gekommen?«
    »Was er für Euch hat, weiß ich nicht, nur, daß es wichtig ist. So wichtig, daß Hakiem sich versteckt hält, weil er um sein Leben fürchtet. Er hat mich bezahlt, Euch zu ihm zu bringen, weil die Mitteilung für Euch von besonderem Wert ist.«
    »Mich zu ihm zu bringen?« grollte Jubal mit wachsendem Ärger.
    »Einen Augenblick, Junge«, mischte sich Saliman ein. Es waren seine ersten Worte, seit er in seinem Bericht unterbrochen worden war. »Du sagst, Hakiem habe dich bezahlt. Wieviel?«
    »Ein Silberstück«, antwortete der Junge stolz.
    »Zeig es uns«, befahl Saliman.
    Die Hand des Jungen verschwand in seinen Lumpen, dann zauderte er.
    »Ihr wollt es mir wegnehmen?« fragte er argwöhnisch.
    »Zeig mir die Münze!« donnerte Jubal.
    Erschrocken über diese plötzliche Heftigkeit, streckte Mungo seine Faust aus.
    Er öffnete sie und offenbarte das Silberstück in seiner Hand.
    Jubals Augen suchten die Salimans, dessen Brauen sich in stummer Überraschung hoben. Die Tatsache, daß der Junge tatsächlich eine Silbermünze hatte, bedeutete so allerhand.
    Mungos Worte mochten der Wahrheit entsprechen. Straßenjungen besaßen selten mehr als ein paar Kupferstücke, also mußte er die Silbermünze von einem Wohltäter bekommen haben. Hätte er sie gestohlen, würde er sich jetzt selbst verstecken und sich seines unrechtmäßigen Besitzes heimlich erfreuen und nicht offen herzeigen.
    Angenommen, die Worte des Jungen stimmten, dann mußte Hakiems Information wahrhaftig wertvoll und die Gefahr, in der er sich befand, echt sein. Hakiem trennte sich nicht so leicht von Silber, außer, er war überzeugt, daß es sich lohnte und er einen guten Gewinn machen würde. Doch selbst in diesem Fall würde er die Ausgabe scheuen und die Information selbst überbringen - außer, er fürchtete tatsächlich um sein Leben.
    All das ging Jubal durch den Kopf, als er das Silberstück sah, und Salimans Reaktion bestätigte seine Vermutung.
    »Nun gut, wir wollen sehen, welche Information Hakiem hat. Saliman, nimm Mor-Am und Moria mit und laß dich zu dem Geschichtenerzähler führen. Bringt ihn hierher und ...«
    »Nein!« unterbrach ihn der Junge. »Hakiem wird nur mit Jubal persönlich reden, und er soll allein zu ihm kommen!«
    »Wa-as?« rief Saliman.
    »Hört sich an wie eine Falle!« sagte Moria finster.
    Jubal gebot ihnen zu schweigen und blickte das Bürschchen durchdringend an. Es konnte eine Falle sein. Aber andererseits könnte Hakiem einen wichtigen Grund für seine Bitte haben. Was er erfahren hatte, mochte einen von Jubals eigenen Leuten belasten! Ein Meuchelmörder - oder schlimmer noch, ein Informant! Das würde Hakiems Weigerung hierherzukommen erklären.
    »Ich werde zu ihm gehen!« Jubal stand auf und ließ seinen Blick druch den Raum schweifen. »Allein mit Mungo. Saliman, ich brauche deine Maske.«
    »Ich will mein Messer zurückhaben!« sagte Mungo plötzlich.
    Jubal blickte Mor-Am fragend mit erhobener Braue an. Der Mann verlagerte sichtlich verlegen sein Gewicht und holte einen kurzen Dolch aus seinem Gürtel.
    »Wir nahmen ihm das Messer ab, als wir ihn erwischten«, erklärte Mor-Am. »Eine reine Sicherheitsmaßnahme. Ich hatte wahrhaftig nicht die Absicht, es zu behalten.«
    »Gib es ihm zurück.« Jubal lachte. »Ich würde meinen ärgsten Feind nicht unbewaffnet auf die Straßen Freistatts schicken.«
    »Jubal«, murmelte Saliman, während er seine Falkenmaske abnahm. »Wenn das eine Falle ist ...«
    Jubal legte seine Rechte um den Schwertgriff.
    »Wenn es eine ist, wird man feststellen, daß ich nicht so leicht zu überwältigen bin. Ich kam heil aus den Gruben zurück, selbst wenn meine Chancen eins zu fünf und schlechter standen.«
    »Aber ...«
    »Du wirst mir nicht folgen!« bestimmte Jubal streng. »Und laß auch nicht zu, daß jemand anders mir folgt. Ich werde keine Gnade walten lassen, falls es jemand trotzdem tut!«
    Saliman holte Luft für eine Antwort, doch dann bemerkte er Jubals Blick und nickte nur stumm.
    Während sie das Haus verließen und die Richtung zur Stadt einschlugen, musterte Jubal heimlich seinen kleinen Führer. Obgleich er es nicht offen gezeigt hatte, war er doch beeindruckt gewesen von der Haltung des

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