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Der blaue Stern

Der blaue Stern

Titel: Der blaue Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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das nächstemal versuchst, jemanden umzubringen - wenn es ein Nächstesmal für dich gibt! - dann stoß von unten! Stich zwischen die Rippen, nicht durch sie! Und nimm ein paar Freunde mit - einer wie du genügt nicht, einen echten Mann zu töten.«
    »Ich habe Freunde hier!« antwortete Mungo lachend. »Sie dürften genügen, meinst du nicht?«
    Jubal warf einen schnellen Blick über die Schulter. Die Straßenjungen von Freistatt quollen geradezu auf den Hof. Dutzende! Und nicht nur über die Kisten und Pappschachteln kamen sie, sondern auch wie Spinnen von den Dächern. Zerlumpte Kinder waren es - kein einziges davon auch nur halb so groß wie Jubal -, aber alle mit Messern, Steinen und spitzen Stöcken bewaffnet.
    Jeder andere hätte vor diesen haßerfüllten Augen kapituliert, um sein Leben gebettelt, sich mit Versprechungen herausgewunden, behauptet, nichts von dem Meuchelmord an Gambi gewußt zu haben. Nicht jedoch Jubal. Seine Augen waren so kalt wie sein Schwert, als sein Blick über die Meute wanderte.
    »Ihr sagt, ihr wollt Rache nehmen!« höhnte er. »Ahnt ihr denn, wie viele von euch es nicht überleben werden, wenn ihr mich niederzumachen versucht?«
    »Du denkst dir nichts dabei, uns aufs Geratewohl, grundlos umbringen zu lassen«, entgegnete Mungo und schloß sich in einem weiten Bogen seiner Horde an. »Wenn du einige von uns mit in den Tod nimmst, werden die anderen wenigstens sicher vor dir sein!«
    »Nur wenn es euch gelingt, mich tatsächlich zu töten«, gab Jubal zu bedenken. Ohne den Blick von den Bürschchen abzuwenden, griff seine Linke über die rechte Schulter, fand den Griff des Messers und zog es heraus. »Und dafür«, er wandte sich nun an Mungo, »wirst du dein Messer brauchen.« Jubal schleuderte es gegen ihn.
    Mungo sah das Messer durch die Luft sausen, aber er erstarrte einen Augenblick, und in diesem Moment bohrte die Klinge sich bereits in seinen Hals. Die Welt um ihn verschwamm, und er spürte nichts mehr, als er fiel.
    Die Meute drängte vorwärts, und Jubal kam ihr entgegen. Sein Schwert blitzte in der Sonne, als er verzweifelt versuchte, zum Ausgang zu gelangen.
    Einige gingen unter seinem Ansturm zu Boden -wie viele, wußte er nicht -, aber der Rest verteilte sich und bedrängte ihn von allen Seiten. Stöcke stachen nach seinem Gesicht, schneller als er sie zu parieren vermochte, und er spürte die Messer, wenn die Kinder hastig vor und zurück sprangen.
    Er erkannte, daß er auf diese Weise zu Boden gehen würde, ehe er die Kisten hinter sich hatte. So hielt er in seinem Ansturm inne, schwang das Schwert rundum und bemühte sich, Platz zu schaffen. Die Bürschchen waren spitzzahnige, schwer faßbare Phantome, die vor ihm verschwanden, um ihn von hinten anzugreifen. Der Gedanke durchzuckte ihn, daß er hier nicht lebend herauskam! Sollte der Überlebende zahlloser Gladiatorenkämpfe sein Ende durch Kinderhände finden?
    Das veranlaßte ihn zu verzweifeltem Vorgehen.
    Mit einem letzten kraftvollen Hieb gab er seine Verteidigungsversuche auf und machte sich daran, zur nächsten Wand zu sprinten, um wenigstens Rückendeckung zu haben. Ein kleines Mädchen warf sich auf seinen Fuß und klammerte sich an seine Knöchel. Er stolperte, fiel fast und schwang, ohne hinzusehen, das Schwert nach unten. Sein Bein kam frei, aber ein anderes Kind sprang ihm auf den Rücken und hämmerte mit einem Stein auf seinen Kopf.
    Jubal taumelte seitwärts und schabte den Jungen an der Wand ab, dann wandte er sich wieder der wilden Meute zu. Eine Stockspitze durchbohrte seine Maske, und Blut tropfte aus einer Stirnwunde in die Augen. Für einen Moment konnte er nichts sehen, er schlug blindlings mit dem Schwert um sich, spürte manchmal Widerstand, doch meistens durchschnitt die schwere Klinge lediglich Luft. Ein Stein prallte von seinem Kopf ab, aber er achtete längst nicht mehr auf seine Schmerzen und setzte seine blinden Hiebe fort.
    Allmählich nur wurde ihm in seiner Benommenheit bewußt, daß die Schreie der Kinder anders klangen als zuvor, und gleichzeitig wurde ihm auch klar, daß sein Schwert bereits seit mindestens fünfzehn Hieben auf keinen Widerstand mehr gestoßen war. Er bemühte sich, die Benommenheit abzuschütteln und sich umzusehen.
    Auf dem Hof lagen kleine Leichen verstreut. Der Rest der Meute hatte die Flucht über die Hindernisse ergriffen und wurde verfolgt von ...
    Jubal sackte gegen die Wand. Er rang nach Atem und kämpfte gegen die Schmerzen aus zahllosen Wunden. Völlig

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