Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition
wandte sie sich an Chase, nahm ihm die Kondome aus der Hand – er war eindeutig ein hoffnungsvoller Mensch angesichts des Packens, den er mitgebracht hatte – und legte sie in Reichweite auf das Geländer.
Sie betrachtete ihn lange, wie er so im Mondlicht vor ihr stand, völlig selbstbewusst mit seiner Nacktheit. Natürlich war er das. Jeder Mann, jeder Mensch, der so wunderschön war wie er, hatte allen Grund dazu.
Ihre Absicht, die Dinge nur auf körperlicher Basis zu belassen, kam leicht ins Wanken, als sie sagte: „Du könntest jede haben. Warum ich?“
Sein Daumen rieb sinnlich kleine Kreise auf der Innenseite ihrer Handfläche und er antwortete: „Ich wusste es, sobald ich dich sah.“
„Was–“ Sie sollte damit aufhören, sich an die Spielregeln halten. Aber sie fragte weiter: „Was hast du gewusst?“
„Nichts“, antwortete er mit perfekter Ehrlichkeit. Ehrlichkeit, die jeden möglichen Protest ihrerseits im Keim erstickte. „Und alles.“
Sie verstand das nicht.
Oder vielmehr, sie wollte es nicht verstehen.
Sie musste die Dinge einfach halten. Schwarz und Weiß. Das machte ihre Beziehung aus. Das war alles, was es überhaupt sein konnte, bis sie ihr Leben wieder gefunden und auf den richtigen Kurs gebracht hatte.
„Wir sind gut im Bett zusammen“, sagte sie zu ihm. Und dann, um sicherzustellen, dass sie auf dem rein körperlichen Pfad blieben: „In dieser Nacht, im Haus deines Bruders, auf seiner Veranda, was wolltest du mit mir machen?“
Seine Augen brannten sich in ihre, eine ganz neue Ebene von Intensität. „Du weißt genau, was ich mit dir machen wollte.“
„Zeig es mir, Chase.“
Eine Sekunde später drückte er sie rückwärts an das Balkongeländer, eine Hand in ihrem Haar, die andere auf ihrer Hüfte. Sie wussten beide aus Erfahrung, wie gerne er sie so hielt.
Sie mochte es auch. So sehr. Sie bebte vor Vergnügen in seinen Armen. Aber sie fand dort auch Trost. Ein Gefühl der Sicherheit, dass er sie stets genau richtig halten würde. Nicht zu fest. Aber auch nicht zu locker.
Glücklicherweise presste er gerade jetzt seinen Mund auf ihren, schlug ihre Gedanken in die Flucht.
Sie hatte nicht geglaubt, er könnte sie noch besser küssen, als er das schon getan hatte. Da lag sie allerdings ganz falsch.
Dieser Kuss war heißer, ging so viel tiefer, war so viel gefährlicher, als alle anderen zuvor.
Sie konnte nicht atmen, kümmerte sich nicht einmal darum, dass sie schnell die Wirklichkeit aus den Augen verlor, da sie sich einzig und allein auf seinen Mund konzentrierte, auf die Art und Weise, wie seine Zunge ihre empfindlichsten Stellen fand, auf die Art und Weise wie seine Zähne genau wussten, wo und wie hart sie beißen mussten. Und dann, oh Gott, tat er dabei genau das, was er schon zuvor getan hatte, nämlich Küsse auf ihre Wange zu hauchen, dann auf ihren Hals, bis zur Kuhle zwischen ihren Schlüsselbeinen.
Die Vorfreude auf das, was er tun wollte, ließ sie erzittern, noch bevor seine Zunge über ihre Haut glitt.
Sie hielt den Atem an und stöhnte als seine Zunge sie fand.
„Zauberhaft, Chloe.“ Sein verführerisches Lob war nur ein Flüstern knapp unterhalb ihres Ohrläppchens und sie zitterte vor unbändiger Lust, als seine Zähne sich leicht in die empfindliche Haut drückten.
„Du hast mich dort nicht gebissen.“
„Ich wollte aber“, entgegnete er.
Ein Wimmern entfuhr ihr, als sie erkannte, dass sie ein Narr war zu glauben, sie könnte Chase an der Nase herumführen. Seine Sanftheit stand seiner Macht über ihre Gefühle nicht entgegen.
Er fuhr mit der Zunge über den kleinen Biss, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf ihre Schultern richtete. Sie hätte nie gedacht, dass sie an diesem Teil ihres Körpers empfindlich reagieren würde.
Da lag sie allerdings ganz falsch.
Chase hob den Kopf. „Zu viele Kleider.“
Sie wollte gerade etwas sagen, um ihn daran zu erinnern, dass sie nackt war, als es ihr dämmerte: Er tat so, als ob. Er tat so, als ob sie zwei Nächte zurückspulten. Gab ihr die Fantasie, so wie es ihr Wunsch war.
Seine Fingerspitzen bewegten sich zu ihren Schultern, wo die seidigen Träger ihres Kleides gewesen waren. Langsam, bedächtig, schob er diese Phantomträger beiseite. „Heb die Arme hoch.“
Es gab keinen Grund, ihre Arme zu heben. Sie hatten keine Kleidung an, kein Kleid, das sie sich über den Kopf ziehen müsste. Ihre Brüste lagen schon entblößt und erregt vor Chase.
Es hätte ihr genügt, wenn er sie auf
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