Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Blut-Pirat

Der Blut-Pirat

Titel: Der Blut-Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und er freute sich schon darauf, Informationen zu bekommen. »Was haben sie gesagt?«
    »Nichts.«
    Hogan schluckte. »Wieso nicht?«
    »Nur ihre Namen.« Ich sagte sie ihm, während ich für Suko Kaffee einschenkte und ihm die Tasse dann brachte. Die beiden Diebe bekamen nichts. Wer schwieg, brauchte auch nicht trinken.
    Hogan schüttelte den Kopf. »Das verstehe, wer will, aber nicht ich. Warum haben sie nichts gesagt?«
    »Wahrscheinlich aus Angst vor ihren Auftraggebern. Wir können uns vorstellen, dass die Mafia dahintersteckt. Haben Sie schon davon gehört, Mister Hogan?«
    Er trank einen Schluck. »Mafia im Blutkonservenhandel«, murmelte er.
    »Also, vorstellen könnte ich mir so etwas, aber ich weiß nicht, ob das einen so großen Profit abwirft, dass es für die verdammte Bande interessant gewesen wäre.«
    »Damit kennen wir uns leider auch nicht aus, aber wir werden noch dahinterkommen.«
    »Meinen Sie?«
    »Bestimmt.«
    Hogan grinste. »Wissen Sie, Sinclair, ich bin ja nicht schadenfroh, aber mich freut es schon, dass Sie die Dinge jetzt am Hals haben. Für uns ist der Käse damit gegessen, finde ich.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Wollen Sie die Typen sofort mit nach London hinein nehmen oder erst später abholen lassen?«
    »Nein, wir nehmen sie mit.«
    Er lächelte erleichtert. »Das ist mir auch lieber, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Verdenken konnten wir es ihm nicht. Auch ich hätte an seiner Stelle so gehandelt. Die leere Tasse stellte ich zurück und baute mich vor den beiden auf. Suko stand neben mir. Sein Gesicht sprach Bände. Er war wütend darüber, dass er nichts erreicht hatte.
    Ich unternahm noch einen Versuch und erklärte ihnen, dass es besser war, wenn sie redeten, denn der Diebstahl von Blutkonserven war nicht mit dem eines Fahrrads zu vergleichen. Da würden die Richter andere Maßstäbe anlegen, denn im Hintergrund grassierte immer das Schreckgespenst AIDS.
    »Damit haben wir nichts zu tun!« sagte Cervio.
    »Womit dann?« Er hob die Schultern.
    Ich beugte mich vor. »Verdammt noch mal, weshalb seid ihr so verstockt? Wollt ihr für die großen Hintermänner die Kastanien aus dem Feuer holen? Ihr seid die letzten in der Reihe, denn die Kleinen hängt man, aber die Großen kommen davon.«
    »Wir wissen nichts«, sagte Tino Gray.
    »Das glaube ich euch nicht.«
    »Wir haben sie nur geholt.«
    »Und leer getrunken, wie?« höhnte ich.
    »Nein, wir gaben sie ab.«
    »Das ist doch schon etwas. Wo denn?«
    »In London.«
    »Die Stadt ist groß. Genauer, bitte.«
    Tino nannte uns eine Adresse. Sein Kollege schaute zu Boden. Dabei bewegte er seine Füße auf der Stelle hin und her. Wahrscheinlich wollte er nicht reden, aber Tino gab mir die Adresse.
    Die Straße lag im Norden, nicht weit vom Zoo entfernt. Keine gute Gegend.
    »So, und jetzt können Sie mich einsperren. Mehr kann ich euch nicht sagen.«
    Ich lächelte breit. »Vielleicht reicht das auch.« Dann schaute ich auf die Uhr. Mir war eingefallen, dass ich Sir James versprochen hatte, ihn anzurufen. Die Zeit sollte dabei keine Rolle spielen. Er wartete bereits darauf.
    Von diesem Büro aus wollte ich nicht telefonieren, denn die beiden Diebe sollten nicht unbedingt zuhören. Ich erkundigte mich nach einem weiteren Anschluss.
    »Gehen Sie zum Empfang, Mister Sinclair«, sagte Hogan. »Dort haben Sie die nötige Ruhe.«
    »Danke.«
    Suko winkte mir zu. Er wollte bei den Gefangenen bleiben und sie nicht aus den Augen lassen. Gut ging es ihnen nicht. Sie schwitzten Blut und Wasser. Wahrscheinlich bereuten sie ihre Aussagen schon.
    Ich verließ das Büro und machte mich auf den Weg zum Empfang. Der Fall war leicht und locker abgelaufen. Eigentlich hätte ich zufrieden sein müssen.
    Ich war es trotzdem nicht und grübelte jetzt mehr als noch vor einer halben Stunde über die Gründe nach.
    Ich fand sie nicht. Aber ich kam mir vor wie jemand, der einen Stein ins Wasser geworfen und für gewaltige Wellenbewegungen gesorgt hatte.
    Da kam noch etwas auf uns zu, das stand für mich fest…
    ***
    Als John Sinclair die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ er Suko und Hogan zurück. Hogan lächelte knapp und meinte, dass er nicht in Sukos Haut stecken wollte. »Warum nicht?«
    »Das kann ich Ihnen sagen. Sie haben jetzt den Ärger noch vor sich. Oder glauben Sie, dass es damit getan ist, dass Sie die beiden Diebe gefangen haben?«
    »Nicht direkt.«
    »Sehen Sie. Wenn tatsächlich die Mafia dahintersteckt, werden Sie gegen Betonwände rennen.

Weitere Kostenlose Bücher