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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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das Ausmaß von Jareds Verrat erfasst hatten, hat Landis Alaine in eine der Zitadellen in Margolan geschickt. Jareds Truppen griffen an, während sich Alaine in der Festung befand. Sie war die einzige Überlebende.« Taru seufzte. »Wir waren erleichtert, als sie zu uns zurückkam – und jetzt sehe ich, dass das eine Falle war. Arontala muss sie gebrochen haben und seine eigenen magischen Auslöser in ihr installiert haben, in der Hoffnung, sie träfe vielleicht auf Tris. Vielleicht hat er Spione in jeder unserer Zitadellen, falls ihr dort Zuflucht sucht.«
    »Was ist das da um Alaines Hals?« Das Bild in der Wahrsageschale zitterte.
    »Das muss das Portal sein, dass Arontala für seine Macht nutzt. Es ist nicht leicht, so etwas zu wirken.«
    Carina schrie auf, als Feuer aus dem Juwel schoss und gegen Tris’ Schilde prallte. »Wir müssen ihm helfen!«
    Taru schüttelte den Kopf. »Niemand kann den Raum betreten, bis einer der Magier im Saal tot ist. Der Zauber kann nicht gebrochen werden. Tris ist allein.«
    I M P RÜFUNGSSAAL KAUTE Tris fest auf der Hundsliane herum und versuchte, weiter seine Schilde gegen die Blitze aus magischem Feuer hochzuhalten, die nach wie vor aus dem Talisman der rotgewandeten Gestalt schossen. Ihre Kapuze fiel zurück und enthüllte nicht Arontalas Gesicht, sondern das von Alaine. Ihre Züge waren zu einer Grimasse verzogen, die voller Schmerz war, und in ihren Augen war Verzweiflung zu sehen.
    Tris kannte die Macht des roten Feuers und die suchende Präsenz, die es begleitete. Das Feuer hatte Kiara bei der Weissagung in Westmark beinahe getötet und es hatte ihn gesucht und gefunden, als er versucht hatte, in der Karawane wahrzusagen.
    Das Feuer prallte auf seinen Schild und entzog ihm immer mehr Kraft, während er weiter darum kämpfte, seine Schutzzauber an Ort und Stelle zu halten. Tris spürte, wie die Präsenz ihm immer näher kam. Der glühende Talisman an Alaines Hals pulsierte in dunklem Karneolrot.
    »Sieh deine Zukunft«, raspelte eine Stimme aus Alaines Kehle, und verzerrte dabei Alaines Gesichtszüge. Bilder fluteten durch Tris’ Verstand, schmerzhaft deutlich. Tris sah Vahanian tot in Shekerishets Korridoren liegen, in einer Pfütze aus Blut, die Brust von einem Armbrustpfeil durchbohrt. Das Bild flackerte und Tris sah einen Hof voller Galgen, an denen leblos Carroway und Carina hingen, ihre Gesichter schwarz, die Glieder verrenkt. Ein anderes Bild ersetzte dieses, ein Wald von in den Boden gerammten Piken. Auf ihnen lagen, bei lebendigem Leibe gepfählt, Soterius, Gabriel und Mikhail, er sah den Morgen anbrechen und die Qual der Vayash Moru, als das Tageslicht sie verbrannte und sah Soterius sich winden in einem Schmerz, der nicht vom Morgenlicht beendet wurde. Wieder pulsierte das Bild und änderte sich. Dieses Mal sah Tris Kiara, zusammengeschlagen und mit Drogen betäubt, wie sie Jared überlassen wurde, um ihm zu Willen zu sein.
    »Das ist Margolans Zukunft«, zischte die Stimme. Sie schien gleichzeitig von überall her zu kommen und auch in seinem Kopf zu erklingen, ohrenbetäubend laut und unmöglich auszuschließen. Wieder verschob sich das Bild und Tris sah den kugelförmigen Seelenfänger in Arontalas Zimmerflucht in demselben grellen Licht pulsieren, sah den gähnenden Abgrund klaffen und die furchtbare Macht des Obsidiankönigs hervorkommen, befreit aus seinem Gefängnis und in den rotgewandeten Magier fahren, der mit erhobenen Armen hoch aufgerichtet dastand, und die Inbesitznahme erwartete.
    Die Macht des nächsten Bildes zwang Tris beinahe in die Knie. Er sah sich selbst in Arontalas Arbeitszimmer in Shekerishet, sah den Obsidiankönig in Arontalas Körper einen massiven Strahl der Macht gegen ihn aussenden. In der Vision sah Tris, wie seine Schilde sich dehnten und aufwarfen, sah, wie sein Körper sich in Agonie wand und spürte, wie der Obsidiankönig seine Schutzzauber schließlich fortwischte und seinen Willen brach. Tris sah sich selbst, zu Tode gefoltert und wiederbelebt, über die Grenzen dessen hinaus, was Sterbliche ertragen konnten. In der Vision bettelte er, an Körper und Geist gebrochen, um den Tod. Und er sah sich selbst, verbrannt und verkrüppelt von Arontalas Foltern, mit leeren Augen, ohne den Willen zu widerstehen, wie seine Macht als Kraftquelle für die Blutmagie Arontalas benutzt wurde.
    »Du hast versagt«, schnarrte die Stimme, ohrenbetäubend laut. »Und dein Versagen wird die Vernichtung aller bedeuten, die du liebtest.«
    Die

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