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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Übungshalle.
    Carina sah besorgt aus, als Taru zur Tür lief und rannte hinter ihr her. »Was meinst du damit – nicht in Ordnung?«
    »Ich meine, die Magie stimmt nicht.«
    »Aber du sagtest doch, dass Landis diese Prüfung leitet – und dass du Landis vertraust«, erwiderte Carina und musste schneller laufen, um mit Taru Schritt zu halten.
    »Ich vertraue Landis auch. Aber das hier ist nicht Landis’ Kraft – nicht mehr.«
    Taru und Carina platzten in den Raum, in dem die Übungssimulation überwacht wurde. Landis lag in einem See von Blut, mit einem Dolch im Rücken.
    Carina keuchte auf und fiel neben der Zauberin auf die Knie. »In ihr ist genug Wurmwurz, um sie umzubringen«, stellte Carina fest. »Und sie hat eine Menge Blut verloren. Sie atmet kaum noch.«
    »Kannst du ihr helfen?«
    Carina suchte in ihrer Tasche bereits nach Hundslianenpulver. Sie schnappte sich einen Krug und ein Glas vom nahen Tisch und löste das Pulver in einem Glas Wasser auf. Taru stützte Landis, während Carina ihr vorsichtig die Flüssigkeit in den Mund träufelte, damit sie nicht würgte. Carina verband die Wunde, um die Blutung zu stoppen, und Taru ließ Landis wieder vorsichtig auf den Boden gleiten.
    »Das ist alles, was ich jetzt tun kann. Das Messer hat keine lebenswichtigen Organe getroffen – der Lady sei Dank. Nur die Zeit kann die Wirkung des Wurmwurz und des Blutverlustes heilen.« Carina wischte sich mit ihrer Robe Landis’ Blut von den Händen. »Wir können sie nicht allein lassen.«
    »Ich werde Hilfe holen«, meinte Taru. Sie verschwand für ein paar Minuten und kehrte mit einer Schwester wieder, einer Schwester mit gewöhnlich aussehendem Gesicht, die Carina als eine der Heilerinnen in der Zitadelle kannte. Sie hoben Landis auf ein Sofa nahe dem Feuer und Carina gab der Heilerin knappe Anweisungen. Als Landis sicher untergebracht war, sah Carina wieder zu Taru.
    »Wenn Landis die Prüfung nicht mehr überwacht, wer tut es dann?«
    Sie hasteten hinaus, um in den Prüfungssaal zu gelangen, aber an den Türen hielt Taru plötzlich an. Sie hob die Hände, Handflächen nach vorn und ließ sie eine Handbreit vom Türblatt entfernt über das Holz gleiten. Sie fluchte.
    »Was ist los?«, fragte Carina.
    »Die Schutzzauber sind falsch«, antwortete Taru. »Landis hatte versprochen, dass es keine Zauber gebe, die einen Kampf auf Leben und Tod nötig machen. Noch nicht. Aber solche Zauber wurden hier eingerichtet – und sie wurden nicht von Landis gesetzt.« Sie machte eine Pause. »Dieser Ort wurde mit Blutmagie vergiftet.«
    »Arontala«, stöhnte Carina auf. »Aber könnte er denn hier sein – in der Zitadelle?«
    Taru schüttelte den Kopf. »Unwahrscheinlich. Die Zitadelle ist gegen das Eindringen fremder Magie geschützt, wir können nicht einfach erscheinen oder verschwinden, auch wenn das eigentlich sehr einfach ist.« Sie schloss die Augen und streckte eine Hand in Richtung der Türen zum Prüfungsraum aus. »Da ist kein Avatar. Und nur zwei Magier in der Halle sind am Leben.
    »Theron ist die Verräterin?«, fragte Carina. Taru wandte sich um und ging den Korridor hinunter. »Das ist unwahrscheinlich. Auch wenn sie die Macht dazu gehabt hätte, den Zauber zu wirken, der Elam getötet hat, sie hatte keine Gelegenheit dazu. Sie war bei mir und dann ging sie direkt zu den Übungen mit Tris, erinnerst du dich? Und sie war auch jetzt bei Tris, als Landis angegriffen wurde. Landis kann erst kurz vor unserem Eintreffen verwundet worden sein, oder sie wäre schon tot gewesen.«
    Taru öffnete die Tür zu einer kleinen Bibliothek, und zündete mit einem Zauberwort die Fackeln im Raum an. Dann trat sie an ein großes Becken aus Kristall, das auf einem bronzenen Gestell stand und mit Wasser gefüllt war.
    Carina holte Taru ein, außer Atem, gerade, als die Schwester ihre Hände über dem Weissagungsbecken ausstreckte, die Handflächen über dem Wasser. Langsam entstieg dem Becken ein Nebel. Als er sich klärte, erschien darin verschwommen vom Nebel ein Bild, ganz so, als sähe man es aus der Ferne. Carina schnappte nach Luft. »Das ist Alaine.«
    »Das ist Alaines Körper – aber nicht Alaines Macht«, berichtigte Taru. »Wir haben einen schweren Fehler gemacht.«
    »Was meinst du?«, wollte Carina wissen und war nicht im Stande, ihren Blick von dem Bild, das das Becken ihr zeigte, abzuwenden.
    »Landis hat Alaine selbst ausgesucht. Ihre Loyalität war absolut«, meinte Taru ruhig. »Aber vor ein paar Monaten, bevor wir

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