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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Seelenrufer erlaubt«, antwortete Tris und Vahanian erriet, dass Tris auch Carina mit Energie versorgte. »Herz und Lungen sind wie eine Pumpe und Bälge – wenn er sie nicht bewegen kann, dann ist es eine Kleinigkeit, sie dazu zu bringen, sich von selbst zu bewegen.«
    »Eine Kleinigkeit!«, antwortete Staden verblüfft.
    Vahanian spürte einen scharfen Schmerz, als Carina das Messer herauszog und eine Leinenbinde in die Wunde presste, um die Blutung zu stillen. Zwei Kerben waren auf jeder Seite der Klinge geschnitten. »So ein Messer habe ich noch nie gesehen«, sagte sie nachdenklich und hielt die blutüberströmte Waffe hoch.
    »Das ist ein Messer aus Mussa«, hörte Vahanian Gabriel sagen, als der Vayash Moru hinter Carina trat. »Die Kerben sind für kleine Giftphiolen, die zerbrechen, wenn das Messer in den Körper dringt.«
    Carina sah Tris grimmig an. »Da war mehr Wurmwurz auf der Klinge als alles, was die Schwesternschaft bisher bei dir verwendet hat. Wenn der Attentäter dich getroffen hätte …«
    »Meine Magie wäre außerhalb meiner Reichweite gewesen, und niemand hätte das für mich tun können, was ich für Jonmarc getan habe. Ich wäre tot.«
    »Wie lange wirkt das Gift?«, fragte Staden. »Du kannst nicht für immer dafür sorgen, dass er atmet.«
    Carina schüttelte den Kopf. »Es gibt Antidote, die ich ausprobieren kann, aber ich weiß nicht – dieses Gift wirkt so schnell, das Opfer ist in der Regel lange tot, bevor seine Wirkung nachlässt.« Sie sah schnell auf. »Tris, was willst du tun? Du solltest dich doch heute Nacht mit dem Blutrat treffen.«
    »Der Blutrat trifft nicht leichtfertig zusammen«, stellte Gabriel fest. »Aus ihrer Perspektive ist es keine Entschuldigung, tot zu sein.«
    Tris sah auf Vahanian hinunter, der nicht einmal bestätigend nicken konnte. »Ruft Taru«, meinte er dann. »Das Seelenband wird halten. Ich habe den Atemzauber so gesetzt, dass eine Magierin mit ihrer Kraft ihn beaufsichtigen und sogar etwas hinzufügen kann, wenn nötig.« Er sah Gabriel an. »Es wird doch nicht lange dauern, hoffe ich?«
    Staden schickte einen Diener in die Zitadelle, um Schwester Taru zu holen. Carina verband die Wunde provisorisch. »Lasst uns Jonmarc aufheben und ihn irgendwo hinbringen, wo es ruhiger ist«, befahl sie. Sie wischte sich das Blut und die Tränen mit ihrem fleckigen Ärmel ab. Soterius und Harrtuck hoben ihn auf, einer an den Schultern und einer seine Füße und brachten ihn in einen nahe gelegenen Salon.
    »Das wird reichen müssen – er ist zu verflucht schwer, um ihn die Treppe hinaufzutragen!«, rief Harrtuck aus.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Kiara und wies auf den Attentäter. Der Mann lag immer noch in einem See aus Blut auf dem Boden der großen Halle.
    »Lass mich erst mit Jonmarc alles in Ordnung bringen«, meinte Tris. »Dann, mit Eurer Erlaubnis, Majestät, würde ich gern den Attentäter befragen und dafür sorgen, dass wir einige Antworten bekommen.«
    »Aber er ist doch tot«, protestierte Staden und ließ seine Stimme verklingen, als ihm klar wurde, was er gesagt hatte. »Jaja, befragt ihn nur. Aber ich will dabei sein. Ich werde Hant herholen. Er ist der Beste, wenn es darum geht, diese Ratten zu erwischen.«
    »Ich bleibe bei Jonmarc«, meinte Carina und sah zu Kiara hinüber. »Bitte, kannst du mir meine Tasche aus meinem Zimmer bringen? Und Wasser – ich werde einen Kessel und ein Becken brauchen, und frische Binden. Er hat eine Menge Blut verloren.«
    Kiara nickte, aber bevor sie sich auch nur rühren konnte, war Berry schon zur Tür gestürzt. »Ich werde alles holen«, versicherte die Prinzessin Carina noch, während ihre hastigen Schritte bereits verklangen.
    »Ich überlasse Euch besser der Heilung«, sagte Staden und ging zur Tür. »Ich treffe Euch dann zur zehnten Stunde in der großen Halle, um zu sehen, was Ihr noch aus dem Attentäter herausholen könnt.«
    »Tris«, meinte Carina leise. Ihre Stimme drohte zu brechen. »Bist du … sicher, ganz sicher … dass er lebt? Deine Macht ist so groß … ich dachte nur an dieses eine Mal, da an dem Brunnen …«
    Tris schauderte. Vahanian erinnerte sich an den Geist, der versucht hatte, Carina zu besitzen und wie er es geschafft hatte, ihre Leiche wiederzubeleben, indem er ihren Geist freisetzte. »Ich bin sicher«, sagte Tris. Er klang erschöpft. »Auch wenn wir hoffen sollten, dass das Gift bald nachlässt, denn er wird essen müssen.«
    Vahanian konnte Carinas Gesicht nicht sehen, aber

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