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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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ihre Stimme klang rau. »Es gibt ein Insekt in den Wäldern der Ostmark, das mit einem Stich dafür sorgen kann, dass ein Mann einen Tag lang das Gefühl in seinem Arm oder in seinem Bein verliert, wenn er gestochen wird. Ich werde mit diesem Antidot anfangen und sehen, ob ich es verstärken kann. Royster wird mir helfen. Es muss etwas geben.«
    Tris legte Carina eine Hand auf die Schulter. »Wenn jemand das herausfinden kann, dann du und Royster.«
    Carina fand den Puls in Vahanians Hals. Ihre Finger blieben auf seiner Haut liegen und ihre Augen blickten gequält. Auch wenn Vahanian in Gedanken nach ihr rief, er konnte seine Lippen nicht dazu bringen, die Worte zu formen, oder überhaupt seinen Körper, auch nur einen Muskel zu bewegen.
    Es klopfte an der Tür. Schwester Taru kam herein. Berry und Royster folgten ihr, mit Carinas Tornister, sauberen Tüchern und sowohl einem Kessel als auch einem Becken. Tris und Taru sprachen leise ein paar Minuten miteinander und warfen ein paar Blicke in Vahanians Richtung, aber er konnte ihr Gespräch nicht verstehen.
    »Zeig mir, was du getan hast«, meinte Taru, als sie neben Vahanian trat.
    »Ich dachte an das, was du in der Zitadelle gesagt hast – wie Carina mich dazu gebracht hat, wieder zu atmen«, antwortete Tris. »Sie sagte, die Lungen wären wie Bälge. Und ich dachte an den Zauber, der Elams Herz hat stillstehen lassen. Wenn es gestoppt werden kann, dann kann es auch wieder in Gang gebracht werden.«
    Tris nahm Tarus Hand. Die Schwester schloss die Augen und Tris ließ ihre Hand über Vahanians Brust gleiten. »Kannst du die Zauber spüren, die ich gesetzt habe? Sie brauchen die Macht eines Seelenrufers nicht.«
    »Ich kann auch das Seelenband spüren, auch wenn ich es selbst nicht wirken kann.«
    »Es wird halten.« Vahanian war sich nicht sicher, ob der Ausdruck in Tris’ Augen wirklich zu der Sicherheit seiner Stimme passte. »Was die anderen Zaubersprüche angeht: jetzt, wo sie ausgesprochen wurden, solltest du sicherstellen können, dass sie wirksam bleiben. Ich bin sicher nur für ein paar Kerzenabschnitte fort.«
    »Das kann ich tun«, erwiderte Taru. Sie sah Tris besorgt an. »Sei vorsichtig, Tris. Nur sehr wenige Sterbliche werden vor den Blutrat zitiert. Und noch weniger kehren zurück.«
    »Gabriel glaubt, dass er mich beschützen kann. Ich hoffe, er hat recht.« Mit einem letzten besorgten Blick in Vahanians Richtung verließ Tris den Raum, um den Attentäter zu befragen und sich selbst auf das Treffen mit dem Blutrat vorzubereiten.
    Taru trat auf Vahanian zu und berührte seine Stirn leicht mit den Fingerspitzen. Sie schloss gedankenverloren ihre Augen und sah dann hinüber zu der Stelle, an der Carina vor dem Kamin saß. Berry hatte sich selbst zu Carinas Lehrling ernannt. Royster zog zwei alte Lederfolianten unter seinem Mantel hervor und begann, darin nachzulesen.
    »Was immer du brauchst, Carina, wir sind für dich da«, versprach der weißhaarige Bibliothekar.
    Carina straffte die Schultern und holte tief Luft. »Dann lasst uns anfangen. Es wird eine lange Nacht.«

KAPITEL ZWÖLF
    A LLEIN IN SEINEN Räumen lehnte sich Tris gegen die Tür und schloss die Augen. Er war weitaus erschöpfter, als er Kiara hatte zeigen wollen und sogar mehr, als Carina bemerkt hatte. Die stechende Migräne als Reaktion auf ausgeübte Magie wurde seltener, je öfter Tris seine Kräfte anwandte, aber es blieb ein ständiger dumpfer Schmerz hinter seinen Augen. Obendrein schmerzte sein ganzer Körper von den aufreibenden Schwertübungen und dem Kletterunterricht. Auch wenn die Ereignisse und Verpflichtungen dieser Nacht es höchstwahrscheinlich machten, dass er bis zum Morgengrauen wach bleiben musste, wollte Tris nichts so sehr wie lange in einer sehr heißen Badewanne einweichen und einen ununterbrochenen Nachtschlaf.
    Er gab diese Gedanken auf und löste sich von der Tür. Auf seinem Bett lag frische Kleidung bereit. Sein eigenes Hemd und das Wams waren fleckig von Vahanians Blut. Nicht gerade das, was ich gerne vor dem Blutrat tragen würde , dachte Tris, als er seine ruinierte Weste auszog und sich die Tunika über den Kopf zog.
    Er war sogar zu müde, um seine abgelegten Kleider aufzuheben. Erschöpft trat er ans Waschbecken, nahm den Krug und schauderte bei der Berührung mit dem kalten Wasser, als er sich Vahanians Blut von den Händen wusch. Mein eigenes Blut wird für den Rat schon Ablenkung genug sein , dachte er.
    Tris schenkte sich selbst ein Glas Portwein

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