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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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Weg.
"Die Zeit ist nun gekommen, meine Freunde. Wir heißen einen neuen Gefährten willkommen. Der Mond steht im Zeichen des Wolfes. Lasst uns beginnen!" Colin fühlte sich gefangen, wie ein Hund im Zwinger. Nervös lief er auf und ab und spürte wieder die seltsame Hitze in ihm aufsteigen, wie damals, als er von den vier Männern angegriffen wurde.
"Wölfe, Vampire. Alles Blödsinn!
Wo ist mein Bruder? Wo ist Raven?", fragte er. Doch statt einer Antwort, wurde er mit beschwichtigenden Worten abgespeist, die ihn bloß noch mehr verunsicherten. Als noch amtierender Anführer des Rudels, wurde es Henry Black zuteil, die Verwandlung seines Sohnes einzuleiten.
"Keine Sorge, Colin, gleich wirst du es mit deinen Augen sehen und am eigenen Leib erfahren, was es damit auf sich hat. Und keine Angst, der Schmerz wird nachlassen."
"Was für Schmerzen?", wollte der Erstgeborene wissen, doch dann legte Henry Black seinen Kopf in den Nacken, holte tief Luft und gab ein markerschütterndes Heulen von sich. Augenblicklich stimmten die Anderen mit ein und jaulten inbrünstig im Chor. Das Echo in der Höhle war so überwältigend, dass es in seinen Ohren zu dröhnen begann. Wie schon einmal zuvor, verspürte er diesen Druck auf seinen Trommelfellen, als ob sein Schädel jeden Moment zerplatzen würde. Das Heulen drang nur noch von weiter Ferne an ihn heran. Auf einmal fühlte er sich schwerelos und leer. Es war ein gutes Gefühl, das ihn zufrieden stimmte. Alles was er noch spürte, war sein rhythmischer Herzschlag. Es schlug unnachgiebig, kräftig und unbezähmbar. Plötzlich durchfuhr ihn ein gleisender Schmerz. Colin fühlte ein Knacken, das durch seinen Körper ging. Er sackte in sich zusammen und wälzte sich in der feuchten Erde. Jeder seiner Knochen begann zu brechen und sich zu deformieren. Er krümmte sich und hielt sich den Bauch. Die Übelkeit war noch das Geringste, was ihm zu schaffen machte. Er erbrach sich mehrmals, bis nur noch Magensäure hoch kam. Er keuchte, denn seine Atmung ging so schnell, als ob er einen Marathon gelaufen wäre. Ihm triefte zähflüssiger Speichel aus dem Mund. Er hatte keinerlei Kontrolle mehr über seinen Körper. Instinktiv spürte er, dass es umso schlimmer wurde, je mehr er sich dagegen wehrte. Also entschied er sich dazu, es über sich ergehen zu lassen, was immer "es" auch sein mochte.Seine Haut juckte und brannte zugleich. Es schien, als ob sich etwas seinen Weg an die Oberfläche bahnte. Einzig der feuchtnasse Dreck, in dem er sich vor Qualen wälzte, kühlte seine gereizte Haut und linderte den Schmerz ein wenig. Dann hielt er es nicht mehr aus. Er riss sich die Kleidung vom Leib, kauerte auf allen Vieren und sah wie seine Haut allmählich von borstigen Haaren bedeckt wurde. Dichtes Fell bedeckte seinen Körper, während die Verwandlung weiter voranschritt. Hände und Füße transformierten sich zu Vorder- und Hinterläufen. Colins Kiefer brach mehrere Male, bis sich daraus zuletzt eine lange Schnauze mit furchterregenden Reißzähnen formte.
Als er keine Kraft mehr hatte, um vor Schmerz zu schreien, war die Verwandlung endlich vollzogen. Er richtete sich auf und blickte in die Runde. Vor ihm standen keine Männer mehr, sondern Werwölfe, sein Rudel.Alles was sein Vater zuvor gesagt hatte, machte jetzt Sinn. All die Geschichten von Vampiren und Werwölfen, waren nunmehr keine Fiktion mehr, sondern knallharte Realität.
Der ergraute Wolf, bot ihm seine Ehrerbietung an, indem er rückwärts und mit geneigtem Haupt, den Zirkel verließ und sich unter die Anderen einreihte. Colin Black war nun ihr Anführer.
Ein neuer Alphawolf wurde geboren. Baddo, der Werwolf.

    #####

    Rückblende 2:

Es sah genau so aus, wie ihm ein paar Mitglieder des Rudels erzählt hatten. Das Wolf's Howl war geschlossen und von Raven fehlte jede Spur. Er ging nicht mal ans Telefon. Henry machte sich große Sorgen um seinen Sohn. Da er glücklicherweise einen Zweitschlüssel besaß, den er in Notfällen nutzen konnte, ging er um das Gelände herum und öffnete das Tor zum Hinterhof. Nichts machte den Anschein, dass etwas Ungewöhnliches geschehen sei.Henry ging die Treppen zu Ravens Wohnung hoch und klopfte an die Tür.
"Raven ich bin es, dein Vater, mach die Tür auf!", rief er mit fester Stimme. Er presste sein Ohr an die Tür, um jeden verdächtigen Laut zu hören, doch er bekam keine Antwort. Der besorgte Vater zückte sein Schlüsselbund und öffnete die Tür.
"Ich komme jetzt rein!", kündigte er sich an,

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