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Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Jager der Wuste
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Hinsicht ein Einfaltspinsel. Da besiegt einer das Blutmeer, nur um sich bei einer gewöhnlichen Kneipenschlägerei erstechen zu lassen!« Sie hielt inne und straffte die Schultern, während sie ihrerseits jeden von uns anstarrte. »Ich segele schon zwei
Jahre mit Kapitän Nugeter. Er hat den nötigen Schneid und das
Können. Damit ist es machbar.«
Sie stieß den Finger auf die Karte, die auf dem Tisch lag, um zu
zeigen, wo das Schiff in den Mahlstrom eintreten würde und wo
wir – wenn das Glück uns hold war – wieder ausgespuckt werden
würden.
Yuril sagte, der äußere Ring des Blutmeers läge bei günstigem
Wind und ohne Zwischenfälle ungefähr drei Tage entfernt.
»Wie lange werden wir in diesem… Mahlstrom sein?« fragte
Kirsig etwas kläglich.
»Zwei Tage und zwei Nächte«, erwiderte Yuril. »Wenn wir
auf Kurs bleiben.«
Raistlin schien über der Karte zu grübeln. Ich wartete auf seine
Entscheidung.
Flint flüsterte mir kummervoll zu: »Meinst du nicht, wir sollten die langsamere und sichere Methode in Betracht ziehen? Wir
haben doch wirklich keinen Beweis, daß Sturm, Caramon und
Tolpan unmittelbar in Gefahr sind.«
Raistlin warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Flint sah zu
Boden und zupfte an seinem Bart.
Ich wußte, daß mein alter Freund nicht weniger um die anderen besorgt war als Raistlin und ich. Ich klopfte ihm auf den Rücken und flüsterte: »Dadurch kommen wir schneller von diesem
Schiff runter.« Dann sprach ich mich für den Plan aus.
Raistlin nickte zustimmend, und Kirsig überraschte mich mit
einer Umarmung. Ich wagte keinen erneuten Blick auf Flint,
denn ich wußte, daß der Zwerg, der sich seiner vorherigen Bemerkung schämte und wütend war, auf einer Seereise festzusitzen – noch dazu mit einem gebrochenen Bein –, mich finster anfunkeln würde.
Bei Einbruch der Nacht wurde die Castor von starken Windstößen gebeutelt. Finsternis legte sich über das Wasser. Die See
war kalt und schwarz und aufgewühlt. Keine Sterne schmückten
den Nachthimmel. – Wir sind drei Tage vom Sog in den Mahlstrom entfernt, daher dürfte es meiner Phantasie entspringen,
wenn ich schon jetzt den beständigen, stärker werdenden Zug
verspüre.
ZWEITER UND DRITTER TAGHäufige eigenartige Flauten
wechseln mit starkem Wind, Hagel und Regen. Wir haben in
diesem Teil des Meeres keine anderen Schiffe gesichtet. Selbst bei
Flaute wird unser Schiff in nördliche Richtung gezogen.
Habe ich die Castor beschrieben?
Es ist ein Zweimaster mit zwei Segeln und Ruderbänken, die
nur bei Windstille bemannt sind. Zur Mannschaft gehören ungefähr zwei Dutzend Seeleute, mindestens zur Hälfte Frauen. Alle
sind Menschen und betrachten Flint und besonders Kirsig mit
einigem Erstaunen, obwohl sie auf ihren Reisen schon Ogern
begegnet sein müssen.
Ein paar aus der Mannschaft haben schwarze Haut, da sie von
entfernten Inseln im Norden stammen, und ich beobachte sie mit
vergleichbarer Neugierde. Besonders die Frauen, denn sie sind
schön anzusehen, dabei aber gut trainiert und offensichtlich seefest. Sie tragen Lederkleider und Sandalen und können genausogut die Masten erklettern und die Segel einholen wie jeder Matrose.
Meistens reden sie in ihrer eigenen, rauh klingenden Mundart,
obwohl fast alle von ihnen auch die Umgangssprache sprechen.
Keiner aus der Mannschaft trägt Waffen, und bisher hatten
wir noch keinen Grund, welche zu benutzen. Achtern gibt es einen kleinen Waffenschrank, in dem Schwerter, Armbrüste, Bolzen, Öl, Rüstungen und der gesamte Brandyvorrat des Schiffes
aufbewahrt werden.
Yuril bewegt sich ganz selbstverständlich in der Mannschaft.
Wenn sie ein Kommando brüllt, rennen die anderen los, um es
auszuführen. Sie hat den Bau von vier zusätzlichen Seitenrudern
beaufsichtigt, die einfach gemacht sind und wie Riesenflossen
aussehen. Es war Kapitän Nugeters Idee, sie gleich unter der
Wasseroberfläche beidseitig an den Enden des Schiffs anzubringen. Wenn wir den trügerischen Randbezirk des Blutmeers befahren, sollen sie die Castor stabilisieren und, wie wir hoffen,
durch die schlimmsten Böen führen, die ganz sicher vom Mahlstrom her kommen werden.
Mit den Extrarudern kommt ein ausgeklügeltes System aus
Seilen und Winden an Deck, die an Holzblöcken festgemacht
sind, welche wiederum auf das Deck genagelt wurden. Zwei
Matrosen haben sich freiwillig gemeldet, an der Seite des Schiffes
baumelnd den Kopf unter die krachenden Wellen zu stecken, damit die zusätzlichen

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