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Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Jager der Wuste
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den
anderen feierlich die Hand. Kit umarmte Yuril. Caramon
drückte Yuril nach kurzem Schmollen einen Kuß auf die
Lippen, der so lange dauerte, daß Tolpan ihn antippen
mußte.
Drei der Kyrie trugen die Seefahrerinnen zum Schiff zurück, das sie erwartete.
Vier Kyrie kehrten zurück – die drei, die zur Castor geflogen waren, und ein Bote von der Insel Mithas.
Ein Posten brachte Nachricht aus dem Kerker in Atossa.
Morgenhimmel war tot. Der gebrochene Vogelmann, Wolkenstürmers Bruder, war gestorben, ohne seinen grausamen Häschern etwas zu verraten.
Wolkenstürmer weinte, als er dies erfuhr.
»Du mußt zurück«, sagte der Kyriebote zu Wolkenstürmer. »Sonnenfeder ruft dich. Er sagte, ich sollte dir ausrichten, daß die Herrschaft nun an dich fallen wird.«
Wolkenstürmer sammelte seine Himmelskrieger und gab
bekannt, daß sie sofort nach Mithas zurückkehren würden.
Die Gefährten kamen zusammen, um sich traurig von dem
alten Volk zu verabschieden, das ihnen dabei geholfen hatte, Sargonnas aufzuhalten.
»Wir werden uns wiedersehen«, sagte Raistlin feierlich.
»Das werden wir ganz bestimmt«, sagte Wolkenstürmer.
Sturm schloß Wolkenstürmer steif, aber herzlich in die
Arme.
Caramon trat vor, ohne zu wissen, was er sagen oder tun
sollte. Er hatte Wolkenstürmer in der kurzen Zeit so gut
kennengelernt. Er würde seinen Kyriefreund nie vergessen.
Wolkenstürmer sah den Menschen an. Er hob Caramons
Arm an und zog den Ärmel hoch, bis er die Narbe von der
Nacht des Seedrachens fand. Der Kyrie berührte die Narbe
mit zwei Fingern und führte dann die beiden Finger an seine Lippen.
»Krieger«, sagte Wolkenstürmer. »Bruder.«
»Krieger«, wiederholte Caramon. »Bruder.«
Als die Kyrie losflogen, erzeugten sie mit ihren riesigen
Schwingen ein eindrucksvolles Rauschen.Seit dem Angriff
auf die Ruinenstadt und der Niederlage des Nachtmeisters
waren sieben Tage vergangen, seit der Abreise der Kyrie
zwei Tage.
Es herrschte Aufbruchstimmung unter den Gefährten.
Obwohl einige verletzt waren und ihre Wunden pflegten,
ging es keinem so schlecht, daß er oder sie nicht weiterziehen konnte. Dennoch verharrten die sieben Freunde auf
dem hohen Plateau über der zerstörten Stadt, wo sie in der
Ferne noch den rauchenden Gipfel des Dachs der Welt
ausmachen konnten.
Tolpan hatte versucht, alle zu überzeugen, daß er eigentlich nie richtig böse gewesen war. Es war alles ein fabelhaftes Theater gewesen, erklärte der Kender beharrlich.
Dennoch hatte Sturm dem Kender eine ausführliche Predigt gehalten. Insgeheim glaubte er, daß der böse Kender
ihn in Atossa um ein Haar umgebracht hätte. Keiner konnte
den Solamnier vom Gegenteil überzeugen. Und keiner
wußte so recht, ob er es überhaupt versuchen sollte.
Am späten Nachmittag, als die Essenszeit nahte, sah
Flint, wie Tolpan und Sturm wieder heftig stritten. Auf
einmal krümmte sich der Zwerg und hielt sich den Bauch
vor Lachen. Sturm wollte wissen, was Flint so komisch
fand.
»Ke – Ke – Kender ohne Zopf!« platzte der Zwerg heraus.
»Solamnier mit halbem Schnurrbart!«
Alle lachten mit – bis auf Sturm, der nicht verstand, was
daran so überaus lustig sein sollte.
Tolpan lachte am längsten. Als er sich schließlich wieder
beruhigt hatte, wurde er ganz ernst. »Du glaubst mir doch,
nicht wahr, Raistlin?«
»Ja, das tue ich«, sagte Raistlin schlicht.
»Seht ihr! Raistlin glaubt mir!« rief der Kender strahlend.
»Mein Bruder ist sehr klug«, sagte Kitiara, die ein Feuer
für das Abendessen aufbaute, »aber er hat eine Schwäche
für Kender.«
»Was glaubst du, Kitiara?« fragte Sturm, der auf eine
Verbündete hoffte.
»Das habe ich schon gesagt«, antwortete Kit. »Er war böse, bis Dogz seinen Trank durch mein Gläschen Leucrottaspeichel ersetzte. Ohne Dogz wäre Tolpan immer noch
böse – und wir vielleicht alle tot.«
»Leucrottaspeichel?« wiederholte Sturm verwirrt.
»Er wirkt bei Liebestränken als Gegengift«, warf Tanis
ein, »und Kitiara dachte, wenn er bei Liebestränken wirkt,
könnte er bei dem Gesinnungstrank dieselbe Wirkung haben. Hat er wohl auch, denn Tolpan ist hier und ist nicht
mehr böse.«
»Der große Experte für Liebestränke«, murmelte Flint,
der die Augen verdrehte. Er gab Kit einen großen Topf,
damit sie Wasser holen ging.
Tolpan grinste breit, um jedem zu beweisen, daß er nicht
mehr böse war.
»Hm, vielleicht«, sagte Sturm zweifelnd.
»Ist das möglich?« fragte Caramon Raistlin.
»Möglich«, sagte sein

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