Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell
Bruder unbeteiligt.
»Was ich schon lange mal fragen wollte, Kit«, sagte Tanis, »wenn du mit Onkel Nelltis eine Leucrotta gejagt hast,
wie bist du dann so schnell nach Karthay gekommen?«
Auch die anderen waren auf die Antwort gespannt. Aber
Kit war verschwunden, um den Kochtopf zu füllen.
Als sie wiederkam, diskutierten die anderen bereits über
ein neues Thema – die vertraute Debatte der letzten Woche:
Wo sollten sie hinziehen, und was sollten sie als nächstes
tun?
Seit acht Tagen lagerten sie hier oben, begruben die Toten, verabschiedeten sich von heimkehrenden Freunden
und schoben ihre eigenen Pläne auf.
»Ich sage euch, was ich gerne tun würde«, sagte Caramon kühn. »Ich würde gerne nach Mithas zurückkehren
und Wolkenstürmer und die Kyrie im Krieg gegen die Minotauren unterstützen. Ich möchte den Tod von Morgenhimmel rächen!«
»Ich würde auch gern nach Mithas zurückgehen«,
stimmte Sturm zu. »Ich würde diesem Gladiator, Tossak,
gern noch einen Hieb versetzen, jetzt, wo ich wieder fit
bin.«
»Gibt es viele Schätze in diesen Minotaurenstädten?«
fragte Kit.
»Klar!« rief Tolpan.
»Ich weiß nicht«, sagte Tanis nachdenklich. »Ich vermisse
Solace, aber wenn wir schon einmal so weit weg sind –
nämlich auf der anderen Seite der Welt –, finde ich doch,
daß wir das nutzen sollten, um Land und Leute kennenzulernen. Was meinst du, Raistlin?«
Der Wind hatte aufgefrischt. Die Nacht brach an, und mit
ihr wurde es kälter. Lunitari und Solinari gingen auf.
Der junge Magier lächelte dünn. »Wir können nicht für
immer hierbleiben. Und der Heimweg wird sicherlich kein
Zuckerschlecken. Also finde ich, wir sollten morgen früh
abstimmen. Wie das auch ausfällt, wir machen das, was wir
beschließen, und brechen auf.«
Sie wurden von ungewohntem Krach unterbrochen. Die
Gefährten sahen zu Flint hinüber, der am Feuer stand. Ein
appetitlicher Geruch wehte aus dem großen Topf herüber.
Der graubärtige Zwerg funkelte sie an, während er mit einem großen Holzlöffel gegen den Topf schlug.
»Reden, reden, reden!« schäumte der Zwerg. »Kommt
essen!«
Weitere Kostenlose Bücher