Der Computer-Satelit
Hauptoszillator gesprengt?"
Einen Augenblick lang starrte Dyer unverwandt in die Tasse in seiner Hand. Dann hob er sie an den Mund, spülte den letzten Rest Kaffee mit einem tiefen, langsamen Schluck hinunter, senkte seine Arme wieder auf die Sessellehnen hinunter und sah zu Krantz auf.
„Wir haben gar nichts gemacht."
Krantz interpretierte die Antwort als Bescheidenheit und fing an zu lachen. Dann aber sah er den Ausdruck in Dyers Augen. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich abrupt.
„Ich . . ich verstehe nicht. Wie meinen Sie das?"
Dyer sah ihn noch eine Sekunde lang weiter ruhig an und sagte dann einfach: "Wir haben ihn nicht desaktiviert. Niemand hat das. Er ist noch angeschaltet."
Krantz' Antwort kam als erstickter Schrei heraus, der sofort jede Unterhaltung im Raum zum Stocken und jedes Gesicht dazu brachte, in seine Richtung zu starren. Sein Gesicht verzog sich zu einer Maske von entsetztem Unglauben. Er stand da und hielt sich krampfhaft an dem Tisch hinter ihm fest, als hätte ihn gerade der Schlag getroffen. Dyer starrte ungerührt zu ihm zurück. Als Krantz langsam wieder zum Leben erwachte, wandte er Linsay ein flehentliches Gesicht zu.
„Ist er verrückt geworden?" flüsterte Krantz. „Er hat gerade gesagt, daß Spartakus noch läuft. Was soll . . ." Seine Worte erstarben, als er die Bestätigung sah, die in Linsays Gesicht geschrieben stand. In dem Raum war es völlig still geworden.
"Es ist wahr", sagte Linsay ihnen allen. „Als die Barriere verschwunden ist, habe ich angenommen, das käme davon, daß das
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System tot sei. Später, als ich herausbekam, daß das nicht der Fall war, wollte ich sofort den Oszillator sprengen lassen und mir dann später darüber Gedanken machen, was passiert war, aber Ray hat mir das ausgeredet. Auf irgendeine verrückte Art und Weise hat das damals auch einen Sinn ergeben, aber es war einfach zuviel los, und ich habe es nicht richtig kapiert."
„Aber Ihr Signal . . ." würgte Krantz heraus. "Sie haben doch signalisiert, es sei tot."
Linsay biß sich auf die Lippen und nickte entschuldigend. „Das war zu unserem Selbstschutz. Weiß der Teufel, was ihr Leute da draußen alles vorhattet. Das war die einzige Möglichkeit, wie wir sicherstellen konnten, daß ihr euch zurückhaltet, bis wir eine Chance bekommen, es euch zu erklären." Er richtete seinen Blick direkt auf Dyer. "Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich es erklären kann. Vielleicht gehen Sie das Ganze besser noch einmal für uns durch."
Krantz war mit zitternden Knien in einen Sessel gesunken, ohne etwas zu sagen. Dyer dachte einen Moment lang nach, stellte seine leere Tasse neben die Karaffe mit Scotch auf den kleinen Tisch neben seinem Sessel und stand langsam auf, um sich an den ganzen Raum zu richten. Ein Schock wie nach einer Explosion hatte die gesamte Gesellschaft ergriffen, und alle Augen waren weit aufgerissen und starrten ihn an, als er langsam seinen Blick durch den Raum schweifen ließ, bevor er anfing.
"Sie alle wissen, was sich im Verlauf der letzten Stunden abgespielt hat", sagte er schließlich. „Die Evakuierung der Leute, die noch in der Nabe und in Detroit waren, ist ohne Störung durchgeführt worden. Außerdem sind auf der Spindel und draußen am Radkranz Besatzungstruppen gelandet, wiederum ohne Störung. Und doch war Spartakus die ganze Zeit angeschaltet. Offensichtlich ist in seinem Innern eine tiefgreifende Veränderung eingetreten."
„Und was macht er im Augenblick?" fragte Hayes mit unsicherer Stimme.
„Er hilft den Truppen beim Aufräumen. Außerdem scheint er viel Zeit damit zu verbringen, die Sterne anzuschauen."
Dyer sah sich um, als wolle er seine Zuhörer einladen, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen. Die Gesichter, die zu ihm zurückstarrten, waren entweder leer, oder sie litten noch unter akutem Schock.
„Seit dem Augenblick, in dem das Experiment begonnen hat", sprach er weiter, "hat Spartakus eine Evolution durchlaufen, die bei
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uns Hunderte von Millionen Jahren gedauert hat. Die große Frage, auf die wir eine Antwort wissen wollten, hat gelautet: Könnte ein ähnliches, aber größeres System — das die Ressourcen eines ganzen Planeten zu seiner Verfügung hat — jemals in seinem Innern das Äquivalent eines Überlebenswillens entwickeln? Wir konnten uns viele Mechanismen überlegen, die etwas Derartiges herbeiführen konnten. Daher mußte die Antwort auf diese Frage lauten: Ja, das ist möglich. Unsere nächste Frage lautete: Wenn das
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