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Der Computer-Satelit

Der Computer-Satelit

Titel: Der Computer-Satelit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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wird. Diese Rohre enthalten unabhängige Fahrstühle, die von einfachen, manuell operierten Stromkreisen angetrieben werden und über manuell operierte Schleusen einen Zugang zur Nabe liefern. Falls der Zugang zur Nabe nicht benutzbar ist, können wir die Außenschale des unteren Schilds in den Weltraum absprengen. Damit wird uns eine Evakuierung durch den Radkranz ermöglicht."
    Krantz richtete sich auf und ließ ein letztes Mal seinen Blick schweifen. Es fand sich kein weiterer Advocatus Diaboli mehr.
    „Ich hoffe, Sie werden mir zustimmen, meine Herren, daß jede Vorsichtsmaßnahme getroffen worden ist, um die Sicherheit der
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    Garnison zu gewährleisten. Dabei sind selbst Möglichkeiten in Betracht gezogen worden, die als so entfernt zu bezeichnen sind, daß sie kaum eine Prüfung verdienen. Wir sehen der Zukunft mehr als adäquat vorbereitet entgegen und sind zuversichtlich, daß wir die letzte Runde auf jeden Fall für uns entscheiden können, was auch immer geschehen mag. Ich bin sicher, daß dieser Informationsvortrag alle Befürchtungen oder Zweifel, die jemand von Ihnen gehegt haben mag, zerstreut hat. Das wäre alles. Ich danke Ihnen."
    Die Stimmung war nachdenklich, als die Gruppe sich verteilte und jeder Teilnehmer in seinen Gedanken noch einmal die Bilder ablaufen ließ, die Krantz' Worte heraufbeschworen hatten. Die aufmunternde Bemerkung zum Schluß hatte keine sichtbare Wirkung gezeigt, aber alle wußten, daß das auch nicht beabsichtigt gewesen war — diese Botschaft sollte vielmehr an die niedrigeren Dienstgrade weitergegeben werden.
    Worauf die Worte von Krantz wirklich hinausliefen war folgendes: "Wir haben alles abgedeckt, was wir uns vorstellen können. Ich hoffe zu Gott, daß uns nichts Wichtiges entgangen ist."
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    Die Gruppe von Neuankömmlingen, die vor ungefähr einer halben Stunde angekommen waren, bestand aus etwa dreißig Personen. Manche von ihnen bildeten kurze Schlangen, um sich bei der Registrationsstelle anzumelden, die in der Eingangshalle des Verwaltungsblocks eingerichtet worden war, während der Rest in verteilten Grüppchen herumstand und darauf wartete, daß etwas passierte.
    Ihr rabenschwarzer Haarschopf hob sie sofort heraus. Sie trug schiefergraue Hosen, die glitzerten, wo das Licht auf sie fiel, und eine leichte hellblaue Jacke, die locker über ihrer Schulter hing. Sie hatte sich von der Menge abgesondert, machte einen gutgelaunten, lockeren Eindruck und musterte lässig eine Wandtafel, die militärische Rangordnungen und Dienstgradabzeichen von Offizieren zeigte. Dyer durchquerte die Halle und ging leise von hinten auf sie zu.
    „Willkommen in China", sagte er.
    Laura verkrampfte sich, als hätte sie gerade eine Stimme aus dem Grab angesprochen. Ihre Schultern hoben sich, während sie weiter
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    starr auf die Wand vor sich starrte. Es schien eine lange Zeit zu vergehen, bis sie sich rührte und ihren Kopf leicht drehte.
    „Das passiert nicht wirklich", sagte sie.
    „Nein", stimmte ihr Dyer zu. Er hatte die Hände auf die Hüften gestützt und sein Gewicht auf die Ballen seiner Füßen verlagert. Er genoß die Situation ungeheuer. „Sie haben eine akustische Halluzination. Das sieht hier nur so aus, als sei es Fort Vokes. In Wirklichkeit ist es Peking."
    Sie drehte sich langsam um und sah ihn an. Ihre Augen waren weit aufgerissen und starrten ihn an, aber er konnte bereits die Rädchen ausmachen, die sich hinter ihnen drehten. Innerhalb von Sekunden war ihr alles klar. Worte waren nicht mehr nötig.
    „Sie wußten das die ganze Zeit!" beschuldigte sie ihn. „Sie ... . Sie . . . unsagbarer Schuft! Sie haben es zugelassen, daß ich dasitze und einen Idioten aus mir mache! Und ich erzähle Ihnen all die Geschichten über China! Sie wußten die ganze Zeit mehr darüber, was vor sich ging als ich. Schuft!"
    Dyer nickte bei jedem Punkt ohne Zögern und grinste dabei wie eine Cheshire-Katze. Plötzlich lächelte auch Laura.
    „Es ist . ." sie zuckte hilflos die Achseln — „. . einfach toll. Die ganzen Monate hatte ich keine Ahnung. Sie haben uns eine Menge über Janus und die Gründe dafür erzählt, aber kein Wort über die Leute, die daran beteiligt sind. Ich werde mit einem Team von Computerwissenschaftlern zusammenarbeiten. Sie gehören sicher auch dazu. Stimmt das?"
    „Ich leite es", teilte Dyer ihr einfach mit.
    „Ray, das ist ja phantastisch! Wieder genau wie in alten Zeiten."
    „Noch mehr, als Sie glauben. Chris und Ron sind hier. Kim ist hier.

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