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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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worden waren, hatte man in die Daten- und Stromkreise verschiedene Unterbrechungen eingebaut, um die korrekte Funktion der Redundanz- und Selbstkorrekturmaßnahmen zu überprüfen, die als Schutz vor den Funktionsstörungen vorgesehen waren, wie sie früher oder später im wirklichen Leben immer auftreten. Es hatte einige Schwierigkeiten und anfängliche Probleme gegeben, aber im großen und ganzen war alles glatt verlaufen. Spartakus funktionierte nun wie ein beliebiges anderes System nach den Spezifikationen. Jetzt war die Zeit gekommen, die Programme zu aktivieren, die aus ihm ein System machen würden, wie in der Geschichte bisher noch keines gebaut worden war.
    Neben der Kommandoebene tauschten Kim und Fred ein Nicken über irgendetwas aus, und Kim beugte sich zu der Konsole vor. Eine Sekunde später tauchte ihr Gesicht auf einem der Schirme von Dyers Paneel auf.
    »Countdown-Checks alle positiv«, sagte sie. »Es sieht so aus, als wären wir soweit.«
    Dyer drehte sich halb in seinem Stuhl um und sah zu Krantz. Auch Krantz musste die Meldung über seine eigene Konsole gehört haben; sie war nicht speziell an Dyer gerichtet gewesen. Krantz sah zu Dyer zurück und nickte.
    »Offiziell ist das Ihr Privileg«, sagte er als Antwort auf die unausgesprochene Frage. Er saß nahe genug, sodass Dyer ihn auch ohne die Konsole hören konnte. Dyer bestätigte mit einer leichten Neigung seines Kopfs und drehte sich um, um seine Worte an das Gitter zu richten, das oben in der Mitte des Paneels saß. »Okay. Es geht los.« Kim tippte einen einzigen kurzen Befehl.
    »Läuft«, verkündete sie einfach. In diesem Augenblick hatte Spartakus sich verwandelt. Der Instinkt, der tief in die Struktur seines Überwachungsprogramms eingepflanzt worden war, war nun aktiviert. Spartakus war nun ein Wesen mit einem eigenen Lebenswillen geworden.
    »SYS 2, Monitor Ebene Eins«, richtete sich Dyer über einen anderen Schirm an Ron. »Wie sieht der Bericht über die Integrationschecks aus?«
    »BJ zwei-zwei bis vier-vier positiv«, antwortete Ron. »CJ eins-fünf bis drei-sechs positiv. CK ist okay. Alle Zeta-Reihenvektoren sind okay. Der erste Durchgang sieht gut aus.«
    »SYS 3-Monitorenstationen«, sagte Dyer. »Der Status der Sequenzen auf der Sekundärebene ist An. Beginnen Sie die Tests wie geplant und berichten Sie nach Abschluss.« Er sah kurz zu Krantz hinüber und signalisierte mit Daumen und Zeigefinger ein O. Krantz lächelte leicht und nickte. Es würde jetzt eine Weile dauern, bis die Tests, die von den verschiedenen Stationen in dem Raum durchgeführt wurden, ihnen verraten würden, ob alles in Ordnung war und sie weitermachen konnten oder nicht. Es war nicht nötig, den ganzen Raum über die Tage zu informieren. Jedermann wusste genau, was das alles bedeutete. Es sah gut aus.
    Der Rest des Tages musste dafür verwendet werden, um einige lästige Fehler zu bereinigen, die entdeckt worden waren. Cordelle übernahm spät am Abend und leitete die ganze Nacht die Aktivitäten mit dem Ergebnis, dass sie früh am nächsten Morgen endlich weitermachen konnten.
    Das erste ›Ziel‹ sollte der Super-Primärknoten Drei sein, der in einem anderen Teil des Datensystem-Exekutivsektors unter dem Fußboden lag. Eine Anweisung von einer der Konsolen in der Kommandozentrale aktivierte in SP Drei ein Programm, das ihn zur Abschaltung zwang. Wie erwartet ordnete sich der Rest von Spartakus in einer neuen Konfiguration an und leitete Unterstützungsprozeduren ein, um die Arbeit des ausgefallenen Knotens zu übernehmen, und innerhalb von Sekunden lief alles auf Janus wieder normal. Danach wurde SP Drei wieder zugeschaltet, und das System passte sich schnell daran an und lief wieder auf voller Kapazität. Diese Prozedur war während der Testphase der Anlage oft durchgeführt worden, und so kam ihr Ergebnis nicht als Überraschung. Der einzige Unterschied war, dass sich dieses Mal tief in Spartakus etwas gerührt hatte. Der Keim eines primitiven Instinkts hatte auf die Erkenntnis reagiert, dass ein Teil des Systems verwundbar war. Es war zwar nur ein winziger Nadelstich, aber der erste Floh hatte gestochen.
    Darauf ließ man die Abschaltungssequenz in einem Zyklus mit Intervallen von einer Sekunde kontinuierlich weiterlaufen. Mit jedem Zyklus wurde die Reaktion von Spartakus verstärkt. Jetzt waren die Maschinen mit dem nächsten Zug an der Reihe. Um die Kommandoebene herum stieg die Spannung, während die Wartezeit auf eine Reaktion immer länger

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