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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Formation blieb, brachte Laura dazu, in Gelächter auszubrechen.
    »Guten Morgen«, rief die Relaisdrohne jovial und streckte eine Klaue aus, um den Teller leicht zu kippen. Die Geste ähnelte auf verblüffende Weise jemandem, der den Hut zieht.
    Laura lehnte sich gegen Dyers Schulter und weinte. Dyer stand weiter sprachlos da und starrte mit offenem Mund völlig verblüfft den weiterziehenden Gestalten nach. Er hatte gedacht, er hätte die meisten Späße, die die Armeeprogrammierer von Zeit zu Zeit in das Spartakus-System eingespeist hatten, schon gesehen, aber auf den hier war er bisher noch nicht gestoßen.
    »Ray, sie sind so süß«, sagte Laura. »Wie kann bloß jemand meinen, sie könnten irgendwie jemandem weh tun?«
    »Hier läuft alles ausgezeichnet, solange Spartakus so funktioniert, wie das von seiner Konstruktion her vorgesehen ist«, antwortete Dyer. »Wir müssen herausbekommen, was passiert, wenn Spartakus je krank wird. Morgen werden wir uns auf jeden Fall daranmachen, das ein für alle Mal klarzustellen. Wenn alles gutgeht, kaufe ich Ihnen einen von denen da als Haustier. Sie machen keine Schwierigkeiten. Sie können ihn sogar von Ihrem Hauscomputer zu Spaziergängen hinausschicken lassen, wenn Sie wollen.«
    Ein Monat war als Eingewöhnungsperiode für Janus vorgesehen gewesen.
    Morgen sollte das eigentliche Experiment beginnen.
     

22
     
    Das Nervenzentrum, von dem aus das Janus-Experiment kontrolliert und geleitet werden sollte, wurde einfach Kommandozentrale genannt. Es befand sich im Mittelpunkt eines Komplexes von Computergalerien, Monitor-Substationen, Display-Räumen und Kommunikationszentren, der zusammen den Datensystem-Exekutivsektor im Regierungszentrum von Downtown bildete.
    Chris hatte ihm wegen einer erhabenen runden Plattform in der Mitte des Raums die Bezeichnung Kristallkugel-Raum verliehen. Sie stand unter den Reihen von sie umgebenden Bedienungsstationen und Konsolen und diente als Basis, auf die ein dreidimensionales Bild eines beliebigen Teils des Inneren von Janus projiziert werden konnte.
    Ein recht großer Bereich um die Projektionsbasis herum war offen, und von der ungefähr zwanzig Fuß höher gelegenen Haupteingangstür führte eine breite Treppe zu ihr herab, die geschwungen durch die Reihen von Kontrollstationen nach unten führte. Dieser Bereich war die Kommandoebene. Große Datendisplays und Schirme umrandeten sie, und darunter lagen die Arbeitsplätze der Überwachungsmannschaft. Auf einem Podest in der Mitte der Kommandoebene, das die Projektionsbasis überragte, standen die Tischkonsolen und Monitorenpaneele des Direktionsstabs und seiner Assistenten.
    Das gesamte Team, darunter auch Cordelles Gruppe, war anwesend. Seine Angehörigen saßen entweder an ihren zugewiesenen Plätzen oder standen in Zweier- und Dreiergruppen um die Kommandoebene herum und warteten darauf, dass das Experiment begann. Die diensttuenden Gruppen kamen ihren gut eingeübten Aufgaben nach, und die Szene machte einen ruhigen und ordentlichen Eindruck, aber die Atmosphäre war spannungsgeladen, denn nun näherte sich der Augenblick, für den mehr als ein halbes Jahr hektischer Planung und Vorbereitung notwendig gewesen war.
    Dyer lehnte sich in seinem Stuhl zurück, der auf dem Podest stand, und sah sich ohne Hast um. Kim und Fred Hayes studierten die Überwachungskonsolen und diskutierten mit gesenkter Stimme die letzten Details. Ein paar Meter von ihnen entfernt tippte Ron wortlos in rasender Geschwindigkeit Anweisungsketten in eine weitere Konsole hinein. Eric Jassic und Chris begannen mit der Überprüfung von einigen Kommunikationsverbindungen, während Frank Wescott bei einer kleinen Gruppe von KIM-Leuten stand und von der Seite aus zusah. Krantz saß in Dyers Nähe und bestätigte die Zustandsberichte, die von verschiedenen Teilen des Projekts eintrafen. Weiter unten stand General Dyer in einem Halbkreis von Adjutanten und wartete darauf, dass die Wissenschaftler die ersten Schüsse der Schlacht meldeten. Als Dyers Blick den Raum durchschweifte, fiel er auf Laura, die bei einer zusätzlichen Station über der Hauptebene saß und in einen Kleinschirm hineinsprach, den sie dicht vor den Mund hielt. Sie diktierte ohne Zweifel Notizen über die Vorgänge. Sie fing Dyers Blick auf, und er zwinkerte ihr instinktiv zu. Sie antwortete ihm mit einem schnellen Lächeln voller Vertrauen.
    Als Teil der Tests, die während der letzten Wochen vor der Übergabe des Spartakus-Systems durchgeführt

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