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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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das meine ich wohl. Resultate.
    Wenn irgendetwas keine Resultate produziert, kann man nie wissen, ob man richtig oder falsch gedacht hat. Man kann daran glauben, soviel man will, aber wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass man es nicht wissen kann.«
    »Großer Gott, Sie fangen ja an, sich wie eine Wissenschaftlerin anzuhören«, sagte ihr Dyer. »Haben Sie sich das alles gerade eben überlegt?«
    »Nein«, antwortete Laura. »Das geht mir schon seit einiger Zeit im Kopf herum. Sie müssten es ja wissen. Sie haben das meiste davon ja schon gesagt.«
    »Ich hatte irgendwie immer den Eindruck, dass meine Äußerungen von reiner Wahrheit auf steinigen Boden fallen«, antwortete er.
    Laura lachte kurz. »Sie klingen wie Chris. Okay, ich weiß, dass ich manchmal etwas kleingeistig geklungen habe, aber vergessen Sie nicht, dass ich eine Aufgabe zu erledigen hatte! Ich sollte herausbekommen, wie ihr Wissenschaftler denkt und welche Gefühle ihr über die Dinge im allgemeinen entwickelt. Ich wollte eben ein vollständiges Bild. Ich war neugierig darauf, wie ihr mit hartnäckigen Leuten umgeht, nicht nur mit netten Leuten, die immer das Richtige sagen.«
    Dyer sah zu ihr hoch, als die Bedeutung ihrer Worte langsam bei ihm durchsickerte. Seine Augen weiteten sich, und er hob langsam einen anklagenden Finger, um direkt auf sie zu deuten.
    »Sie … Schlange!« rief er. »Sie heimtückische, berechnende Schlange! Sie meinen, Sie haben die ganze Zeit dagesessen und es dazu gebracht, dass ich mich wie ein Trottel aufführte, wütend wurde und Ihnen all meine Prinzipien predigte … und die ganze Zeit haben Sie …« Seine Stimme erstarb.
    Laura lachte kehlig und nickte frech mit dem Kopf. »Ich musste sehen, was Sie damit anfangen würden. Eigentlich bin ich auf Dauer gar nicht so schlimm. Ich glaube auch nicht, dass Sie das von mir denken, denn sonst würden wir nicht hier sitzen, oder?« Dyer sah sie noch immer indigniert an.
    »Das glaube ich nicht«, erklärte er schließlich. »Was Sie wirklich meinen, ist, dass Sie es gerade erst kapiert haben und nicht zugeben wollen, vorher total verworrene Vorstellungen gehabt zu haben. Sie wollen einfach nicht zugeben, dass Sie unrecht hatten.« Er schob herausfordernd seine Kinnlade vor.
    »Wenn Sie weiter darauf bestehen, das zu glauben, was Sie glauben wollen, statt die Fakten zu akzeptieren, dann ist das Ihre Sache«, sagte Laura mit süßlicher Stimme. »Ich persönlich würde aber sagen, dass das keine sehr wissenschaftliche Einstellung ist. Das hört sich für mich mehr so an, als würden Sie in Ihren eingefahrenen Denkstrukturen auf Ihren Vorurteilen beharren. Sie sollten es wirklich einmal mit etwas mehr Objektivität versuchen, wissen Sie.«
    »Jetzt will ich Ihnen einmal etwas sagen«, sagte Dyer, während sie aufstanden und er den Rucksack wieder schulterte. »Wenn es in meinem Leben etwas gibt, was ich hasse, dann sind das Konvertiten. Sie diskutieren, bis sie schwarz sind, und dann fällt eines Tages der Groschen, und sie verwandeln sich in Fanatiker. Dann rennen sie überall herum und versuchen, alle anderen ebenfalls zu bekehren. Ich hasse sie.«
    »Ich bin kein Konvertit«, beharrte Laura. »Naturwissenschaft hat mich schon immer interessiert. Warum, glauben Sie wohl, habe ich sonst von Zeegram den Auftrag bekommen? Außerdem waren Sie es, der dauernd gepredigt hat. Damit wären Sie der Konvertit.«
    »Quatsch. Ich hasse Konvertiten.«
    Sie waren ungefähr hundert Fuß ins Tal hinabgestiegen, als eine kleine Prozession von Drohnen vorbeikam. Sie flogen ungefähr zehn Fuß hoch in der entgegengesetzten Richtung und waren vermutlich mit irgendeiner Wartungsaufgabe betraut. Da war eine Kugeldrohne, eine Krabbendrohne, ein elektrischer Toaster und noch zwei andere, die Dyer nicht sofort erkannte. Einer von ihnen trug einen parabolischen Teller auf seiner Oberseite, der auf einen kurzen Träger montiert war. Es gehörte zu den Funktionen dieses Drohnenmodells, als Relaisstation für die Kontrollsignale von den weit entfernten Funkstellen zu dienen, die von Spartakus ausgestrahlt wurden; damit konnten die Drohnen ungehindert an abgelegenen Stellen operieren.
    Dyer und Laura blieben lächelnd stehen, um die bizarre Truppe auf ihrem Weg zu beobachten. Eine Linse in der Kugeldrohne drehte sich ihnen zu, und die Relaisdrohne schwang sich in der Luft zu ihnen herum, ohne ihre Richtung zu ändern. Der Anblick, wie sie auf komische Art seitwärts weiterglitt, dabei aber in der

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