Der Computer Satellit
Nebenschirm in der Konsole zu kommunizieren.
»Stimmt, Sie haben recht«, erklärte er gereizt. »Die Schüsse lagen zu knapp, und die neuesten Berechnungen ergeben, dass die Zweihundertdreier für fünf weitere Runden außer Gefecht sind. Was sollen Sie also unternehmen?«
»Was Ray sagte«, erwiderte Chris. »Einen Infanteriestoßtrupp auf den Kamm schicken, die Panzer dort eingraben, wo sie sich im Augenblick befinden, und zwei weitere Brigaden hinter dem Dorf an der linken Flanke als Deckung hinaufschicken. Wenn dann irgendetwas über den Hügelkamm rüberkommt, verhalten wir uns so, als seien wir überrascht worden, und ziehen uns ins Dorf zurück. Wenn sie uns verfolgen, führen wir sie direkt in das Feuer unserer Fünfundvierziger hinein. So wie ihre Granaten gefallen sind, könnte ich mir vorstellen, dass sie nicht wissen, dass die Fünfundvierziger überhaupt schon da sind. Dann schlagen wir sie mit ihren eigenen Methoden.«
Ron starrte eine Zeitlang auf den Schirm und schätzte die Lage ein.
»Okay«, sagte er schließlich einfach nur und begann Befehle in das Konsolenpult einzutippen.
Dyer schaute zu, wie sich kleine Gruppen roter Symbole auf den Weg zu ihren neuen Standorten machten. Dann wandte Ron seine Aufmerksamkeit anderen Bereichen des Displays zu. Er vollführte taktische Bewegungen in anderen Gebieten, die er offenbar mit Chris bereits abgesprochen hatte. Dyer überließ Ron seinen Aufgaben.
»Ihr habt Hektor heute ja schon früh wieder in die Ecke gestellt, wie? Hattet gestern wohl einen langen Tag?«
»Wir haben bis nach zehn Uhr daran gesessen«, informierte ihn Chris. »Was haben Sie mit diesen Veränderungen im Sinn, die Sie in die B7 eingebaut haben? Hektor hat verrückt gespielt.«
»Ich habe damit versucht, seine Abstraktionsfähigkeiten zu verbessern«, antwortete Dyer. Er sah Chris’ Gesichtsausdruck und grinste. »Wieso, hat es nicht geklappt?«
»Nicht geklappt!« Chris zog seine Mundwinkel nach unten, und sein Gesicht verzerrte sich dadurch zu einer Grimasse. »Allerdings hat es geklappt. Es hat sogar zu gut geklappt. Er hat zu stark abstrahiert.«
»Auf welche Weise?«
»Da FISE mittlerweile erkannt hat, dass Brutus über einige der gleichen grundlegenden Eigenschaften verfügt wie Hektor, verlangt er von Brutus all die Dinge, die Hektor tut. Er kann den Unterschied nicht erkennen … denkt, er sei sowohl Hektor als auch Brutus. Das Problem besteht darin, dass er Brutus nicht auf die gleiche Weise manipulieren kann – daher sorgt er dafür, dass Hektor ihn die ganze Zeit lang herumhetzt. Er versuchte, ihn auf Stühlen sitzen und vom Tisch essen zu lassen und eine Menge anderer idiotischer Sachen dieser Art, aber PROPS hat diese Spielchen nicht mitgemacht. Da entweder FISE oder aber Ron kurz vor dem Zusammenbruch standen, haben wir dann doch besser für den Rest des Tages Schluss gemacht.«
Dyer begann zu lachen. Ron stieß sich mit beiden Armen von der Schaltkonsole ab und blickte auf.
»Die Patrouille ist auf dem Weg nach oben«, verkündete er. »Sie ziehen Panzer auf der rechten Flanke zusammen, was auf einen Angriff hindeuten könnte. Daher setze ich eine Reservedivision von hinten her auf diesen Abschnitt zu in Marsch. Unsere vordersten Truppen habe ich zur Flankensicherung bis zum See zurückgezogen. Wir dürfen also nichts riskieren. Jetzt wollen wir mal abwarten und sehen, was die anderen unternehmen.«
Der Schirm zeigte sich ohne jede Bewegung, während Mike und Dave in Cornell ihre nächsten Züge beratschlagten.
»Ich wollte euch beide mal was Bestimmtes fragen«, sagte Dyer und wechselte damit das Thema. »Ich habe gestern auf dem Rückweg von Washington in der Transportröhre mit Ted Richter gesprochen.« Chris und Ron blickten ihn neugierig an. »Erinnert ihr euch an das, wovon diese Leute aus Princeton geredet haben, als sie am Dienstag hier waren … dass sich TITAN dazu entschließen könnte, unabhängig zu werden und seine eigenen Ziele zu verfolgen? Ich weiß, dass ich darauf antwortete, dass dies meiner Meinung nach nie eintreten könne und so weiter, aber nehmen wir nur einmal an, dass es dazu in der Lage wäre. Was könnten wir unternehmen, um sicherzustellen, dass wir darüber informiert wären, bevor es Zeit hätte, zu weit zu gehen? Ich möchte mir gern neue Meinungen darüber anhören.« Die anderen zwei starrten zuerst ihn, dann sich selbst mit einem komischen Blick an. Chris verfiel sofort ins Grübeln und begann damit, die Fragestellung
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