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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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welchen?« fragte Krantz.
    »Es geht um die Leute, die andere Leute beobachten. Die Wissenschaftler sind auch Leute. Haben Sie daran gedacht, jemanden mit hinaufzunehmen, der auch sie beobachtet?«
    »Nicht speziell.« Krantz sah ein wenig verwirrt aus. »Ich nehme an, dass das zum normalen Tätigkeitsbereich der Psychologen gehören wird …« Er verzog sein Gesicht zu einem leichten Stirnrunzeln. »Ich bin eigentlich nicht ganz sicher, was Sie meinen. Denken Sie an zusätzliche Psychologen, die speziell dem Wissenschaftlerteam zugewiesen werden, oder was?«
    »Nicht direkt zusätzliche Psychologen«, sagte Dyer. »Eigentlich mehr zusätzlich zu den Psychologen … ein anderer Ansatz.«
    »Ich verstehe Sie immer noch nicht.«
    »Jemand, der Nichtspezialist ist und sie als Menschen sieht und nicht als psychologische Forschungsobjekte. Ein zusätzlicher menschlicher Ansatz. Wenn Sie sich Gedanken darüber machen, wie die Geschichte hinterher herauskommt, könnte eine solche Person einen großen Unterschied machen.«
    »Mmm …« Krantz musterte die Tischplatte und rieb sich langsam das Kinn. »Tatsächlich ein interessanter Gedanke.« Er sah scharf auf. »Warum? Schwebt Ihnen da speziell jemand vor?«
    »Ich kenne jemanden mit einer Menge Erfahrung in einem derartigen Aufgabenbereich. Zufällig ist sie schon einige Zeit genau damit in meiner Einheit beschäftigt. Vince Lewis hat einer der Medien-Kompanien seine Zustimmung dazu erteilt.«
    »Sie?« Krantz lehnte sich zurück und sah Dyer prüfend an. »Hübsch, oder?« fragte er beiläufig.
    Dyer zuckte die Achseln. »So könnte man es wohl ausdrücken. Auf jeden Fall macht es Spaß, mit ihr zusammen zu sein.« Er wedelte achtlos mit einer Hand. »Es war nur eine Idee.«
    Krantz’ Augen blitzten.
    »Wenn sie zu Ihrer Einheit gehört, warum sprechen Sie dann nicht mit ihr darüber?« fragte er.
    »Das kann ich nicht«, antwortete Dyer einfach. »Nach meinen Anweisungen darf ich nur Mitglieder meines Stabs ansprechen. Sie ist nicht einmal an der Universität angestellt.«
    »Ah, ich verstehe. Wenn mir die Idee aber gefallen würde, wäre es meine Aufgabe, mich über die entsprechenden Kanäle an sie zu wenden und den ersten Kontakt herzustellen. Ist das so?«
    Dyer schürzte seine Lippen und nickte, als sei ihm dieser Gedanke zum ersten Mal gekommen.
    »Ja«, sagte er. »Jetzt, wo sie das sagen, wird es wohl so sein.«
    »Ich würde das aber nur tun, wenn Sie sie speziell anfordern würden«, erinnerte ihn Krantz.
    »Das käme darauf an, ob Ihnen die Idee gefällt oder nicht, meinen Sie nicht auch?« sagte Dyer.
    Krantz dachte noch einen Moment lang nach, grinste dann und zog einen kleinen Schirm aus seiner Jackentasche.
    »Okay«, verkündete er. »Die Idee gefällt mir. Können Sie mir also spezifische Details nennen?«
     

14
     
    Drei Wochen später erschien Laura bei der HESPER-Einheit und verkündete, dies sei ihr letzter Besuch. Sie erklärte das damit, dass eine unerwartete Entwicklung eingetreten sei, die Vorrang vor ihrem Auftrag bei CUNY habe. Es sei eine Schande, sagte sie, besonders, da sie sie langsam alle kennenlerne, aber es sei vielleicht das beste, da ja Dyer sowieso mit dem größten Teil des Stabs wegginge, um an dem Trainingskurs bei der IRB teilzunehmen. Sie hoffte, dass sie irgendwann die Möglichkeit bekommen würde, dort weiterzumachen, wo sie aufgehört hatte, vielleicht im nächsten Jahr. Nachdem sie in der Einheit die Runde gemacht hatte, um sich persönlich von jedem Mitglied des Stabs zu verabschieden, fand sie sich schließlich wieder in Dyers Zimmer, um alles zum Abschluss zu bringen.
    »Und wohin gehen Sie?« fragte Dyer. »Oder ist das so geheim, dass Sie es uns nicht sagen können?«
    »Sie werden es nicht glauben«, warnte sie ihn.
    »Versuchen Sie es doch.«
    »Ausgerechnet nach China. Dort soll nach einem strengen Zeitplan eine Dokumentation erstellt werden … über die Entwicklung der nach-kommunistischen Kultur. Jemand von den Leuten, die daran beteiligt sind, ist plötzlich krank geworden, und man hat mich angewiesen, alles hinzuwerfen und dorthin zu kommen.«
    »Nach China, was?« Dyer konnte nur mit Mühe ein ernstes Gesicht bewahren. »Wohin genau? Können wir irgendwie in Verbindung bleiben?«
    Laura zuckte hilflos die Achseln. »Soweit ich informiert bin, werden wir dort ständig auf Achse sein. Ich kann Ihnen nur eines vorschlagen, nämlich Zeegram als Briefkasten zu benutzen. Die werden dann alles an mich weiterleiten.«

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