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Der Daleth-Effekt

Der Daleth-Effekt

Titel: Der Daleth-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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hatte.
    »Vergessen Sie, was hier heute passiert ist – das ist alles, was ich von Ihnen verlange. Sie haben noch nie von Professor Klein gehört, und Ihres Wissens hat er das Land nicht betreten. Das ist Ihre Version, gleichgültig wer Sie danach fragt.«
    Wer sollte schon fragen? Worum ging es denn überhaupt?
     

 
3.
     
    »Ich will sie wirklich nicht sprechen«, sagte Arnie. Durch das große Fenster schaute er auf den Park nahe der Universität.
    »Es würde den Fall für alle Beteiligten erleichtern, wenn du dich dazu entschließen könntest«, sagte Ove Rasmussen. Er saß hinter seinem großen Professorenschreibtisch in seinem mit Büchern vollgestopften Professorenbüro, und hinter ihm hingen die gerahmten Diplome und Preise wie heraldische Flaggen an der Wand.
    »Ist es wirklich so wichtig?« fragte Arnie und drehte sich um.
    »Ich fürchte ja. Deine israelischen Landsleute interessieren sich natürlich sehr dafür, was mit dir geschehen ist. Soweit ich weiß, haben sie durch einen Taxifahrer von deiner Flucht erfahren und festgestellt, daß du mit der SAS nach Belfast geflogen bist – ohne allerdings dort einzutreffen. Da die einzige Zwischenlandung hier in Kopenhagen stattfand, war es ziemlich schwierig, deinen Aufenthaltsort geheimzuhalten. Allerdings war zu hören, daß die Leute am Flughafen eine Zeitlang den Daumen auf der Sache gehabt haben.«
    »Leutnant Jørgensen scheint sich sein Gehalt für diesen Monat wirklich verdient zu haben.«
    »Allerdings. Er hat sich derart dickköpfig angestellt, daß es fast einen internationalen Eklat gegeben hätte, ehe das Ministerium deine Anwesenheit zugab. Und jetzt besteht man darauf, mit dir zu sprechen.«
    »Warum? Ich bin ein freier Mann. Ich kann reisen, wohin ich will.«
    »Sage das der Delegation. Es sind schon Andeutungen gemacht worden, daß wir dich entführt hätten …«
    »Was? Hält man die Dänen etwa für Araber oder so etwas?«
    Ove lachte und drehte seinen Stuhl herum, als Arnie ins Zimmer stapfte und sich vor seinem Tisch aufbaute. »Nein, die Sache liegt doch etwas anders«, sagte er. »Man weiß – natürlich inoffiziell –, daß du freiwillig hierhergekommen bist und daß dir nichts geschehen ist. Aber man ist natürlich sehr neugierig, den Grund für dein Handeln zu erfahren, und die Kommission wird erst wieder abreisen, wenn sie eine Antwort erhalten hat. Sie wohnt im Royal-Hotel und hat angedroht, eine Presseerklärung abzugeben, wenn du nicht zu sprechen bist.«
    »Das möchte ich natürlich nicht«, sagte Arnie, der jetzt doch etwas beunruhigt war.
    »Nein, daran liegt auch uns nichts. Deshalb möchten wir auch, daß du mit den Israelis zusammenkommst und ihnen sagst, daß es dir gutgeht und sie getrost mit dem nächsten Flugzeug nach Hause fliegen können. Mehr brauchst du gar nicht zu sagen.«
    »Mehr will ich auch gar nicht sagen. Wen hat man denn geschickt?«
    »Vier Leute, von denen ich drei nur für Jasager halte. Ich habe fast den ganzen Vormittag mit ihnen zugebracht, und der einzige, auf den es ankam, war ein gewisser General Gev.«
    »Du lieber Himmel – ausgerechnet Gev!«
    »Du kennst ihn?«
    »Leider zu gut. Und er kennt mich. Ich würde gern mit jemand anderem sprechen.«
    »Das dürfte leider nicht möglich sein. Gev wartet im Nebenzimmer. Er sagt, daß er geradewegs zur Presse geht, wenn er dich nicht zu Gesicht bekommt.«
    »Und das ist ihm ohne weiteres zuzutrauen. Er hat in der Wüste kämpfen gelernt – die beste Verteidigung ist ein guter Angriff. Bring ihn rein, damit wir es hinter uns haben. Aber laß mich nicht länger als eine Viertelstunde mit ihm allein – sonst könnte es passieren, daß er mich zur Rückkehr überredet.«
    »Das möchte ich bezweifeln.« Ove stand auf und deutete auf seinen Stuhl. »Setz dich hierhin und achte darauf, daß der Tisch immer zwischen euch ist – das gibt dir ein gewisses Machtgefühl. Außerdem muß er dann auf meinem Studentenstuhl sitzen, der wirklich hart wie Stein ist!«
    »Das wäre ihm egal, und wenn’s ein Kaktus wäre«, sagte Arnie bedrückt. »Du kennst ihn nämlich nicht.«
     
    Es war still, als sich die Tür geschlossen hatte. Arnie starrte auf seine Hände, die er auf dem Tisch gefaltet hatte, und überlegte, wie er sich verhalten sollte. Er durfte Gev vor allen Dingen nichts verraten.
    »Ein langer Weg von Tel Aviv«, sagte eine Stimme in gutturalem Hebräisch. Arnie stellte fest, daß Gev den Raum bereits betreten und die Tür hinter sich geschlossen

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