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Der Derbysieger

Der Derbysieger

Titel: Der Derbysieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Enthüllungen des Lords, daß er es nicht bemerkte.
    Eric Stantons Gesicht war bleich und hart.
    »Das ist wahr, Wilton«, sagte er streng. »Ich kann es an Ihrem Gesicht sehen.«
    »Ich - ich habe nur - getan, was ich für recht hielt«, erwiderte Toady verstört.
    »Lassen Sie mich bitte einen Augenblick mit diesem Mann allein«, bat Eric.
    Was die beiden miteinander besprachen, erfuhr niemand. Milton Sands beobachtete aus einiger Entfernung die Auseinandersetzung und sah nur, daß Stanton plötzlich Toady am Kragen packte und ihn heftig von sich stieß.

13
    »Die Wetten für das Derby haben eine eigenartige Wendung genommen«, schrieb der Berichterstatter des Sporting Journal. »Es ist eine merkwürdige Tatsache, daß die beiden Pferde, die am meisten für den Sieg genannt werden, noch fast unbekannt sind. Einmal handelt es sich um Portonius, den Sir George Frodmere gemeldet hat. Er ist ein Grauschimmel und hat sein erstes Rennen im vorigen Jahre mitgemacht. Donavan hat sich dagegen noch nicht auf der Rennbahn gezeigt. Auf Portonius ist bereits viel gesetzt worden. Das Pferd wird in Pennwaring auf dem Landgut von Sir George unter Ausschluß der Öffentlichkeit trainiert. Soweit unsere Informationen reichen, scheint das Tier in bester Form zu sein. Donavan ist das Eigentum Mr. John Presidents, dessen Farben dem Publikum bekannt sind durch die wiederholten Siege des berühmten Hengstes Dean. Donavan wird in der Öffentlichkeit trainiert, und man kann sich einen Begriff von seinen Fähigkeiten machen, wenn man ihn in Sussex Downs sieht, wo er täglich mit Dean trainiert wird. Auch Donavan ist in der besten Verfassung.«
    »Was meint der Kerl bloß mit dem Ausdruck ›unter Ausschluß der Öffentlichkeit‹?« brummte Sir George, als er mit Toady beim Frühstück saß.
    »Wie soll ich das wissen?« fragte Wilton. »Sie tun ja so, als ob ich den Artikel geschrieben hätte.«
    »Ich möchte wirklich wissen, was er damit sagen will -sprechen die Leute eigentlich viel über Portonius?«
    Toady schüttelte den Kopf.
    »Nein. Geredet wird natürlich immer. Einige Leute wundern sich, daß Sie ihn hier auf Ihrem Gut trainieren lassen, statt in Newmarket mit Ihren anderen Pferden. Und im Klub hält man sich darüber auf, daß Buncher Ihr Trainer ist - das war ja zu erwarten. Sie wissen doch, in welchem Ruf der Mann steht.«
    »Sie können Ihren Freunden sagen, daß ich meine Pferde trainiere, wo es mir beliebt«, entgegnete Sir George trotzig. »Und Sie wissen auch, daß ich Buncher außerordentlich gut brauchen kann. Er hat ungewöhnliche Fähigkeiten und kann ein Tier glänzend beurteilen. Und mir sagt er die Wahrheit, mich führt er nicht hinters Licht. Ich weiß so viel von ihm, daß ich ihn jeden Augenblick ins Gefängnis bringen könnte.«
    Toady nickte.
    »Ich weiß mehr von Bunchers Sündenregister als irgendein anderer«, fuhr Sir George fort. »Er wäre der beste Trainer von England, wenn er sich nicht dem Trunk ergeben hätte. Ich traf ihn zufällig wieder, nachdem er jahrelang verschollen war, und ich nahm ihn in Schutz, als die Polizei ihn wegen Falschmünzerei suchte. Eines Abends kam er zu mir. Früher hatte er schon mehrere Aufträge für mich zu meiner Zufriedenheit erledigt. Er war damals ganz außer sich vor Schrecken und Furcht, aber ich habe ihm durchgeholfen. Ich verschaffte ihm ein Alibi, indem ich vor Gericht angab, daß er mein Angestellter wäre und sich während der Zeit, in der er gefälschte Banknoten ausgegeben haben sollte, in meinem Hause aufgehalten hätte.«
    »Er ist Ihnen zu größtem Dank verpflichtet«, stimmte Wilton bei.
    »Ich lasse einen guten Bekannten niemals im Stich«, bemerkte Sir George selbstgefällig, »ganz gleich, ob er ein Stallknecht oder ein Kabinettsminister ist - besonders, wenn ich seine Dienste gebrauchen kann.«
    Er nahm die Zeitung wieder auf und las den Abschnitt noch einmal durch, über den er sich ärgerte.
    »Wenn die Leute etwa glauben, daß ich sie einlade, mein Pferd hier genauer bei der Arbeit zu beobachten, dann haben sie sich schwer geirrt«, sagte er aufgebracht und warf die Zeitung auf den Tisch. »Aber jetzt erzählen Sie mir einmal Ihre Neuigkeiten.«
    Toady war erst am Abend vorher von London gekommen.
    »Ich habe auf Portonius’ Sieg soviel gesetzt, daß Sie vierundzwanzigtausend Pfund gewinnen, wenn er im Derby Erster wird.« Toady zog sein Notizbuch heraus. »Man kann immer noch Wetten auf eins zu sechs abschließen.«
    »Wie steht es denn

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