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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Er wollte Finlay nicht unbedingt aus dem Weg gehen, aber dieser hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er sich für seine Tochter einen wohlhabenden Ehemann wünschte, dass sie in seinen Augen etwas Besseres verdient hatte als einen Minenarbeiter, der in einer Erdwohnung hauste.
    Doch Abbey und Neal hatten einen Plan. Neal hoffte, Finlay werde seine Meinung ändern, wenn er sich ein Stück Land kaufen und beweisen könnte, wie zuverlässig und fleißig er war, deshalb sparte er jeden Penny, den er erübrigen konnte. Einfach war das allerdings nicht, weil er seine Mutter Meg und seine beiden Schwestern, die Zwillinge Emily und Amy, die noch zur Schule gingen, unterstützen musste. Sie alle wohnten eine knappe Meile von den Scottsdales entfernt auf der anderen Seite der Creek Street.
    Eine Stunde war vergangen, als ein vertrautes Pfeifen die gedrückte Stille durchbrach, die sich nach dem Tod des kleinen Ely über die Siedlung gelegt hatte. Finlay, betrunken und nichts ahnend von dem Unglück, das sich ereignet hatte, schwankte nach Hause. Abbey lauschte angestrengt. Sie erkannte meist schon an dem Lied, das er pfiff, wie viel er getrunken hatte und in welcher Stimmung er folglich sein würde. Abbey nahm es ihrem Vater übel, dass er so viel Geld für Alkohol und Wetten ausgab und sein Ziel, ein besseres Leben für sie beide zu erreichen, dadurch in weite Ferne rückte. Nach zwei oder drei Bier war er zuversichtlich, dass sich bald alles zum Besseren wenden würde, doch es blieb nur selten bei zwei oder drei Bier. Nach vier oder fünf Gläsern wurde Finlay schwermütig oder patriotisch, und hatte er noch mehr getrunken, war er übelster Laune und sah alles schwarz. Abbey hasste es, wenn er so war, aber da sie ihn nicht ändern konnte, wie sie mittlerweile eingesehen hatte, tröstete sie sich mit der Vorfreude auf ihre gemeinsame Zukunft mit Neal.
    An diesem Abend jedoch war Finlay guter Dinge. Abbey merkte es daran, dass er Brian Boru’s March pfiff. War er sinnlos betrunken, bevorzugte er The Lamentation of Deirdre . Das war ein Lieblingslied ihrer Mutter gewesen. Abbey graute es vor dieser Melodie, weil sie bedeutete, dass ihr Vater in Weltuntergangsstimmung war.
    »Abigail, mein Engelchen!«, begrüßte Finlay seine Tochter fröhlich, als er durch die niedrige Tür eintrat. »Was hast du uns denn heute Abend Gutes zu essen gemacht?«
    Abbey, die auf dem Boden aus gestampfter Erde saß, blickte nur flüchtig auf. »Nicht so laut, Vater! Der kleine Ely ist gestorben.«
    Finlay machte ein bestürztes Gesicht. »Das ist eine schlimme Nachricht«, brummte er. »Er war ein feiner kleiner Kerl.«
    »Ja, das war er«, murmelte Abbey traurig, als sie sich seinen roten Lockenkopf und sein spitzbübisches Lächeln ins Gedächtnis rief. Einen kleinen Kobold hatte sie ihn immer genannt. An ihre eigenen Geschwister konnte sie sich zu ihrem Bedauern kaum noch erinnern, aber sie würde niemals die Tränen vergessen, die ihre Mutter so oft vergossen hatte.
    Abbey schniefte und kämpfte gegen die tiefe Rührung an, die sie verspürte. »Hast du Evelyn denn nicht weinen hören, als du bei den Dugans vorbeigegangen bist?«
    Finlay schüttelte den Kopf. »Nein.« Er wollte sich hinsetzen, verlor aber das Gleichgewicht und fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Ächzend drehte er sich um und stieß dabei mit dem Fuß in die Feuerstelle. Asche wirbelte auf. Finlay lachte leise in sich hinein.
    Abbey, die ihn viele Male in diesem Zustand gesehen hatte, war nicht beunruhigt. Sie schnalzte nur missbilligend mit der Zunge, so wie ihre Mutter es immer getan hatte, wenn sie sich über Finlay geärgert hatte. Ihr Vater nahm ihr das nicht übel, im Gegenteil: Er fand es auf seltsame Weise tröstlich, dass sie ihn oft zurechtwies wie eine Ehefrau.
    »Wir haben etwas zu feiern, Abbey«, sagte er und lächelte.
    »So? Was denn?« Abbey schöpfte ihm Suppe in einen tiefen Teller und brach ein Stück von dem Fladenbrot ab, das sie gebacken hatte. Eine gute Nachricht wäre eine willkommene Abwechslung.
    »Wir beide sind kommenden Samstagabend zum Essen nach Martindale Hall eingeladen«, antwortete Finlay aufgeregt.
    Abbey starrte ihren Vater über das Feuer hinweg an. Verblüffung zeigte sich auf ihrem hübschen Gesicht. »Nach Martindale Hall? Wieso hat man uns dorthin eingeladen?« Sie wusste, dass Ebenezer Mason, der Eigentümer der Mine, nichts als Verachtung für seine Arbeiter übrighatte, deshalb wunderte sie sich über diese Einladung in sein

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