Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman
ganz allein, und das konnte ich nur auf Martindale. Ich dachte, du verstehst das vielleicht nicht, weil es Ebenezers Kind war. Es hört sich vielleicht merkwürdig an, aber ich musste mich auch den bösen Geistern der Vergangenheit stellen, bevor ich an die Zukunft denken konnte, und alles Böse in meinem Leben ging von jenem Haus aus. Es ist jetzt nicht mehr das gleiche Haus. Ich habe Ebenezers Habseligkeiten versteigern lassen und mit dem Erlös Wiegen und Kinderkleidung gekauft. Endlich ist ein richtiges Zuhause aus Martindale geworden. Aber es ist nicht mein Zuhause. Mein Zuhause ist hier, und du bist die Seele von Bungaree.«
Jack schüttelte den Kopf. »Du warst es, die Bungaree Leben eingehaucht hat, Abbey. Erst du hast es zu einem richtigen Zuhause gemacht. Du hast mir mehr gefehlt, als ich dir je sagen kann. Meine Mutter hat dich auch vermisst. Sie hat mir die Hölle heißgemacht, weil ich dich nicht zurückgeholt habe! Ich glaube, früher oder später wäre sie selbst nach Martindale gefahren, um dich zu holen.«
Abbey musste lachen, weil Sybil genau das vorgehabt hatte.
»Ich war ein solcher Idiot«, fügte Jack hinzu.
Abbey warf ihm ihre Arme um den Hals. »Solange du mir gehörst …« Sie küssten sich zärtlich.
Ein lautes Blöken ließ sie auseinanderfahren. Es war Josephine, die auf sich aufmerksam gemacht hatte.
»Sieh sie dir an, Jack! Ist sie nicht wunderhübsch?«
Er zog Abbey an sich. »Lange nicht so hübsch wie du«, neckte er sie und hielt sie so fest, als wollte er sie nie wieder gehen lassen.
Zum Jahresende gaben sich Jack und Abbey an einem Sonntagmorgen in St. Michael das Jawort. Elsa und Marie fungierten als Brautjungfern, und Sybil führte die Braut zum Altar. Winston, Mrs. Hendy und Louise waren ebenso anwesend wie William, Martha, der kleine Gerald und alle Nachbarn.
Abbey trug das Brautkleid, in dem Sybil Jacks Vater geheiratet hatte. An einer Leine führte sie Josephine mit sich, die eine riesige rote Schleife um den Hals gebunden hatte. Die Hochzeitsgäste lachten schallend, und Jack, der von Abbeys Plänen nichts geahnt hatte, musste grinsen.
»Was hat das denn zu bedeuten?«, fragte Pater John stirnrunzelnd. »Was hat das Tier hier zu suchen?«
»Das Lamm ist schuld daran, dass ich mich in die zukünftige Mrs. Jack Hawker verliebt habe«, erklärte Jack.
»Oh«, machte Pater John. »Nun, wenn das so ist, wollen wir mal ein Auge zudrücken, nicht wahr?«
»Ja, ich will«, sagte Jack todernst.
»Ja, ich will«, sagte auch Abbey, die kichernd zum Altar schritt.
»Benehmt euch, ihr zwei«, ermahnte Pater John sie. »Noch habe ich euch nicht gefragt.« Er war seit einem Monat trocken und ziemlich nervös. Er hoffte inständig, dass ihm während der Zeremonie kein Fehler unterlief.
Abbey trat neben Jack. Er beugte sich zu ihr und küsste sie.
»Es war noch keine Rede davon, dass Sie die Braut küssen dürfen«, tadelte der Pater. Als die beiden nicht auf ihn achteten und sich abermals küssten, klappte er seine Bibel zu, verdrehte viel sagend die Augen und verwünschte sich dafür, dass er ausgerechnet kurz vor diesem Ereignis mit dem Trinken aufgehört hatte. »Ich geb’s auf!«
Jack und Abbey mussten lachen, und Pater John stimmte zu guter Letzt mit ein.
»Schön, können wir jetzt endlich anfangen? Seid ihr bereit?«
»Ohne jeden Zweifel«, erwiderte Jack und strahlte Abbey an.
Danksagung
Ich danke Sally Hawker von Burgaree Station, für ihre Hilfe und ihre Gastfreundschaft bei meinen Recherchen zu diesem Roman. Sally und George Hawker leben mit ihrer Familie in fünfter Generation auf Bungaree Station.
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