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Der Duft der Pfirsichblüte: Eine Australien-Saga (German Edition)

Der Duft der Pfirsichblüte: Eine Australien-Saga (German Edition)

Titel: Der Duft der Pfirsichblüte: Eine Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Trodler
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Umgebungen sie ängstigten. Überdies schien es in diesem Haus von Dienstboten nur so zu wimmeln. Man wusste nicht so recht, was man selber tun durfte und was nicht.
    »Ich dachte, die arbeiten alle auf seinen Feldern«, meinte Elizabeth erstaunt und musste sich gefallen lassen, dass man ihr die leere Teetasse aus der Hand nahm und durch eine neue, frischgefüllte ersetzte.
    »Oh, das ist ja nur ein Teil unserer Dienstboten.« Catherine Ward hatte die Bemerkung gehört. Sie war Brownes Schwester und auf tragische Weise früh verwitwet, wie sie wissen ließ. Browne war mit ihr und den beiden Jungen zusammen nach New South Wales gekommen, und sie hatte Abbotsbury mit aufgebaut, bevor Mrs. Browne aus Kalkutta hergekommen war, wo die Brownes zuvor gelebt hatten. Catherines Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel aufkommen, dass sie sich als Hausherrin von Abbotsbury sah.
    »Wir haben genug Personal für Haus und Land.« Siewinkte hoheitsvoll, und zwei Diener brachten noch dampfende Honigküchlein. Ihre schwarzen Gesichter waren ausdruckslos, die Augen jedoch flink. Einer von ihnen wagte sogar, zu Penelope Blickkontakt aufzunehmen. Seinen Gesichtsausdruck konnte sie nicht erkennen. Aber dass seine Augen ihr ins Herz schauten, spürte sie. Traurig schauten sie drein.
    »Diese Dienstboten hier sind auch für Stall und Garten zuständig. Sie werden sehen, dass sich alles in bestem Zustand befindet – wie wir das eben aus Indien gewöhnt sind. Wir haben den Wesir des Maharadscha oft zu Gast gehabt.« Catherine lächelte selbstgefällig und strich sich eine Strähne hinters Ohr.
    Mrs. Browne hatte sich nach der Begrüßung mit Kopfschmerzen entschuldigt. »Sie leidet sehr«, ließ Catherine die Besucher wissen. »Das Klima bekommt ihr nicht, und ich glaube, sie hat Heimweh. William sollte sie zurück nach Kalkutta schicken, dort fühlt sie sich zu Hause. New South Wales ist ein zu hartes Land, sie ist ja von solch zarter Gesundheit.«
    Penelope erinnerte sich an die körperlich kräftige Frau, die sie nach kurzer Begrüßung verlassen hatte. Ein unterdrückter Unfriede war überall in diesem Haus zu spüren.
    Die Behausungen der Inder waren Baracken, denen Teile des Daches fehlten. Notdürftig hatte man versucht, die Löcher mit Zweigen und großen Blättern zu stopfen. Es stank nach Exkrementen, weil die Fallgrube nicht tief genug ausgehoben war. In der Ecke hatten sich die Bewohner selber eine Kochstelle eingerichtet, offenbar war ein gemeinsames Essen im Haus nicht vorgesehen.
    Eines der Mädchen führte Elizabeth schüchtern herum und zuckte immer wieder mit den Schultern – sie verstandkein Englisch, sie konnte nur ihr armseliges Leben vorzeigen.
    »Aber ich bitte Sie, wer wird denn deshalb solch einen Aufstand machen? Unsere Arbeiter sind mit allem wohlversorgt«, erklang Catherines Stimme aus dem Hof. »Schließlich sind sie zum Arbeiten hier und nicht für ein feines Leben. Wissen Sie, wo diese Leute herkommen? Aus armseligen Hütten haben wir sie herausgeholt, dagegen sind dies hier Paläste. Finden Sie nicht?«
    Penelope tastete sich an der Hütte vorbei. Ein kleiner Pfad führte zwischen Sträuchern hindurch. Sie überlegte, ob sie es wohl wagen konnte, alleine …
    »Du wirst nun in den Urwald gehen und von einem Raubtier überfallen werden, damit ich dich retten komme – ist es so?« Bernhards Stimme ließ sie aufschrecken. Sie klang so jugendlich und munter wie lange nicht mehr. Ihm schien der Tag ohne Hospital gutzutun, denn er schloss sie in die Arme, ohne sich darum zu scheren, ob jemand ihr sorgloses Tun beobachtete, und lächelte. »Bin ich Raubtier oder Ritter, mein Fräulein?«, flüsterte er an ihrer Wange.
    Sie umschlang ihn mit beiden Armen und kuschelte sich an ihn. »Du warst immer nur der Ritter. Vom ersten Tag an.«
    »Und du warst immer schon mein Fräulein. Vom ersten Tag an«, flüsterte er. »Komm, lass uns auf Raubtierjagd gehen.« Er nahm ihre Hand und führte sie den Pfad hinunter, durch einen niedrigen Akazienwald, bis er plötzlich stehenblieb.
    »Verflucht – hier stinkt es. Das gefällt mir nicht. Du … du solltest vielleicht zum Haus zurück –«
    »Ich bleibe bei dir«, unterbrach sie ihn. »Ich kann das aushalten.«
    Er drückte sie kurz an sich und zog sie dann weiter. Nachder nächsten Biegung kam der kleine Flussarm des Parramatta in Sicht. Penelope sah schemenhaft, wie sich Menschen im Wasser bewegten, und es roch durchdringend nach Abort.
    »Das ist allerdings ein Ding«,

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