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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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einerlei ist.«
    Der Arzthelfer wich zurück.
    George sah die junge schwarze Frau wieder an und stellte fest, daß die Augen, die seinen Blick erwiderten, wach waren und wahrnahmen.
    »Was ist mit mir passiert?«
    George erinnerte sich an den Mann, der einem anderen Mann erzählt hatte, was angeblich ihre letzten Worte gewesen waren (sie würde den Wichser jagen und seinen Arsch kalt machen, und so weiter). Dieser Mann war weiß gewesen. Jetzt kam George zu der Überzeugung, daß alles erfunden gewesen war und entweder der seltsamen menschlichen Neigung entsprang, dramatische Situationen noch dramatischer zu machen, oder einfach Rassenvorurteilen. Dies war eine kultivierte, intelligente Frau.
    »Sie hatten einen Unfall«, sagte er. »Sie wurden…«
    Sie machte die Augen zu, und er dachte, sie würde wieder einschlafen. Gut. Sollte jemand anders ihr erzählen, daß sie die Beine verloren hatte. Jemand, der mehr als siebentausendsechshundert Dollar im Jahr verdiente. Er hatte sich ein wenig nach links gebeugt um noch einmal ihren Puls zu fühlen, als sie die Augen wieder aufmachte. Als sie das getan hatte, sah George Shavers eine andere Frau an.
    »Pissah hat meine Füße abgesäbelt. Habse wegfliegen gespürt. Is dassier ‘n Krankenwagen?«
    »J-J-Ja«, sagte George. Er brauchte plötzlich etwas zu trinken. Nicht notwendigerweise Alkohol. Nur etwas Nasses. Seine Stimme war trocken. Dies war, als würde man Spencer Tracy in Dr. Jeckyll und Mr. Hyde in echt sehen.
    »Hamse’n ‘schissnen Wichsah jeschnappt?«
    »Nein«, sagte George und dachte: Der Mann hat recht gehabt, gottverdammt, der Mann hat tatsächlich recht gehabt.
    George bekam am Rande mit, daß die Arzthelfer, die in der Nähe gekauert hatten (wahrscheinlich in der Hoffnung, er würde einen Fehler machen), sich nacheinander zurückzogen.
    »Gut. Scheißbulln würdenen sowieso nur abhaun lassen. Ich krieg’n. Schneid ihm’n Schwanz ab. Hurrnsohn! Ich sag dir, was ich mittem Hurrnsohn mache! Sag dir eins, verwichster Pisser! Sag dir… sag…«
    Ihre Augen blinzelten wieder, und George dachte: Ja, schlaf wieder, bitte schlaf wieder, dafür werde ich nicht bezahlt, das verstehe ich nicht, sie haben uns was über Schock erzählt, aber niemand hat etwas von Schizophrenie als Folge gesa…
    Die Augen gingen auf. Die erste Frau war da.
    »Was für ein Unfall war es denn?« fragte sie. »Ich erinnere mich, ich bin aus dem I gekommen…«
    »Ei?« sagte er dümmlich.
    Sie lächelte ein wenig. Ein schmerzverzerrtes Lächeln. »Dem Hungry I. Das ist ein Kaffeehaus.«
    »Oh. Ja. Richtig.«
    Bei der anderen hatte er sich, verletzt oder nicht, ein wenig schmutzig und krank gefühlt. Bei dieser hier fühlte er sich wie ein Ritter in einer Artus-Geschichte, ein Ritter, der die Reine Dame erfolgreich aus den Fängen des Drachen gerettet hat.
    »Ich erinnere mich, ich bin die Treppe zur Haltestelle hinuntergegangen, und danach…«
    »Jemand hat Sie gestoßen.« Es hörte sich dumm an, aber was war daran schlimm? Es war dumm.
    »Vor den Zug gestoßen?«
    »Ja.«
    »Habe ich die Beine verloren?«
    George versuchte zu schlucken, konnte es aber nicht. In seinem Hals schien nichts zu sein, um die Maschinerie zu schmieren.
    »Nicht ganz«, sagte er geistlos, und sie machte die Augen zu.
    Laß sie ohnmächtig werden, dachte er dann, bitte, laß sie ohnmächtig werden…
    Sie gingen blitzend wieder auf. Eine Hand schnellte hoch und kratzte Zentimeter von seinem Gesicht entfernt fünf Schlitze in die Luft – etwas näher, und er wäre selbst in der Unfallaufnahme gelandet und hätte die Wangen genäht bekommen, statt mit Julio Estavez Chesties zu rauchen.
    »IHR SEID NIX WEITER ALS ‘NE DRECKSBANDE VON HURRNSÖHNEN«, kreischte sie. Ihr Gesicht war monströs, die Augen vom Licht der Hölle selbst erfüllt. Es war nicht einmal mehr das Gesicht eines menschlichen Wesens. »ICH WERD JEDEN VERDAMMTEN BLASSN WICHSAH ABMURKSN, WENN ICH’N SEH! WERDSE RUCKZUCK SCHNAPPEN! WERD IHRE EIER ABSCHNEIDEN UND IHNEN INNE VISAGEN SPUCKEN! WERD…«
    Es war verrückt. Sie redete wie die Karikatur einer Farbigen. Butterfly McQueen als Loony Tune. Sie – oder es – schien außerdem übermenschlich zu sein. Dieses schreiende, zuckende Ding konnte nicht erst vor einer halben Stunde von einer U-Bahn einen unzureichenden chirurgischen Eingriff verpaßt bekommen haben. Sie biß. Sie krallte immer wieder nach ihm. Rotz flog ihr aus der Nase. Spucke von den Lippen. Unflat ergoß sich aus ihrem

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