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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Herzen lacht. Die anderen zwingen sich nur dazu.
    Jedenfalls habe ich eines Tages ein Gespräch mit ihm angefangen. Auf der Hauptstraße war das, vor dem Kino. Krieg der Sterne wurde zum x-ten Mal gezeigt. Wenn es einen Film gibt, von dem die Brecher nie genug kriegen können, dann ist das Krieg der Sterne.
    Ich habe ihn gefragt, ob er wisse, wo sein Name herkomme. Er hat geantwortet, ja, natürlich wisse er das – von seiner Clan-Familie. Jeder Can-Toi erhält irgendwann im Lauf seiner Entwicklung von seiner Clan-Familie einen Hume-Namen; es handelt sich dabei um eine Art Mannbarkeitsritual. Dinky sagt, dass sie den Namen kriegen, wenn sie sich zum ersten Mal erfolgreich einen runtergeholt haben, aber das ist bloß wieder einer seiner typischen Sprüche. Tatsache ist, dass wir’s nicht wissen und dass es auch nicht wichtig ist. Manche dieser Namen sind schon ziemlich lächerlich. Beispielsweise gibt’s hier einen Kerl, der wie Rondo Hatton aussieht, ein Filmschauspieler aus den Dreißigerjahren, der an Akromegalie litt und deshalb immer Monster und Psychopathen spielte, aber er heißt Thomas Carlyle. Außerdem gibt’s hier einen Beowulf und einen Typen namens Van Gogh Baez.«
    Susannah, ein alter Bleecker-Street-Folkie, verbarg ihr Gesicht in den Händen, um einen Kicheranfall zu unterdrücken.
    »Jedenfalls habe ich ihm erzählt, dass Trampas eine Figur aus dem berühmten Westernroman Der Virginier ist. Nur der zweite Mann hinter dem wahren Helden, gewiss, aber Trampas spricht den einen Satz des Buchs, an den sich jeder erinnert: ›Lächle, wenn du das sagst.‹ Das hat unserem Trampas geschmeichelt, und ich habe ihm schließlich beim Kaffee im Drugstore den ganzen Roman erzählt.
    Wir wurden Freunde. Ich habe ihm erzählt, was in unserer kleinen Gemeinschaft aus Brechern vorgehe, und er hat mir alle möglichen harmlosen, aber interessanten Dinge erzählt, die sich auf seiner Seite des Zauns ereigneten. Trampas hat auch über sein Ekzem geklagt, von dem es ihm schrecklich am Kopf juckte. Er hat immer wieder seine Mütze abgenommen – dieses kleine runde Ding, das fast wie eine Jarmulke aussah, aber aus Jeansstoff genäht war –, um sich darunter am Kopf zu kratzen. Er hat behauptet, das sei die schlimmste Stelle überhaupt, sogar noch schlimmer als Ekzeme am Pullermann. Und allmählich habe ich mitbekommen, dass ich immer dann, wenn er die Mütze abnahm, um sich zu kratzen, seine Gedanken lesen konnte. Nicht nur die an der Oberfläche, sondern wirklich alle. Wenn ich flink war – und das lernte ich zu sein –, konnte ich darin auswählen, genau wie man blätternderweise Lexikonartikel auswählt. Nur war’s nicht wirklich so; es hatte eher Ähnlichkeit damit, dass jemand ein Radio bei den Nachrichten ein- und ausschaltet.«
    »Heiliger Scheiß«, sagte Eddie und nahm sich einen weiteren Graham-Kräcker. Er wünschte sich nur, er hätte ein Glas Milch dazu gehabt; Graham-Kräcker ohne Milch waren fast wie Oreos ohne das weiße Zeug in der Mitte.
    »Stellt euch vor, dass ein Radio oder Fernseher voll aufgedreht wird«, sagte Ted mit seiner rostigen, versagenden Stimme, »und dann wieder abgestellt wird … genausoschnell.« Er zog die Wörter absichtlich zusammen, und alle lächelten – selbst Roland. »Ungefähr so ist’s. Jetzt will ich euch erzählen, was ich erfahren habe. Ich vermute, dass ihr das schon wisst, aber ich darf nicht riskieren, dass dem nicht so ist. Dazu ist die Sache zu wichtig.
    Es gibt einen Turm, Lady und Gentlemen, wie ihr wissen solltet. Einst kreuzten sich dort sechs Balken, die Energie von ihm erhielten – er ist irgendeine Art unvorstellbarer Kraftquelle – und ihn zugleich stützten, wie Abspannseile einen Sendemast halten. Vier dieser Balken sind inzwischen gebrochen, der vierte erst vor kurzem. Übrig sind nur noch der Balken des Bären, Weg der Schildkröte – Shardiks Balken – und der Balken des Elefanten, Weg des Wolfes, den manche den Balken des Gan nennen.
    Ich frage mich, ob ihr euch mein Entsetzen vorstellen könnt, als ich entdeckte, was wir im Studiersaal wirklich taten. Als ich die harmlose juckende Stelle gekratzt hatte. Obwohl ich von Anfang an gewusst hatte, dass wir etwas Wichtiges taten – es gewusst hatte.
    Aber es gab etwas noch Schlimmeres, von dem ich nichts geahnt hatte – etwas, das nur mich betraf. Ich wusste, dass ich in mancher Beziehung anders war; beispielsweise war ich offenbar der einzige Brecher, der auch nur das geringste Mitgefühl zu

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