Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
überall, wo es ihr gerade einfiel. Wir
wußten einfach nicht, was wir hätten tun können, alles erschien uns völlig
unpassend. Also nahmen wir erst einmal unsere Bücher über die Entwicklung des
Kindes und über Kindererziehung zur Hand, denn keinesfalls wollten wir sie
verschrecken. Wir kamen dann zu dem Entschluß, daß das Masturbieren überall im
Hause für uns nicht tragbar sei. Also sagten wir unserer Tochter, wenn sie das
Bedürfnis habe, sich selbst zu berühren, könne sie dazu in ihr Zimmer gehen und
es dort tun, wenn sie allein sei. Wenn wir jetzt sehen, daß sie an sich
herummacht, schicken wir sie einfach auf ihr Zimmer, sie solle das dort tun .«
Wenn über Masturbation nicht
schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt gesprochen wird, kann es in späteren
Jahren sehr unangenehm sein, dieses Thema auf den Tisch zu bringen. Jane gab
uns einen wertvollen Hinweis, wie sie dieses Gespräch mit ihren heranwachsenden
Söhnen geführt hat, und zwar unter Umständen, die ihrem Eindruck nach letzten
Endes peinlich werden konnten:
»Die herrlichste Gelegenheit,
um sich mit seinen Kindern zu unterhalten, sind lange Autofahrten, vor allem,
wenn sie auf der Autobahn oder auch in der Nacht verlaufen. Da ist eine Weichheit, eine Ruhe und ein Gefühl, unter sich zu
sein, das auf jeden entspannend wirkt. Das Summen des Motors und die Dunkelheit
der Nacht schaffen eine Atmosphäre der Entspannung, des Freiseins und der
Wärme. Auch ist nicht viel Raum im Auto, so daß jeder ein Gefühl von
Behaglichkeit verspürt. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal mit den Jungens über das Masturbieren sprach. Es war auf einer
Nachtfahrt im Auto. Sie waren etwa elf und dreizehn Jahre alt, und ich wollte
nicht, daß sie sich irgendwie schuldig fühlten wegen der Dinge, die sie nun
erlebten. Mein Dreizehnjähriger kam gerade in die Pubertät. Ich bemerkte erste
Anzeichen davon. Egal, als Teil unserer Unterhaltung fragte ich meine Jungens , ob sie schon einmal masturbiert hätten. Und
wenn ich mich richtig erinnere, sagte der Kleine: >Ja< und der Große:
>Mutti, um Himmels willen !< Ich weiß, daß ich
ihnen dann sagte: >Eure Körper entwickeln dabei schöne Gefühle.< Und das
ließ ich so in die beiden einsickern. Aber immerhin hatte ich ihnen in dieser
knappen Form und ohne irgend etwas zu forcieren beigebracht, daß das völlig in
Ordnung ist .«
Louise erinnerte sich, daß sie
ein Buch mit Bildern zu Hilfe nahm, um das Gespräch zu eröffnen, als ihre
Tochter zehn Jahre alt war. Zusätzlich realisierte sie das Thema des Buches,
indem sie über sich selbst sprach:
»Ich eröffnete unser Gespräch
damit, daß ich sagte: >Janet, es gibt da etwas, über das ich mich wundere
und über das ich mir Gedanken mache, und das ist die Frage, wie weit du über
die Masturbation Bescheid weißt.< Es gibt da ein Buch, das heißt: >Was
geschieht mit mir?<, das wirklich gute Bilder hat. Darin ist ein Photo von
einem kleinen Jungen, der eine Erektion hat und die Bildunterschrift sagt:
>Das geschieht immer zur unpassendsten Zeit .< Wir lasen das Buch zusammen, und sie fing an zu kichern, als wir zu dieser
Seite kamen. Da erzählte ich ihr dann, daß Mädchen die gleichen Genitalien
hätten wie Jungens, diese bei ihnen aber ein wenig anders ausgebildet seien.
>Aber du kannst die gleichen Gefühlserlebnisse haben, wenn du dich ein wenig
reibst<, und ich beschrieb ihr, wo ich mich selbst reibe. Ich sagte ihr
auch, daß man dabei schöne Gefühle habe und man davon ein schönes Kribbeln
bekäme. Dann fragte ich sie, ob sie das schon jemals ausprobiert habe, aber sie
verneinte es .«
Geschlechtsverkehr
Wenn die Zeit herankam, um über
den Geschlechtsverkehr zu reden, erteilten die meisten Frauen dann Informationen,
wenn die Kinder sie fragten. Den meisten behagte es nicht, das Thema von sich
aus zur Sprache zu bringen, vor allem nicht bei jüngeren Kindern. In solchen
Fällen bemühten sie sich, alle Fragen genau und ohne Umschweife zu beantworten
und hofften dann eben, daß die Kinder ihre Antworten verstünden. Da die meisten
von ihnen in einer sehr verklemmten Umgebung aufgewachsen waren und keinerlei
Vorbild für solche Gespräche hatten, war das Gespräch über den Sex für sie
nicht ganz einfach. Diese Schwierigkeit wurde noch vergrößert, wenn es sich um
ein frühreifes Kind handelte. Das war bei Rubys sieben Jahre altem Sohn der
Fall:
»Es ist mir nur einmal
passiert, daß ich über etwas bestürzt war, was mein Sohn zu mir
Weitere Kostenlose Bücher