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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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Schlüpfer sehen könnte, aber da war offensichtlich nichts
dergleichen vorhanden, ich fragte sie, wo sie sie hätte, und sie antwortete
nur: >Das Zeug muß man doch nicht immer tragen!< Meine Mutter hat mir
gegenüber niemals ein Wort über die Menstruation verloren. Das einzige, was sie
mir dazu sagte, war, daß ich während meiner Periode meine Haare nicht waschen,
kein Bad nehmen oder die Nacht außerhalb des Hauses verbringen könne. Ich
verstand zwar keineswegs, welche Begründunges dafür
geben könnte, aber ich fragte auch nicht. Ich habe es einfach mehr oder weniger
akzeptiert .«
    Die 66 Jahre alte Edith
erinnerte sich noch gut:
    »Für mich war es schwierig, mit
meinen Kindern über Sexualität zu reden, denn meine Mutter hatte das mit mir
niemals getan. Tatsächlich hat niemand, aber buchstäblich überhaupt kein
Mensch, je in meinem Leben mit mir über den Sex gesprochen. Als meine
Menstruation begann, wußte ich nicht einmal, was das überhaupt ist. Ich dachte,
ich sei tödlich verletzt, und das sei die Folge aller meiner Sünden. Deshalb
sprach ich später mit meiner Tochter über ihre Periode. Sie wußte darüber
Bescheid. Wann immer ich auf einen Artikel stieß oder zwei Bücher bekam, gab
ich sie ihr und bat sie, mich jederzeit zu fragen, wenn sie sie gelesen hatte,
sagte ihr aber auch gleich dazu, daß das bei mir nicht so ganz freifließend
herauskommen könne .«
    Wie Edith griffen auch manche
anderen Frauen auf schriftliches Material zurück, das sie ihren Kindern zum
Lesen gaben. Andere hatten eher das Gefühl, es sei besonders wichtig, alle
erhaltenen Informationen mit eigenen Worten zu diskutieren. Louise beschrieb
ihr Gespräch mit ihrer Tochter über Menstruation:
    »Ich erinnere mich nicht mehr
an die Einzelheiten meiner Gespräche mit meiner Tochter Janet über Sexualität.
Die Dinge kamen mehr auf natürliche Weise zur Sprache. Eines Tages sah sie, wie
ich einen Tampon herausnahm, und fragte mich, was ich da tue. Ich sagte ihr,
ich ziehe einen Stöpsel heraus, und sie fragte prompt, was ein Stöpsel sei. Da
erklärte ich ihr: >Das ist ein Stück Baumwolle, das man in sich
hineinsteckt, weil man einmal im Monat da, wo die Babys wachsen, Blut und
Wasser verliert, wenn nicht gerade ein Baby wächst. Eine Binde trägt man. wenn
man befürchten muß, daß der Stöpsel Nässe abgibt .<
    Das gehörte zu ihrem
Heranwachsen. Und ich kann mich nicht daran erinnern, daß ich mich je mit ihr
hingesetzt hätte und mit ihr darüber gesprochen hätte, als ihre Zeit dann kam.
Ich war gerade auf meiner Arbeitsstelle, als ihre erste Menstruation begann,
und sie rief mich an. Es war gerade vier Uhr — ich werde das niemals vergessen.
Sie sagte zu mir am Telefon: >Ahnst du etwas?<, und ich fragte: >Was
soll ich denn ahnen, bitte, Janet?<, >Ja, denk mal an was!<, sagte sie
wohl drei Mal und schließlich sagte ich: >Du hast doch nicht?< und sie
antwortete: >Doch, ich habe.< Nun berichtete sie endlich: >Ich bin ins
Badezimmer gegangen, habe mir ein Stück Watte genommen und habe es in meine
Hosen gesteckt.< Ich erkundigte mich, wie ihr bei alldem zumute sei, worauf
sie meinte: >Du weißt doch, ich habe ein ungutes Gefühl im Nacken, denn
morgen habe ich Turnen, und ich weiß noch nicht, was ich da machen soll.<
Ich sagte darauf nur: >Darüber können wir heute abend sprechen.< Sie
antwortete: >Fein, bis heute abend werde ich damit zu Rande kommen.
Vielleicht muß ich auch ein anderes Paar Hosen nehmen, wenn ich rinne .< Und das war schon alles. Ich selbst habe niemals
Krämpfe gehabt, deshalb habe ich auch bei ihr nie von Krämpfen gesprochen. Und
nachdem sie nun schon zwei Jahre ihre Perioden hat, litt sie noch niemals unter
Krämpfen, und das finde ich ganz interessant. Ich bin Kinderpflegerin und habe
meine eigenen Theorien, wie man bei seinen Kindern einige Reaktionen vermeiden
kann, die absolut unnötig sind .«
     
     

Masturbation
     
    Die Masturbation war häufig ein
sehr belasteter Gesprächsgegenstand, über den die Frauen schlechter mit ihren
Kindern zu reden in der Lage waren als über Geschlechtsverkehr. Ihre Hemmungen
in dieser Beziehung gingen nicht nur auf die völlig negativen Einstellungen
zurück, die die Frauen von ihren Eltern mitbekommen haben mochten, sondern
hatten ebensoviel mit dem Ausmaß zu tun, bis zu dem es ihnen gelungen war, in
ihrem eigenen Leben die Masturbation akzeptieren zu lernen und zu bejahen.
Karen ist 30 Jahre alt und seit neun Jahren mit Gary, einem

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